Von GRI-Reporting zur CSRD
Kunde: Dachser SE
Kategorie: Transport / Logistik
Datum: Okt. 2024
Das Familienunternehmen Dachser mit Sitz in Kempten / Allgäu zählt zu den Marktführern im europäischen Logistikmarkt. Den Herausforderungen des Marktes durch Corona, Lieferengpässe und einer schwachen Weltkonjunktur begegnet das Unternehmen mit Produktivitäts- und Qualitätsverbesserungen sowie den Ausbau der internationalen Aktivitäten. Im letzten Geschäftsjahr bewegten die rund 34.000 Mitarbeitenden 77,4 Millionen Sendungen mit einem Gewicht von 40,0 Millionen Tonnen.
Unternehmensmission ist es, der integrierteste Logistikdienstleister weltweit zu werden und die Logistikbilanz der Kunden zu optimieren. Hierzu investiert Dachser in die Verbesserung und Integration seiner Netze, die Digitalisierung, den Klimaschutz und seine Mitarbeitenden. Seit fast zwanzig Jahren steht Dachser in regelmäßigem Kontakt mit der DFGE – seit mehreren Jahren unterstützen die Experten der DFGE Dachser bei Nachhaltigkeits-Reportings wie zum Beispiel der Teilnahme am CDP oder EcoVadis.
Obwohl sich Dachser seit Jahrzehnten mit Nachhaltigkeit beschäftigt, steht das Unternehmen immer wieder vor neuen Herausforderungen. So wird das Unternehmen ab dem Jahr 2026 erstmalig verpflichtet sein, nach CSRD-Vorgaben über das Geschäftsjahr 2025 Bericht zu erstatten.
Magdalena Droppelmann
Department Head Idea2Net Innovation Framework, Dachser SE
„Wir haben uns für die Vorbereitung auf die CSRD wieder für DFGE und ihre Expertise entschieden, weil wir um die Komplexität und die hohen Anforderungen der ESRS wussten. Hier eine möglichst wissenschaftlich fundierte Basis für künftige Nachhaltigkeitsberichte über das ganze Unternehmen hinweg zu schaffen war nicht einfach, aber umso relevanter. Daher ist der Support, den uns die DFGE innerhalb dieses Projektes geboten hat, enorm wichtig.“
Herausforderungen
Frühe Vorbereitung auf CSRD: Dachser setzt auf GRI-Standards
Bereits 2023, noch vor der finalen Verabschiedung der CSRD-Regularien, setzte Dachser eine nicht veröffentlichte Berichterstattung erstmalig nach dem GRI-Standard auf.
Die GRI (Global Reporting Initiative) ist eine internationale Organisation, die bereits vor der Jahrtausendwende Standards für Nachhaltigkeitsberichterstattung entwickelt hat. Die GRI-Standards sind ein freiwilliges Instrument, das von Unternehmen und Organisationen weltweit verwendet wird. Es dient als gute Vorbereitung für die CSRD, jedoch sind die ESRS wesentlich umfänglicher und komplexer. ((Die CSRD definiert den rechtlichen Rahmen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) definieren die zu berichtende Inhalte.))
Um hierbei ein möglichst umfangreiches unternehmensweites Verständnis für die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu erlangen, arbeitete Dachser mit der DFGE und ihren Expertinnen und Experten zusammen. Dachser hat weltweit über 380 Standorte und ist in neun operative Business Units organisiert. Verantwortlichkeiten zu klären, erste Daten zu sammeln und – noch viel wichtiger – Datenlücken zu entdecken, stellte daher einen großen Meilenstein für das zukünftige Berichtswesen und die Erfüllung der CSRD dar.
Lösungen
Gap Analyse nach GRI-Datensammlung / konkrete Maßnahmen zur ESRS-Vorbereitung
Nachdem gemäß den GRI Standards Daten gesammelt wurden, folgte eine Gap Analyse. Diese feststellte fest, welche zusätzlichen Daten für ein zukünftiges Reporting nach ESRS bzw. im Zuge der Erfüllung der CSRD benötigt werden. Der GRI-Standard ist seit vielen Jahren etabliert und bestens dokumentiert, so dass seine Umsetzung relativ einfach erreicht und erfasst werden kann. Bei den neuen ESRS jedoch stellt die geforderte Granularität und der große Umfang der zu berichtenden Daten die Unternehmen vor gewaltige Herausforderungen.
Die GRI-Datensammlung, das Mapping nach den ESRS Disclosure Requirements und die Gap Analyse erstreckten sich über ein Jahr. Neben dem Wissen über benötigte Informationen für die ESRS-Berichterstattung wurden mit dem Projekt unternehmensweit Stakeholder zusammengebracht, Verantwortlichkeiten vergeben und ein Aktionsplan entwickelt. Besonders wichtig war die Schaffung des internen Bewusstseins für die Wichtigkeit der frühzeitigen Vorbereitung auf die CSRD, da dieses Reporting aufwändig und komplex ist.
Ergebnis
Kontinuierliche Unterstützung rund um CSRD
Durch die Vorarbeit und Auseinandersetzung mit den GRI-Standards, die bisher bereits als anspruchsvoll galten, kann Dachser zukünftig bei der Erfüllung der CSRD nun Synergieeffekte nutzen.
Es wurden erste Lücken identifiziert und richtungsweisende Maßnahmen ergriffen. Als nächster Schritt wurde nach dem Abschluss des GRI-Projektes eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse nach den Anforderungen der ESRS umgesetzt. Dachser hat nun Kenntnis über die wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen und kann darauf basierend die Erarbeitung der Inhalte für den ersten CSRD-Report vorantreiben. Die DFGE begleitet Dachser kontinuierlich auf der CSRD-Reise und bietet flexible Unterstützung nach Bedarf.
Magdalena Droppelmann
Department Head Idea2Net Innovation Framework, Dachser SE
„Wir danken der DFGE für die hervorragende und enge Zusammenarbeit und freuen uns auf die weiteren Schritte, um langfristig CSRD-konform operieren zu können.“