Wissenschaftsbasierte Klimaziele in der Logistikbranche
Kunde: General Logistics Systems (GLS)
Kategorie: Logistik
Datum: April 2025
General Logistics Systems (GLS), eines der führenden Unternehmen in der Paket- und Expresslogistik, verfolgt ein ambitioniertes Ziel: Bis zum Jahr 2045 möchte das Unternehmen vollständig klimaneutral wirtschaften – also keine klimaschädlichen Treibhausgase mehr verursachen oder sie vollständig ausgleichen.
Um dieses Ziel wissenschaftlich fundiert und strategisch sinnvoll anzugehen, startete GLS gemeinsam mit der DFGE – Institute for Energy, Ecology and Economy ein umfangreiches Projekt. Ziel war es, sogenannte wissenschaftsbasierte Klimaziele (Science-Based Targets) zu entwickeln. Im Mittelpunkt standen dabei nicht nur langfristige Ziele, sondern auch kurzfristige Maßnahmen sowie ein branchenspezifischer Ansatz zur Emissionsreduktion im Straßentransport.
Robert Groh
Director Corporate Environment & Climate Strategy bei GLS
„Die DFGE hat es geschafft, komplexe wissenschaftliche Ansätze in eine klare, verständliche Sprache zu übersetzen. Das war für uns enorm hilfreich – sowohl bei der strategischen Ausrichtung als auch bei der praktischen Umsetzung.“
Herausforderungen
Emissionsbilanzierung – zwischen globaler Vielfalt und datengetriebener Präzision
Die Entwicklung der Klimaziele stellte GLS vor mehrere zentrale Herausforderungen. Besonders anspruchsvoll war die Erfassung der indirekten Emissionen – also jener, die durch Partner und Subunternehmer in der Lieferkette entstehen. Diese sogenannten Scope-3-Emissionen machen den Großteil des CO₂-Fußabdrucks aus, sind jedoch schwer zu kontrollieren und zu bilanzieren.
Hinzu kam die Vielfalt der eingesetzten Fahrzeugtypen und Betriebsmodelle in den verschiedenen Ländern. Diese Heterogenität erschwerte eine einheitliche Berechnung und Vergleichbarkeit der Emissionsdaten.
Um eine verlässliche Grundlage für die Zielsetzung zu schaffen, musste GLS außerdem eine belastbare Klimabilanz mit einem aussagekräftigen Bezugsjahr erstellen – eine Voraussetzung für die spätere Anerkennung durch die Science-Based Targets Initiative (SBTi).
Neben der methodischen Integration des sektorbasierten Ansatzes für den Straßentransport war auch die Verbesserung der Datenqualität entscheidend. Viele Informationen lagen anfangs nur unvollständig vor, sodass parallel zur Zieldefinition auch Prozesse zur Datenerhebung und -verarbeitung optimiert werden mussten.
Lösungen
Maßgeschneiderte Strategien für weniger Emissionen
Nachdem die Ausgangsdaten und die Klimabilanz erarbeitet waren, entwickelte das Projektteam gemeinsam mit GLS konkrete Wege zur Emissionsreduktion.
Dabei wurden verschiedene Szenarien berechnet: Welche Maßnahmen hätten den größten Effekt? Wo kann GLS realistisch ansetzen? Welche Strategie passt am besten zur Struktur des Unternehmens – und wie stehen diese Pläne im Vergleich zu anderen Marktteilnehmern?
Ein besonderer Fokus lag auf dem Straßentransport – also dem Kernbereich der GLS-Dienstleistungen. Dabei wurde nicht nur analysiert, wie viel CO₂ heute pro Transportleistung ausgestoßen wird, sondern auch, wie sich dieser Wert durch gezielte Maßnahmen senken lässt. Dazu zählen etwa effizientere Fahrzeuge, alternative Antriebe, optimierte Routen oder eine Umstellung auf emissionsfreie Transportmittel, wo möglich.
Durch diesen sorgfältigen Vergleich verschiedener Optionen konnte GLS fundierte Entscheidungen treffen und sich auf Maßnahmen konzentrieren, die sowohl wirkungsvoll als auch wirtschaftlich sinnvoll sind.
Ergebnis
Validierte Klimaziele und eine klare Richtung
Die Zusammenarbeit mit der DFGE mündete in einem wichtigen Meilenstein: GLS konnte seine wissenschaftsbasierten Klimaziele erfolgreich definieren und offiziell durch die Science-Based Targets Initiative (SBTi) validieren lassen. Damit verfügt das Unternehmen nun über klare, international anerkannte Leitlinien für seine Klimastrategie – sowohl für die kommenden Jahre als auch für den langfristigen Wandel.
Im Fokus stehen zunächst deutliche Emissionsminderungen in den Bereichen, auf die GLS direkten Einfluss hat – etwa durch eigene Gebäude oder firmeneigene Fahrzeuge. Gleichzeitig verpflichtet sich das Unternehmen, auch die indirekten Emissionen, die entlang der gesamten Lieferkette entstehen, messbar und konsequent zu reduzieren. Besonders der Straßentransport – als zentraler Bestandteil der Dienstleistung – wird durch konkrete Maßnahmen deutlich klimafreundlicher gestaltet.
Langfristig verfolgt GLS das Ziel, bis spätestens 2045 vollständig klimaneutral zu wirtschaften – und zwar über alle Unternehmensbereiche hinweg. Damit stellt sich das Unternehmen nicht nur zukunftssicher auf, sondern übernimmt auch eine aktive Rolle in der Transformation der Logistikbranche hin zu mehr Nachhaltigkeit.
Robert Groh
Director Corporate Environment & Climate Strategy bei GLS
„Die DFGE hat uns mit ihrer Expertise maßgeblich unterstützt, nicht nur bei der Definition unserer Klimaziele, sondern auch bei der praktischen Umsetzung erster Maßnahmen. Wir freuen uns darauf, diesen erfolgreichen Weg gemeinsam weiterzugehen.“