ESG Glossar

ESG-Glossar

Ihr Wörterverzeichnis rund um die ESG-Landschaft 2023

ESG, CSRD, COP, DNK … die Welt der Nachhaltigkeitsberichterstattung wächst rapide – und mit ihr die Anzahl an Fachtermini und Abkürzungen. Hier den Überblick zu behalten, fällt meist schwer. Aus diesem Grund stellen wir Ihnen eine Auswahl der wichtigsten und aktuellen Abkürzungen & Beschreibungen auf dieser Seite zur Verfügung. Werfen Sie auch gerne einen Blick in unser ESG-Glossar Booklet oder laden sich das Verzeichnis kostenfrei herunter.

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Marktterminologie

A

1,5-Grad-Ziel

Auf der 21. UN-Klimakonferenz 2015 in Paris beschlossen 195 Nationen, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 °C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu reduzieren und Anstrengungen zu unternehmen, diesen Anstieg auf 1,5 °C zu begrenzen. Grundlage für die Begrenzung auf 1,5 °C ist der aus dem Jahr 2018 stammende Sonderbericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), im Deutschen oft als Weltklimarat bezeichnet. Dieser legt offen, welche Vorteile eine 1,5 °C anstelle von 2,0 °C globale Erwärmung mit sich bringt.

Green Deal NRW

Agenda 2030

Agenda für nachhaltige Entwicklung

Die Agenda 2030 wurde am 25. September 2015 in New York auf einem Gipfeltreffen der Vereinten Nationen von 193 Mitgliedsstaaten beschlossen und bildet den globalen Rahmen für die Umwelt- und Entwicklungspolitik bis 2030. Der Kern der Agenda besteht aus 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (s. SDGs).

Green Deal NRW

B

Biodiversität

Als Biodiversität bezeichnet die Biodiversitätskonvention der Vereinten Nationen die Vielfalt aller lebenden Organismen, Lebensräume und Ökosysteme auf dem Land, im Süßwasser, in den Ozeanen sowie in der Luft. Biodiversität beinhaltet

  • die Vielfalt unterschiedlicher Arten als auch innerhalb einer Art (taxonomische Diversität)
  • die genetische Vielfalt innerhalb einzelner Arten sowie die Diversität aller Organismen eines Lebensraums (genetische Diversität)
  • die Vielfalt an Biotopen und Ökosystemen sowie an Ökosystemfunktionen wie Bestäubung und Samenverbreitung (ökologische und funktionale Diversität)
  • die Vielfalt an Verhaltensweisen von Tieren (kulturelle Vielfalt)

Begriffe wie Artenvielfalt oder biologische Vielfalt werden häufig synonym verwendet. Laut der obigen Definition ist das Konzept der Biodiversität jedoch umfassender als der Begriff der Artenvielfalt. Dieser ist lediglich ein Maß für die Anzahl an Arten. Artenvielfalt ist also strenggenommen nur ein Teilaspekt der Biodiversität.

Max-Planck-Gesellschaft

C

Carbon Capture (and Storage)

Die Abscheidung von CO2 aus Verbrennungsprozessen und die anschließende Speicherung. Umweltrat

Ziel der Speicherung von Kohlendioxid (CO2) ist die Verringerung von CO2-Emissionen in die ⁠Atmosphäre⁠. Das zu speichernde ⁠CO2⁠ kann entweder aus fossilen Energieversorgungsanlagen, aus Industrieanlagen oder aus dem Einsatz von ⁠Biomasse⁠ zur Energieerzeugung stammen. Eine Speicherung ist in ausgebeuteten Gas- oder Erdöllagerstätten, in salinen Aquiferen oder im Meeresuntergrund möglich. Umweltbundesamt

CBAM

Carbon Border Adjustment Mechanism

Der Kohlenstoffgrenzausgleichsmechanismus ist ein System, das einen Kohlenstoffpreis auf die Einfuhr von Produkten aus Ländern mit weniger ehrgeizigen nationalen Klimaschutzmaßnahmen erhebt. Das System soll das Risiko der Verlagerung von CO2-Emissionen verhindern und wurde von der Europäischen Kommission im Jahr 2021 vorgeschlagen. Europäische Kommission

Es wird derzeit als Teil des europäischen Green Deal gesetzlich verankert. Von 2023 bis 2025 soll es eine reine Reportingphase geben, in der nur Emissionen berichtet werden. Ab 2026 wird dann bis 2035 schrittweise ein CBAM zunächst für Stahl, Zement, Klinker, Düngemittel, Aluminium und Strom eingeführt. FFE

CDP

Carbon Disclosure Project

Das Carbon Disclosure Project ist eine 2000 in London gegründete internationale Non-Profit-Organisation. Durch die Offenlegung (disclosure) der Klimadaten von Unternehmen und Städten will die Organisation Aufmerksamkeit für Klimaschutz generieren. Haustec

Circular Economy

Kreislaufwirtschaft

Unter der Circular Economy (Kreislaufwirtschaft) wird ein Modell zur Produktion und zum Verbrauch verstanden, bei dem Materialien und Produkte so lange wie möglich im Kreislauf gehalten werden, durch teilen, leasen, reparieren, aufarbeiten und recyceln. Global Compact

Climate Offsetting

Kompensation von verbleibenden Emissionen

Die nach der Vermeidung, Reduktion und Neutralisation verbleibenden Restemissionen können durch den Kauf von CO2-Zertifikaten kompensiert werden. Der Kauf von CO2-Zertifikaten ist als letzter Schritt zur Erreichung der Klimaziele eines Unternehmens gedacht werden. Global Compact

Climate Removals

Neutralisierung

Maßnahmen zur gezielten Entnahme von CO2 aus der Erdatmosphäre. Hier unterscheidet man zwischen der naturbasierten Neutralisation (Überstützung bestehender natürlicher Prozesse) und der technologischen CO2-Neutralisation (Einsatz von CO2-Entnahmequellen). Global Compact

Club of Rome

Der Club of Rome wurde 1968 in Rom gegründete. Er ist eine Nichtregierungsorganisation, bestehend aus Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur, zählt 100 Mitglieder aus 52 Ländern. Das Ziel des Club of Rome ist globale Herausforderungen sozialer, ökonomischer und ökologischer Art zu thematisieren. Spektrum

CO2e

CO2-Äquivalente

CO2e sind eine Maßeinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase. Das Kyoto-Protokoll nennt sechs Treibhausgase: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), und Lachgas (N2O) sowie die fluorierten Treibhausgase (F-Gase): wasserstoffhaltige Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW), und Schwefelhexafluorid (SF6). Umweltbundesamt

Die verschiedenen Gase haben einen unterschiedlichen Beitrag zum Treibhauseffekt und verbleiben über unterschiedlich lange Zeiträume in der Atmosphäre. Umweltbundesamt

CO2-Fußabdruck / CCF

Der CO2-Fußabdruck stellt eine Bilanz aller Treibhausgase dar, die beispielsweise ein Unternehmen verursacht. Es werden direkte und indirekte Emissionen (s. Scopes) des Unternehmens unterschieden. Dabei werden die Emissionen in CO2-Äquivalenten angegeben. Diese Einheit vereinheitlicht die unterschiedlichen Treibhausgase (s.CO2e) gemäß ihrer Klimawirkung. Franke Bornberg

COP

Conference of the Parties [to the FCCC] / Konferenz der Vertragsstaaten [der Klimarahmenkonvention]

Die Vertragsstaatenkonferenz ist im Völkerrecht das höchste Gremium einer internationalen Konvention bzw. eines Übereinkommens. Sie finden meist jährlich oder zweijährlich statt. KlimaReporter

s. Klimaabkommen von Paris

CSR

Corporate Social Responsibility/ Gesellschaftliche Unternehmensverantwortung

Verantwortung von Unternehmen für die Auswirkungen ihres Handelns auf die Gesellschaft. Diese umfasst soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte. Manche Unternehmen setzen die Begriffe CSR, ESG und Nachhaltigkeit weitgehend gleich. KlimaReporter

CSRD

Corporate Sustainability Reporting Directive/ Regeln für die nicht-finanzielle Berichterstattung

Die CSRD dehnt bestehende Regeln für die nicht-finanzielle Berichterstattung (NFDR) erheblich aus. Danach werden alle an einem EU-regulierten Markt notierten Unternehmen (mit Ausnahme von Kleinstunternehmen) vom neuen Nachhaltigkeitsberichterstattungs-Standard erfasst. Nach dem bisherigen Zeitplan sollten die Vorschriften (gestaffelt nach Unternehmensgröße) ab dem 1. Januar 2024 für das Geschäftsjahr 2023 gelten. Franke Bornberg

D

Dekarbonisierung

Die Dekarbonisierung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität. Der Begriff Dekarbonisierung bezeichnet die Abkehr von Kohlenstoff. Im Industriesektor versteht man darunter die Umstellung auf kohlenstofffreie bzw. kohlenstoffneutrale Produktionsverfahren. Klimaschutz Industrie

DGCN

Deutsche Global Compact Netzwerk

Das DGCN unterstützt Unternehmen dabei, Nachhaltigkeit strategisch zu verankern und zur Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDG) beizutragen. Franke Bornberg

Im Deutschen Global Compact Netzwerk (DGCN) versammeln sich die deutschen Unterzeichner des UN Global Compact. Partnerschaften 2030

Diversität

Der Begriff steht in gesellschaftspolitischen und organisatorischen Kontexten für einen wertschätzenden und respektvollen Umgang mit der Vielfalt von Menschen. Universität Graz

Vielfalt von Menschen bzw. Gruppen umfasst sowohl die gruppenspezifische wie individuelle Unterscheidungsmerkmale. In der Regel werden unter Diversität Merkmale wie die ethnische Zugehörigkeit, soziale Herkunft, Geschlechtszugehörigkeit bzw. geschlechtliche Identität, aber auch Behinderung, Alter, Religion gefasst. Universität Hannover

DNK

Deutscher Nachhaltigkeitskodex

Der DNK unterstützt Unternehmen beim Aufbau einer Nachhaltigkeitsstrategie und bietet einen Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Anwender erstellen in der öffentlich zugänglichen Datenbank eine Erklärung zu zwanzig DNK-Kriterien und weiteren Leistungsindikatoren. Regelmäßige Berichte nach DNK machen die Entwicklung im Zeitverlauf sichtbar. Der DNK ist kostenlos und eine Teilnahme ist freiwillig. Aktuell wenden 800 Unternehmen den DNK an. Franke Bornberg

E

EcoVadis

Ganzheitliche Ratings im Bereich Unternehmensverantwortung

Das EcoVadis Rating deckt eine breite Palette an nicht-finanziellen Managementsystemen ab, einschließlich der Auswirkungen von Umwelt, Arbeits- und Menschenrechten, Ethik und nachhaltiger Beschaffung. Jedes Unternehmen wird im Hinblick auf die Themen bewertet, die für seine Größe, seinen Standort und seine Branche relevant sind. EcoVadis

Emissionen

Emissionen sind eine der treibenden Kräfte der globalen Erwärmung. Es handelt sich dabei um Teilchen, Stoffe oder Strahlung, die in die Atmosphäre freigesetzt werden. Anthropogene Emissionen sind vom Menschen verursacht, wie zum Beispiel Feinstaub, CO₂ und F-Gase aus Verkehr und Wärme- und Stromerzeugung oder Methan aus der Tierhaltung. Helmholtz Zentrum

Emissionsfaktoren

Faktoren für die Umrechnung von Stoffströmen/ Aktivitätsraten in Treibhausgasemissionen.

Faktoren für die Umrechnung von Stoffströmen oder Aktivitätsraten, die in unterschiedlichen physikalischen Einheiten vorliegen, z.B. Normkubikmeter in Kilowattstunde, damit ein Emissionsfaktor angewandt werden kann, der sich auf kWh bezieht. Global Compact

ESG

Environmental, Social & Governance/ Umwelt, Soziales und Unternehmensführung

Das „E“ wie „Environmental“ steht für umwelt- und klimaschonende Maßnahmen, etwa einen geringen Ressourcenverbrauch oder weniger CO2-Emissionen. „S“ wie „Social“ bezeichnet Maßnahmen auf sozialer Ebene, beispielsweise bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für einzelne Menschen oder Personengruppen. Und das „G“ für „Governance“ steht für eine gute Unternehmensführung, die verbindlich geregelt ist und intern wie extern kontrolliert wird. Zunehmend werden ESG-Kriterien von Investoren beim Asset-Management berücksichtigt. Franke Bornberg

EU-Taxonomie

Taxonomie bezeichnet ein einheitliches Klassifizierungssystem für Objekte und Aktivitäten.

Die EU-Taxonomie ist Bestandteil des „Aktionsplans zur Finanzierung von nachhaltigem Wachstum“. Mit der Taxonomie soll erstmals ein einheitliches Verständnis der Nachhaltigkeit von wirtschaftlichen Tätigkeiten entstehen, um Investitionen auf einen nachhaltigen Pfad zu lenken. Franke Bornberg

F

Fit-for-55

Die EU befasst sich derzeit im Rahmen des sogenannten Pakets „Fit für 55“ mit der Überarbeitung ihrer klima-, energie- und verkehrsbezogenen Rechtsvorschriften.

Als Zwischenschritt auf dem Weg zur Klimaneutralität hat die EU für 2030 noch ehrgeizigere Klimaziele formuliert und sich dazu verpflichtet, ihre Emissionen bis 2030, um mindestens 55 % zu reduzieren. Europäischer Rat

G

Gemeinwohl-Ökonomie

Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein Modell und zugleich eine Bewegung, die die Wirtschaft, reformieren soll.

Ziel ist es, von einer kapitalistischen, auf Wachstum und Profit ausgerichteten Wirtschaftsweise, zu einem ökonomischen Modell zu kommen, bei dem das Gemeinwohl (= das Wohl der Gesellschaft) an erster Stelle steht. Gründer Plattform

GHG

Greenhouse-Gases

s. THG

GHG-Protokoll

Greenhouse-Gas-Protocol/ Treibhausgas-Protokoll/

Das GHG-Protokoll schafft umfassende globale, standardisierte Rahmenbedingungen für die Messung und das Management von Treibhausgasemissionen (THG) aus dem privaten und öffentlichen Sektor, aus Wertschöpfungsketten und aus Maßnahmen zur Emissionsminderung.

Aufbauend auf einer 20-jährigen Partnerschaft zwischen dem World Resources Institute (WRI) und dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) arbeitet das GHG Protocol mit Regierungen, Industrieverbänden, NGOs, Unternehmen und anderen Organisationen zusammen. GHG Protocol

Greenwashing

Reinwaschen im Hinblick auf die Ökologie sowie Nachhaltigkeit[34]

Irreführende Aussagen über den ökologischen Nutzen eines Produkts, einer Dienstleistung oder einer Organisation. Greenwashing lässt Unternehmen oder ihre Produkte /Dienstleistungen umweltfreundlicher aussehen, als sie tatsächlich sind. Mittlerweile wird der Begriff Greenwashing auch für schönfärberische Angaben in den Bereichen Soziales und Unternehmensführung verwendet. Franke Bornberg

Green Deal

Die Europäische Kommission hat im Dezember 2019 mit dem “Green Deal” ein weitreichendes Programm für mehr Klima- und Umweltschutz in der EU vorgelegt. Deutscher Industrie- und Handelskammertag

Er umfasst Maßnahmen in den Bereichen Finanzmarkt (u.a. Strategie für nachhaltiges Investment), Energieversorgung, Verkehr, Handel, Industrie, Land- und Forstwirtschaft. Europäische Kommission

Green Economy

Eine Agenda des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, deren Ziel es ist, ein nachhaltiges Wachstum durch neue Produktions- und Konsumweisen zu entwickeln, so dass nachfolgende Generationen eine ähnliche Lebensqualität erleben können, ohne dass dafür die Erde und ihre Ressourcen weiter ausgebeutet werden. Die Agenda ist international aufgesetzt. Bundesministerium für Bildung und Forschung

GRI

Global Reporting Initiative/ Globale Berichtsinitiative

Die Global Reporting Initiative entwickelt Richtlinien für Nachhaltigkeitsberichte. Der erste Entwurf ist schon vor mehr als 20 Jahren entstanden. 2016 hat GRI die ersten Global Sustainability Reporting Standards herausgebracht. GRI-Standards haben zum Ziel, bessere Vergleichbarkeit und Transparenz zu CSR-Aktivitäten von Unternehmen zu schaffen. Die Teilnahme ist freiwillig. Franke Bornberg

GWP

Global Warming Potential

Um die relativen Erwärmungseffekte der THGs zu messen, wird der Index des globalen Erwärmungspotenzials (GWP) verwendet, wobei CO2 als Basiswert dient und alle Gase als CO2-äquivalente harmonisiert werden. Das GWP normiert die Wirkung aller Treibhausgase auf die Wirkung von CO2, dem für den Menschen relevantesten Treibhausgas, welches daher den GWP-Wert 1 erhält. Methan ist pro Molekül 28-mal so klimawirksam wie CO2 und hat daher ein GWP von 28 CO2e. Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima

I

IPCC

Intergovernmental Panel on Climate Change; Weltklimarat

Zwischenstaatliche Institution, die in regelmäßigen Abständen den aktuellen Wissens- und Forschungsstand zum Klimawandel zuhanden der politischen Entscheidungsträger aufbereitet und zusammenfasst. Local Energy

K

Klimaabkommen von Paris

COP 21 

Das Pariser Klimaabkommen zielt darauf ab, die globale Erwärmung auf “deutlich unter 2°C und vorzugsweise unter 1,5°C” zu begrenzen. Es ist ein internationaler Vertrag, der 2015 auf der COP21 in Paris von 196 Staaten angenommen wurde und ein Jahr später, 2016, in Kraft trat. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Klimaneutralität

Der Weltklimarat (IPCC) definiert »Klimaneutralität« als Konzept eines Zustands, in dem menschliche Aktivitäten keine Nettoauswirkung auf das Klimasystem haben.  Dieser Zustand wird erreicht, wenn die nach Vermeidung und Reduktion

verbliebenen Emissionen (Residualemissionen) durch Aufnahme von Treibhausgasen in Senken ausgeglichen und regionale oder lokale biogeophysikalische Auswirkungen menschlicher Aktivitäten berücksichtigt werden, die z.B. das lokale Klima beeinflussen.

Global Compact

Klimapositiv

Klimapositiv sind alle Aktivitäten, die dazu führen, den Anteil der Treibhausgase langfristig wieder auf das vorindustrielle Niveau zu bringen. Kluthe

Klimanegativ

Unternehmen, das durch seine Tätigkeit mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre bindet als es hinzufügt. Kluthe

L

Lieferketten (Sorgfaltspflichten) Gesetz (LkSG)

Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten

Das Lieferketten(Sorgfaltspflichten)Gesetz (LkSG) tritt am 1. Januar 2023 in Kraft. Mit dem Gesetz wird erstmals die unternehmerische Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten in den Lieferketten geregelt. Das LkSG gilt ab 2023 für Unternehmen mit mehr als 3000 Mitarbeitern, ab 2024 für Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern. CSR in Deutschland

M

MSCI

Morgan Stanley Capital International

Ein amerikanischer Finanzdienstleister, welcher der weltweit größte Anbieter von ESG-Aktien-Indizes ist. Unternehmen werden hinsichtlich der ESG-Risiken und der Tatsache, wie gut sie diese Risiken im Vergleich zu ihren Wettbewerbern handhaben klassifiziert. Die Indizes werden von anderen Finanzakteuren als Benchmark verwendet. MSCI

N

Netto-Null / Net-Zero

Net-Zero

Netto-Null-Emissionen werden nach IPCC-Definition erreicht, wenn anthropogene Treibhausgasemissionen in die Atmosphäre durch die Aufnahme von Treibhausgasen in Senken über einen angegebenen Zeitraum ausgeglichen sind. Global Compact

NFRD

Non-Financial Reporting Directive

Versicherungen, Banken und große kapitalmarktorientierte Unternehmen sind bereits seit 2017 zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet.

Im April 2021 hat die Europäische Kommission ihren Vorschlag für eine Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) veröffentlicht, die die bisher geltende Non-Financial Reporting Directive (NFRD) ersetzen soll. CSR Berichtspflicht

P

Planetare Belastbarkeitsgrenzen / Planetare Belastungsgrenzen

Das Konzept der planetaren Belastbarkeitsgrenzen macht deutlich, dass der Klimawandel sich in eine ganze Reihe riskanter, durch Wechselwirkungen miteinander verbundener Veränderungen im Erdsystem einfügt und somit nicht die einzige gravierende globale Umweltveränderung darstellt. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Neun globale Prozesse sind es, die die Widerstandskraft und die Belastungsgrenzen des Planeten bestimmen. Die neun Grenzen lauten: Verlust der Artenvielfalt, Klimawandel, biogeochemische Kreisläufe, Abbau der Ozonschicht, Abholzung und Änderung der Landnutzung, Ozeanversauerung, Süßwassernutzung, Belastung der Atmosphäre mit Aerosolen sowie Freisetzung von neuartigen Stoffen. Deutsche Umwelthilfe

PCF

Product Carbon Footprint

Der PCF bezieht sich auf die gesamten CO2-Emissionen eines Produkts entlang seines Lebenszyklus. Zur Berechnung werden hierfür alle Emissionen berücksichtigt, welche vor und während der Produktion entstehen. Textilglossar

R

Rebound-Effekt

Effizienzsteigerungen senken oft die Kosten für Produkte oder Dienstleistungen. Dies kann dazu führen, dass sich das Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer ändert: Sie verbrauchen mehr – die ursprünglichen Einsparungen werden teilweise wieder aufgehoben. Dieser Effekt wird Rebound genannt. KlimaReporter

Residualemissionen

Treibhausgas-Emissionen, die sich nicht oder nur sehr schwer eliminieren lassen. Deutsches Klimakonsortium

S

Saubere Technologien

Produkte, Dienstleistungen und Prozesse, die weniger natürliche Ressourcen verbrauchen und Emissionen und Abfälle reduzieren oder eliminieren. Windturbinen und Elektrofahrzeuge sind zwei Beispiele. Schroders

SBT

Science Based Targets (wissenschaftsbasierte Klimaziele)

Methodischer Berechnungsansatz für die Entwicklung eines unternehmerischen Klimaziels, das im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen steht. Der Ansatz wurde gemeinsam von CDP, UN Global Compact, World Resources Institute und dem WWF im Rahmen der Science Based Targets Initiative entwickelt. Global Compact

SBT-long-term-target

Es handelt sich um die Festlegung langfristiger wissenschaftlich fundierter Ziele. Ziel ist es, die Emissionen bis spätestens 2050 auf ein Restniveau zu reduzieren, das mit 1,5°C-Szenarien übereinstimmt. CDP (UK Disclosure Workshop)

SBT-near-term-target

Es handelt sich um die Festlegung kurzfristiger wissenschaftlich fundierter Ziele. Die Emissionsminderungsziele werden für 5-10 Jahre im Einklang mit dem 1,5°C Pfad bestimmt. CDP (UK Disclosure Workshop)

SBTN

Science Based Target Network / Netzwerk für wissenschaftsbasierte Ziele

Ist ein globaler Zusammenschluss führender Nichtregierungsorganisationen und missionsorientierter Organisationen, der auf den SBTi-Initiativen aufbaut, die zusammenarbeiten, um Unternehmen und Städten Unterstützung zu bieten, indem sie ihnen Ressourcen zur Verfügung stellen, wie sie wissenschaftsbasierte Ziele auf der Grundlage der Ziele des Pariser Abkommens. Die Festlegung von Zielen durch das SBTN stellt sicher, dass die Organisationen genugtun, um Emissionen zu reduzieren und die planetarischen Grenzen der Erde einzuhalten. ESG Tech

Scopes

Generell gibt es drei wesentliche „Scopes“ bzw. Abgrenzungen für die Kategorisierung von CO2-Emissionen:

Scope 1: Direkte Emissionen aus eigenen oder vom Unternehmen kontrollierten Quellen wie Betriebsstandorten oder Geschäftsfahrzeugen

Scope 2: Indirekte Emissionen aus der Erzeugung der vom Unternehmen eingekauften oder genutzten Energie

Scope 3: Alle anderen Emissionen, die im Zusammenhang mit den Aktivitäten eines Unternehmens stehen, von diesem aber nicht direkt kontrolliert werden – zum Beispiel, weil sie bei Lieferanten oder durch die Nutzung der Produkte des Unternehmens entstehen. Allianz Global Investors

SDGs

Sustainable Development Goals/ Ziele für nachhaltige Entwicklung

17 Ziele der Vereinten Nationen, die in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung festgehalten sind. Sie sollen weltweit eine nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene vorantreiben. Franke Bornberg

SFDR

Sustainable Finance Disclosure Regulation

Bei der SFDR handelt es sich um eine europäische Verordnung, die für Finanzmarktteilnehmer und Finanzberater sowie für deren Produkte gilt. Sie verlangt von ihnen, ihre Produkte in eine der verschiedenen Kategorien einzustufen, je nachdem, welche nicht-finanziellen Merkmale sie offenlegen wollen, und die für diese Kategorie vorgeschriebenen Angaben zu machen. FFE

SROI

Social Return on Investment/ Sozialrandite

ROI (Return of Investment) abgeleitete Kennzahl, die Mehrwert von ökologischem und sozialverantwortlichem Handeln misst und ins Verhältnis zu den investierten Kosten setzt. WU Vienna

Systainalytics

Sustainalytics’ ESG-Risiko-Ratings

Sustainalytics ist ein führender Anbieter von Nachhaltigkeitsanalysen und begleitet seit über 25 Jahren Investoren und Vermögensverwalter bei der Umsetzung von verantwortungsvollen und nachhaltigen Strategien. EcoReporter

T

TCFD

Task Force on Climate-related Financial Disclosures (Arbeitsgruppe für naturbezogene Finanzberichterstattung)

TCFD wurde 2015 vom Financial Stability Board (FSB) gegründet, um einheitliche Standards für die Offenlegung klimabezogener finanzieller Risiken durch Unternehmen, Banken und Investoren gegenüber ihren Stakeholdern zu entwickeln. Franke Bornberg

TNFD

Task Force for Nature-related Financial Disclosures (Arbeitsgruppe für klimabezogene Finanzberichterstattung)

Die TNFD baut auf der Arbeit der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) auf. Die TNFD wird einen Rahmen für Organisationen schaffen, um naturbezogene Risiken zu berichten und die globalen Finanzströme in die richtige Richtung zu lenken. Durch die Standardisierung naturbezogener Angaben soll es gelingen, die Finanzwirtschaft von “naturnegativ” auf “naturpositiv” umzustellen. CSR Berichtspflicht

THG

Treibhausgase; Greenhouse-Gases

Gase mit Treibhauswirkung in der Atmosphäre. Dazu gehören neben dem CO2 vor allem Methan, Lachgas, und Fluorkohlenwasserstoffe (und noch weitere). Diese Gase sind unterschiedlich klimawirksam. Um die Angaben zu vereinheitlichen, werden sie – relativ zu ihrer Wirksamkeit – in äquivalente Mengen von CO2 umgerechnet. Local Energy

U

UNGC

United Nations Global Compact

UN Global Compact formuliert zehn universelle Prinzipien, die Menschenrechte, Arbeitsnormen, Korruptionsprävention sowie Umweltschutz zum Ziel haben.

Mit dem Beitritt zum UN Global Compact verpflichten sich Unternehmen (Business) und Organisationen (Non-Business), wie Universitäten, Städte, Verbände, zivilgesellschaftliche Verbände und öffentliche Institutionen ihre Fortschritte zu den 10 Prinzipien des UN Global Compact und die Entwicklungen zu den Sustainable Development Goals (SDGs) zu berichten. Franke Bornberg

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