Ihr Kompass zur Steigerung der Klimaresilienz
Klimarisiko- und Chancenanalyse
Angetrieben von der Dringlichkeit, den Klimawandel zu begrenzen und den Übergang zu einer nachhaltigeren Zukunft zu schaffen, hat sich die Europäische Union (EU) in der Vergangenheit als einer der weltweiten Vorreiter in der Klimapolitik erwiesen. Als Teil des EU Green Deals stellt die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ein Schlüsselelement im regulatorischen Ansatz der EU dar, um klimabezogene Angaben in die Unternehmensberichterstattung zu integrieren. In den Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) liegt der Schwerpunkt im Standard E1 auf dem Thema Klima beziehungsweise Klimaresilienz. Unternehmen sollen dem Standard zufolge über klimabezogene Themen berichten, wozu auch die Analyse finanzieller Klimarisiken und -chancen zählt. Diese Analyse orientiert sich dabei an dem Rahmenwerk der Taskforce on Climate-related Financial Disclosure (TCFD).
Basierend auf der TCFD hat sich folgende Klassifizierung von Klimarisiken etabliert:
Physische Risiken
- Akute Risiken, die sich durch unvorhergesehene, extreme Wetterereignisse (z.B. Starkregen, Stürme, Hitzewellen) ergeben, sowie
- Chronische Risiken, hervorgerufen durch langfristige Klimaveränderungen (z.B. Anstieg der globalen Temperatur bzw. des Meeresspiegels)
Unternehmen müssen analysieren, welche dieser Risiken negative Auswirkungen auf ihre Geschäftstätigkeit haben könnten. Beispielsweise muss ein Produktionsunternehmen offenlegen, wie sich die zunehmende Häufigkeit von Stürmen auf seine Produktionsanlagen oder seine Lieferkette auswirken könnte und welche finanziellen Folgen, z.B. Gebäudeschäden oder Produktionsausfälle damit verbunden sind.
Transitorische Risiken
ergeben sich aus dem Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft. Dazu zählen unter anderem:
- Regulatorische Änderungen (z.B. CO₂-Bepreisung),
- Veränderungen im Markt (z.B. verändertes Kundenverhalten)
- Technologische Entwicklungen und Fortschritte, oder
- Reputationsrisiken durch beispielsweise Sektorstigmatisierung
Ein Energieunternehmen mit hoher CO₂-Intensität müsste beispielsweise darüber berichten, inwieweit sich künftige Kohlenstoffpreise oder strengere Emissionsvorschriften auf dessen Geschäftsmodell und Wettbewerbsfähigkeit auswirken könnten.
Klimabezogene Chancen
Dagegen beschreiben klimabezogene Chancen die potenziellen finanziellen Möglichkeiten, die Unternehmen durch den proaktiven Umgang mit dem Klimawandel und die strategische Ausrichtung auf nachhaltiges Wirtschaften erzielen können. TCFD unterscheidet hier erneut mehrere Kategorien:
- Ressourceneffizienz: Unternehmen können durch Energieeinsparungen, effizientere Prozesse oder Recycling von Materialien ihre Kosten senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.
- Energiebezug: Der Umstieg auf erneuerbare Energien kann langfristig Energiekosten stabilisieren und Abhängigkeiten von fossilen Brennstoffen reduzieren.
- Marktentwicklung: Neue Produkte und Dienstleistungen im Bereich Klimaschutz, wie emissionsarme Klima- und Effizienz-Technologien oder nachhaltige Finanzprodukte, bieten Wachstumschancen.
- Resilienzsteigerung: Unternehmen, die frühzeitig klimabezogene Risiken managen, stärken ihre Widerstandsfähigkeit und gewinnen Investorenvertrauen.
- Reputation & Kundennachfrage: Nachhaltige Geschäftsmodelle und CO₂-arme Produkte können Kundenloyalität und Markenwert steigern.
Basierend auf der TCFD
Klimabezogene Szenarioanalyse
Ein weiteres zentrales Instrument der Klimarisiko- und Chancenanalyse ist die Szenarioanalyse. Sie hilft Unternehmen dabei, identifizierte Klimarisiken und Chancen systematisch zu bewerten, indem verschiedene mögliche Entwicklungen des Klimawandels und der Klimapolitik berücksichtigt werden. Dabei steht im Fokus, welche finanziellen Auswirkungen kurz-, mittel- und langfristig entstehen könnten und wie widerstandsfähig das Geschäftsmodell des Unternehmens gegenüber diesen Veränderungen ist. Sie ist somit ein fundamentaler Bestandteil der Klimaresilienzanalyse.
Solche Szenarien wurden durch Institutionen mit entsprechender Klima-Expertise wie dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), der Internationalen Energieagentur (IEA) oder dem Network for Greening the Financial System (NGFS) entwickelt und veröffentlicht. Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zeigen diese mögliche Entwicklungspfade auf, die narrativ bzw. mit quantitativen Inhalten verschiedene physische Auswirkungen des Klimawandels und deren wirtschaftliche Aspekte beschreiben.
Insbesondere der ESRS-Standard E1 empfiehlt die Verwendung von mindestens zwei Szenarien, darunter ein Klimaszenario mit hohen Emissionen sowie ein Szenario mit niedrigen Emissionen (gemäß des Pariser Klimaabkommens zur Erreichung des 1,5°C Ziels).
Die Integration der Szenarioanalyse in das unternehmensinterne Risikomanagement und in Planungsprozesse verhilft Unternehmen dabei, ihre Klimaresilienz zu stärken, Anpassungsfähigkeiten aufzubauen, nachhaltiges Wachstum zu fördern und in einer sich verändernden Klimalandschaft langfristige Werte zu schaffen.
Relevanz
Warum eine Analyse von klimabezogenen Risiken und Chancen wichtig ist
Wachsende regulatorische Anforderungen und Interessen der Stakeholder
Mittlerweile erfordern zahlreiche regulatorische Vorschriften von Unternehmen die Durchführung und Offenlegung einer Klimarisiko- und Chancenanalyse. Die Analyse soll sicherstellen, dass Firmen ihre Auswirkungen auf die Umwelt sowie die finanziellen Konsequenzen des Klimawandels auf ihren Betrieb verstehen und managen. Das Ziel von Klimarisikoanalysen besteht zudem darin, das Bewusstsein für Klimathemen innerhalb der gesamten Organisation zu schärfen.
Zu den relevantesten Regelwerken zählen:
Empfehlung: Unternehmen in Europa sollten sich primär auf die CSRD/ESRS-Vorgaben konzentrieren, aber auch andere Reporting-Rahmenwerke und Ratings wie CDP oder EcoVadis beobachten, da diese zunehmend in Regulierungen integriert werden.
Auch verschiedene Stakeholdergruppen erwarten von Firmen, dass sie Klimarisikoanalysen durchführen und die Ergebnisse offenlegen. Die Erfüllung dieser Erwartungen erhöht nicht nur die Transparenz und Rechenschaftspflicht, sondern hilft den Unternehmen auch, die finanziellen und betrieblichen Auswirkungen des Klimawandels besser zu verstehen und zu bewältigen, was letztlich zu langfristiger Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit beiträgt.
Unsere Services
Die DFGE unterstützt Unternehmen bei der Bewertung von Klimarisiken und -chancen basierend auf dem Rahmenwerk der TCFD bzw. gemäß den regulatorischen Anforderungen der ESRS, insbesondere dem E1-Standard. Wir unterstützen unsere Kunden unter anderem in den nebenstehenden Bereichen.
- Identifizierung wesentlicher Klimarisiken (physisch und transitorisch) und Chancen sowie deren Bewertung mithilfe von Workshops auf qualitativer Basis
- Quantitative Analyse der physischen Klimarisiken mithilfe einer Modellierungssoftware
- Durchführen von Szenarioanalysen auf qualitativer Basis
- Analyse der Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells
- Erste Schritte zu einem umfassenden Klimarisikomanagement
- Detaillierte Prozessdokumentation
Quantitative Klimarisikoanalyse
Um die sozioökonomischen Auswirkungen von Wetter und Klima für spezifische Regionen oder Standorte zu identifizieren, führen wir für unsere Kunden eine softwaregestützte quantitative Analyse der physischen Klimarisiken durch. Dabei stützen wir uns auf die Softwarelösung unseres Kooperationspartners Climada.
Ihre Vorteile
Klimarisiko- und Chancenanalyse mit der DFGE
Die DFGE bietet Unternehmen eine umfassende Unterstützung bei der Bewertung und Berichterstattung von Klimarisiken und -chancen, die sich konsequent an den Vorgaben der CSRD und dem TCFD-Rahmenwerk orientiert. Dies ermöglicht Unternehmen nicht nur die Erfüllung aktueller regulatorischer Anforderungen, sondern stärkt auch ihre strategische Position durch proaktives Risikomanagement.
- Einklang mit den aktuellen Berichtspflichten wie z.B. die verpflichtende CSRD
- Entwicklung einer Strategie für Klimarisiken und -chancen: positive finanzielle Auswirkungen
- Mehr Vertrauen durch mehr Transparenz für alle Stakeholder, bspw. Kunden, Partnerunternehmen, Beschäftigte
- Gesteigerter Markenwert, höhere Unternehmensbewertung und bessere Ratings
- Steigerung der Widerstandsfähigkeit und Wettbewerbsvorteile
- Schärft das Bewusstsein für Klimaschutz in allen Geschäftsbereichen