FLAG-Emissionen entlang der Lieferkette

Kunde: Gubor Schokoladen GmbH

Kategorie: Food and Beverage Processing 

Datum: Dezember 2024

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Die Gubor Schokoladen GmbH gehört zu den führenden Anbietern von Schokoladen- und Süßwarenprodukten in Europa. Sie entstand 2019 durch den Zusammenschluss der Rübezahl Schokoladen GmbH mit der Hans Riegelein & Sohn GmbH & Co. KG. Spezialisiert ist das Unternehmen auf Schokoladen(hohl)figuren, Tafeln, Dragees, Schokoladenpuffreis, Eiskonfekt sowie zahlreiche saisonale Artikel wie Weihnachts- und Ostersüßwaren.

Mit Hauptsitz in Dettingen unter Teck, Baden-Württemberg, betreibt die Gruppe mehrere Produktionsstätten in Deutschland und Europa und beschäftigt rund 1.700 Mitarbeiter. Ihr internationales Vertriebsnetz bedient Handelsketten, Fachhändler und Online-Plattformen in Europa und weltweit.

Das Unternehmen strebt an, seine Führungsposition im Bereich saisonaler Schokoladenprodukte auszubauen, setzt auf Innovation, Qualität und Nachhaltigkeit und engagiert sich in Initiativen für fairen Handel sowie für nachhaltigen Kakaoanbau.

Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie arbeitet die Firmengruppe mit der DFGE – Institut für Energie, Ökologie und Ökonomie – zusammen, um den Corporate Carbon Footprint (CCF) für die Geschäftsjahre 2022 und 2023 zu erfassen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den FLAG-Emissionen (Forest, Land, and Agriculture), die bei der Nutzung landwirtschaftlicher Rohstoffe entstehen.

Josef Bausch

Zentrale Werkleitung – Gubor Schokoladen GmbH

„Wir haben uns für die Zusammenarbeit mit der DFGE entschieden, weil ihre Expertise uns ermöglicht, unseren gesamten Corporate Carbon Footprint inklusive des spezifischen Anteils der FLAG-Emissionen präzise zu erfassen und transparent darzustellen. Für ein Unternehmen der Schokoladenbranche ist dies besonders wichtig, da landwirtschaftliche Produkte einen zentralen Bestandteil unserer Wertschöpfungskette ausmachen. Mit der Unterstützung der DFGE können wir fundierte Analysen durchführen und nachhaltige Entscheidungen für die Zukunft treffen.“

Herausforderungen

FLAG-Emissionen: Schlüssel zur nachhaltigen Schokoladenproduktion

Die Gubor Schokoladen GmbH steht vor komplexen Herausforderungen bei der Erhebung von Daten für ihren Corporate Carbon Footprint (CCF), insbesondere im Bereich der FLAG-Emissionsberechnungen (Forest, Land, and Agriculture). Eine zentrale Schwierigkeit besteht in der detaillierten Erfassung der Herkunft und der landwirtschaftlichen Methoden der eingekauften Rohstoffe. Diese Daten sind essenziell, da Faktoren wie Landnutzungsänderungen und der Einsatz von Düngemitteln je nach Region erheblich variieren und die Emissionsbilanz stark beeinflussen können.

Ein besonders kritisches Thema sind die Land Use Change (LUC)-Emissionen, die in der Kakaoproduktion eine Schlüsselrolle spielen. Der Kakaoanbau ist häufig mit der Umwandlung von Waldflächen in landwirtschaftliche Nutzflächen verbunden, was erhebliche Mengen an CO₂ freisetzt. Diese LUC-Emissionen erhöhen den Corporate Carbon Footprint des Unternehmens signifikant und erschweren die Erreichung der Klimaziele.

Die präzise Integration dieser komplexen Daten in die CCF-Berechnungen erfordert einen hohen Aufwand und spezialisierte Expertise. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, arbeitet die Unternehmensgruppe eng mit der DFGE zusammen, um strukturierte Ansätze für die Datenerhebung zu entwickeln. Durch eine fundierte Dokumentation kann das Unternehmen gezielte Maßnahmen zur Emissionsreduktion entlang der Lieferkette planen. Gleichzeitig steht die Gubor Schokoladen GmbH vor der anspruchsvollen Aufgabe, ihre Klimastrategie mit internationalen Nachhaltigkeitsstandards wie der Science Based Targets Initiative (SBTi) in Einklang zu bringen.

Lösungen

Komplexität in FLAG-spezifischen Datenerhebungen

Die Gubor Schokoladen GmbH hat zusammen mit der DFGE konkrete Lösungen entwickelt, um die Herausforderungen bei der Datenerhebung für die FLAG-Emissionsberechnungen zu bewältigen. Eine zentrale Maßnahme war die Bereitstellung klarer Richtlinien durch die DFGE, die systematisch dabei helfen, Datenlücken zu identifizieren und zu schließen. Dies ermöglichte eine umfassende Dokumentation nicht nur grundlegender Rohstoffinformationen, sondern auch spezifischer Daten, die für die Berechnung der FLAG-Emissionen unerlässlich sind.

Ein besonderer Fokus lag auf der präzisen Erfassung der Land Use Change (LUC)-Emissionen. Durch detaillierte Analysen der Rohstoffquellen konnte die Umwandlung von Flächen für landwirtschaftliche Zwecke und deren klimatische Auswirkungen exakt quantifiziert werden. Die Zusammenarbeit mit Lieferanten und externen Partnern war dabei entscheidend, um die Heterogenität der Daten aus verschiedenen Herkunftsländern auszugleichen und eine konsistente Datenbasis zu schaffen.

Dank dieser Maßnahmen ist die Gubor Schokoladen GmbH in der Lage, eine zuverlässige und vollständige Bilanzierung der FLAG-Emissionen durchzuführen und gezielte Maßnahmen zur Reduzierung ihrer Klimabelastung entlang der Lieferkette zu entwickeln.

Ergebnis

Corporate Carbon Footprint Berechnungen als Entscheidungshilfe zur Ausrichtung der Nachhaltigkeitsstrategie

Dank der Unterstützung der DFGE bei der Datenerhebung für den Corporate Carbon Footprint und die FLAG-Emissionen der Jahre 2022 und 2023 gewann die Gubor Schokoladen GmbH wertvolle Einblicke in den Einfluss landwirtschaftlicher Prozesse auf die Lieferkette und den ökologischen Fußabdruck. Insbesondere die Daten zu Landnutzungsänderungen, die durch den Kakaoanbau entstehen, waren aufschlussreich, da diese einen erheblichen Anteil an den Emissionen des Unternehmens ausmachen.

Die Erkenntnisse ermöglichen es der Unternehmensgruppe, emissionsintensive Rohstoffe und Lieferanten zu identifizieren und gezielte Maßnahmen wie die Auswahl nachhaltiger Produkte oder Anbauregionen mit geringeren Landnutzungsänderungen zu ergreifen. Dies reduziert nicht nur den Corporate Carbon Footprint, sondern stärkt auch die Wettbewerbsposition in einem zunehmend nachhaltigkeitsorientierten Markt.

Darüber hinaus bieten die Daten eine solide Basis für die Kommunikation mit Stakeholdern und die transparente Darstellung der Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass eine engere Zusammenarbeit mit Lieferanten essenziell ist, um detaillierte Informationen über Rohstoffe zu erhalten, die Transparenz in der Lieferkette zu erhöhen und die Nachhaltigkeitsziele effizienter zu erreichen.

Josef Bausch

Zentrale Werkleitung – Gubor Schokoladen GmbH

„Die Zusammenarbeit mit der DFGE stellt für uns einen wesentlichen Vorstoß dar, um unsere Corporate Carbon Footprints präziser und umfassender zu erfassen. Besonders aufschlussreich war die erstmalige Berechnung der FLAG-Emissionen, die uns tiefere Einblicke in die ökologischen Auswirkungen unseres Bezugs von land- und forstwirtschaftlichen Produkten innerhalb unserer Lieferkette ermöglicht hat. Durch die Unterstützung der DFGE sind wir nun in der Lage, unsere Emissionen detaillierter zu analysieren und gezielte Maßnahmen zu entwickeln, um unsere Umweltziele noch effizienter zu erreichen.“
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