Letzten Oktober hat das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) einen Bericht veröffentlicht, in dem die Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf 1,5°C verglichen mit vorindustriellem Niveau gefordert wird. Nun zieht die Science Based Target Initiative (SBTi) nach und verschärft ihre Kriterien für die Anerkennung von Science Based Targets entsprechend. Wir erklären, was Unternehmen jetzt beachten müssen.
Der IPCC-Bericht vom letzten Oktober war als Weckruf an Regierungen und Unternehmen gedacht: Wenn der weltweite Temperaturanstieg nicht auf 1,5°C begrenzt werden würde, drohten weitreichende negative Folgen (die DFGE berichtete). Nun zieht die Science Based Target Initiative (SBTi), die Methodiken zum Setzen von Emissionszielen für Unternehmen entwickelt, Konsequenzen:
- Im April 2019 werden die Kriterien für die Akzeptanz von Emissionszielen angepasst (dann Verson 4,0 der Kriterien): Ziele, die neu eingereicht werden, werden dann nur akzeptiert, wenn deren Reduktion in Einklang mit einer Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter („well-below“) 2°C ist. Nach den alten Akzeptanzkriterien galten auch Ziele, die im Einklang mit einem Temperaturanstieg auf 2°C sind, noch als „science-based“. Zugleich werden auch die technischen Dokumente zur Methodik entsprechend angepasst.
- Zukünftig (ab Oktober) wird das Ambitions-Level existierender und neuer Science Based Targets auf der SBTi-Webseite angegeben, in den drei Kategorien „1,5°C“, „well-below 2°C“ und „2°C“. Das soll die Transparenz verbessern und Unternehmen ermutigen, sich ambitioniertere Ziele zu setzen.
- Unternehmen sind künftig (d.h. ab dem Jahr 2025) dazu verpflichtet, ihre Ziele regelmäßig, dh. mindestens alle fünf Jahre neu zu begutachten und gegebenenfalls zu überarbeiten. Das soll dazu führen, dass Unternehmen ihre Ziele an den jeweils aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand zum Klimawandel anpassen
Ab wann gelten die neuen Kriterien?
Die neuen Akzeptanzkriterien für Ziele werden im April 2019 veröffentlicht und gelten ab Oktober 2019. Das bedeutet, dass Unternehmen noch bis zum Oktober Ziele im Einklang mit den alten Kriterien (Version 3,0 der Kriterien) einreichen können. Ab Oktober werden Ziele dann nur noch nach den neuen Akzeptanzkriterien bewertet. Die Pflicht zur regelmäßigen Begutachtung der akzeptierten Ziele gilt erst ab dem Jahr 2025.
Was ist mit schon bestehenden Zielen?
Unternehmen mit schon bestehenden Science Based Targets werden von der Initiative über deren aktuelles Ambitionslevel benachrichtigt. Dieses Ambitionslevel wird ab Oktober 2019 auch auf der SBTi-Webseite transparent gemacht.
Die SBTi empfiehlt Unternehmen mit schon bestehenden Zielen, diese Ziele in Einklang mit den neuen Akzeptanzkriterien zu bringen, dies ist jedoch vorerst nicht verpflichtend. Zu beachten ist allerdings, dass eine regelmäßige Begutachtung von schon akzeptierten Zielen ab 2025 verpflichtend wird.
Unterstützung der DFGE
Mit dem Setzen von Science Based Targets bzw. der Berücksichtigung der TCFD-Empfehlungen bieten sich Unternehmen also konkrete Möglichkeiten, auf die neusten Entwicklungen im Klimabereich zu reagieren. Die DFGE unterstützt bereits zahlreiche Unternehmen in diesem Prozess, etwa durch Berechnen eines wissenschaftsbasierten Emissionszieles, das beziffert, welchen Beitrag Unternehmen zur Einhaltung eines Emissionszieles (2°C, „well-below 2°C“ oder 1.5°C) leisten müssen.
Kontaktieren Sie uns für weitere Informationen per Email via oder telefonisch unter 08192 99733 20.