Das Konzept der Circular Economy
Die Circular Economy
Das Konzept der Circular Economy (auch Kreislaufwirtschaft) stellt eine nachhaltige Alternative zum traditionellen linearen Wirtschaftsmodell dar. Während im linearen Modell Produkte von der Rohstoffgewinnung über die Produktion, Nutzung und Entsorgung zu Abfall werden, zielt die Kreislaufwirtschaft darauf ab, Ressourcen so lange wie möglich im Wirtschaftskreislauf zu halten. Ziel ist es, Abfall und Verschwendung zu minimieren und die Lebensdauer von Produkten und Materialien zu verlängern.
Obwohl es das Konzept der Circular Economy bereits seit mehreren Jahrzehnten gibt, gewann es in den letzten Jahren erheblich an Aufmerksamkeit. Der Earth Overshoot Day (auch Erdüberlastungstag) markiert den Zeitpunkt im Jahr, an dem die Menschheit mehr natürliche Ressourcen verbraucht hat, als die Erde in diesem Jahr regenerieren kann. Ab diesem Tag lebt die Menschheit praktisch auf „Kredit“ – die Ressourcen, die für den Rest des Jahres verbraucht werden, müssen aus zukünftigen Beständen oder durch den Abbau der natürlichen Kapitalbestände (z. B. Wälder, Böden) gedeckt werden. Die Grundsätze der Circular Economy beruhen auf der Notwendigkeit eines nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgangs mit zumeist endlichen Ressourcen.
Die Circular Economy ist ein widerstandsfähiges und regeneratives System, mit dem globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt, Abfall und Umweltverschmutzung angegangen werden. Dabei entkoppelt die Circular Economy wirtschaftlichen Erfolg vom Verbrauch endlicher Ressourcen. Sie beruht auf drei Grundsätzen:
- Eliminierung von Abfall und Verschmutzung
- Kreislaufführung von Produkten und Materialien (zu ihrem höchsten Wert, siehe auch Abfallhierarchie)
- Regenerierung der Natur
- Whitepaper: Closed-loop Value Chains
- Blogpost: Circular Economy: What can go wrong
- Blogpost: ISO Norm for Circular Economy
- ESRS E5
- Europäische Kommision: CE Action Plan
Circular Economy Ansätze
Die Strategien der Circular Economy
Die Strategien der Kreislaufwirtschaft – narrow, slow, close und regenerate – beschreiben verschiedene Ansätze, wie Unternehmen und Gesellschaften mit Ressourcen umgehen können, um den Übergang zu einer nachhaltigeren und kreislauforientierten Wirtschaft zu fördern. Diese Strategien zielen darauf ab, Ressourcenverbrauch zu minimieren, Abfall zu vermeiden und die Umweltbelastung zu verringern.
Ziel: Ressourcenverbrauch minimieren und den Materialfluss effizient gestalten
Strategie: Hierbei geht es darum, den Ressourceneinsatz zu verringern, indem weniger Material und Energie in den Produktionsprozessen verwendet werden. Es geht nicht darum, weniger Produkte zu produzieren, sondern den Verbrauch von Ressourcen zu optimieren und Abfälle zu reduzieren.
Ziel: Verlängerung der Produktlebensdauer
Strategie: Diese Strategie betont, dass Produkte langfristig genutzt und gewartet werden sollten. Anstatt Produkte schnell zu ersetzen (geplante Obsoleszenz), geht es darum, die Lebensdauer der Produkte durch Reparatur, Instandhaltung und Wartung zu verlängern.
Ziel: Materialkreisläufe schließen und die Wiederverwendung maximieren
Strategie: Diese Strategie fokussiert sich auf das Recycling und die Wiederverwendung von Materialien. Das Ziel ist es, die Materialien am Ende ihres Lebenszyklus nicht als Abfall zu behandeln, sondern sie wieder in den Produktionskreislauf einzuführen. So werden Rohstoffe aus alten Produkten zurückgewonnen und für neue Produkte verwendet.
Ziel: Natürliche Systeme regenerieren und Ressourcen erneuern.
Strategie: Diese Strategie setzt auf den Ansatz, ökologische Systeme zu regenerieren und die Nutzung natürlicher Ressourcen im Einklang mit der Umwelt zu gestalten. Sie zielt darauf ab, die Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität und Wasserqualität zu fördern und natürliche Ressourcen auf nachhaltige Weise zu bewirtschaften, sodass sie sich selbst erneuern können.
Die vier Strategien der Circular Economy bieten verschiedene Ansätze, um den Ressourcenverbrauch zu verringern, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern und die Umwelt zu schützen. Sie helfen Unternehmen und Gesellschaften, auf eine nachhaltige und ressourcenschonende Weise zu wirtschaften und tragen dazu bei, die Circular Economy als praktikables und effektives Modell zu etablieren.
Quelle: Konietzko, J., Bocken, N., & Hultink, E. J. (2020). Circular ecosystem innovation: An initial set of principles. Journal of Cleaner Production, 253.
Gründe für eine Circular Economy
Nicht nur für die Natur
Das Bewusstsein für die negativen Umweltauswirkungen der traditionellen linearen Wirtschaft steigt – somit erfährt auch die Circular Economy zunehmend Berücksichtigung in der Nachhaltigkeitsstrategie von Unternehmen.
Viele Unternehmen setzen sich ehrgeizige Ziele, um ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Die Einführung von Praktiken der Circular Economy kann dabei helfen, diese Ziele zu erreichen. Nicht nur die Natur, auch Unternehmen können von der Circular Economy auf verschiedene Arten profitieren:
Unternehmen können durch die Umstellung auf ein Kreislaufwirtschaftsmodell effizienter mit Ressourcen umgehen. Durch die Verringerung von Abfall, die Minimierung des Einsatzes von Rohstoffen und die Verlängerung der Produktlebensdauer können Kosten eingespart, Wettbewerbsfähigkeit gesteigert und die Resilienz gegenüber Störungen in der Lieferkette verbessert werden.
Ein Kreislaufwirtschaftsmodell kann für Unternehmen auch neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen. Unternehmen können innovative Geschäftsmodelle entwickeln, welche neue Umsatzströme generieren, und neue Märkte erschließen.
Viele Länder erlassen Vorschriften, die Unternehmen zur Verringerung von Abfall und zur Anwendung von Kreislaufwirtschaftspraktiken verpflichten. Auch die Nachhaltigkeitsberichtspflicht der EU (CSRD), verpflichtet Unternehmen über die Strategien, Maßnahmen und Ziele der Kreislaufwirtschaft zu berichten. Insbesondere der Standard ESRS E5 bezieht sich auf die Berichterstattung über Ressourcennutzung und Circular Economy (“resource use and circular economy”). Ziel ist es, die Ressourceneffizienz zu steigern, den Abfall zu reduzieren und geschlossene Materialkreisläufe zu schaffen, um eine nachhaltigere Wirtschaft zu fördern.
Wie kann die DFGE helfen?
Ihre Vorteile
Warum die DFGE beim Thema Circular Economy Strategie?
- LCA- und Carbon Footprint Expertise für die Evaluierung der Auswirkungen auf die Kreislaufwirtschaft
- Preferred Partner Status mit Rating Organisationen wie CDP und Ecovadis – wir zeigen Ihnen die Datenlücken auf
- Wir helfen Ihnen die Wechselwirkungen zwischen Circular Economy und anderen Umweltthemen zu verstehen und das Thema Kreislaufwirtschaft in Ihrer Organisation zu platzieren und Maßnahmen umzusetzen