Umweltverschmutzung durch Plastik bekämpfen
Am 5. Juni wird jährlich in Erinnerung an die Eröffnung der ersten Weltumweltkonferenz im Jahre 1972 der Weltumwelttag gefeiert. Seitdem beteiligen sich weltweit mehr als 100 Staaten an Aktionen rund um das Thema Umweltschutz. Umweltverschmutzung ist ein Thema, dem auch in den Medien eine hohe Brisanz beigemessen wird.
In diesem Artikel soll ein Überblick zu Plastik und damit verbundenen Problemen gegeben werden. Zudem werden verschiedene Möglichkeiten für Unternehmen und Privatpersonen aufgezeigt, um der Umweltverschmutzung durch Kunststoffe entgegen zu wirken.
Weltumwelttag – Ein Überblick
Die Konferenz der Vereinten Nationen über die Umwelt des Menschen fand 1972 vom 5. Bis 16. Juni in Stockholm statt und war die erste ihrer Art der Vereinten Nationen. Damit gilt sie als Beginn internationaler Umweltpolitik. Die teilnehmenden Staaten bekannten sich zu einer grenzübergreifenden Zusammenarbeit in Umwelt- und Naturschutzfragen und legten den Grundstein für die Gründung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen.
Jeder Weltumwelttag hat ein Veranstaltungsland, in welchem die offiziellen Feierlichkeiten stattfinden. Der Fokus auf diesem Land bietet diesem die Möglichkeit, lokale Probleme und Lösungswege in den Fokus der Weltgemeinschaft zu rücken. Das Veranstaltungsland 2018 ist Indien, welches unter anderem große Probleme mit Verunreinigungen durch Plastik verzeichnet.
Plastik – Ein vielfältiger Rohstoff
Plastik ist umgangssprachlich für Kunststoffe. Von diesen wurden 1950 eine Million Tonnen produziert und bis 2017 weit über 8 Milliarden Tonnen- die Hälfte hiervon innerhalb der letzten 13 Jahre. Plastik ist leicht, bruchfest, elastisch und temperaturbeständig. Zudem kann es in unterschiedlichsten Härtegrade hergestellt werden. Bis 2050 werden Schätzungen zufolge 34 Milliarden Tonnen Plastik produziert werden (Geyer et al. 2017).
Es wird aus dem fossilen Rohstoff Erdöl hergestellt. Dieses wird destilliert und somit zu Rohbenzin. Durch so genanntes Cracking wird Rohbenzin in Ethylen, Propylen und Butylen sowie weitere Kohlenwasserstoff-Verbindungen aufgespalten. In Syntheseverfahren kann dann Kunststoff mit den gewünschten Eigenschaften gewonnen werden. Hierzu werden Monomere zu Netz- und kettenförmigen Molekularstrukturen, den Polymeren zusammengefügt. Die Herstellung verschiedener Kunststoffe bewirkt, dass über den Umgang mit diesen am Ende der Lebensdauer nachgedacht werden muss.
Plastik – Ein kritischer Rohstoff
Das Ende der Produktlebensdauer ist von größter Bedeutung: Bis zum Jahr 2015 wurden mehr als 6 Milliarden Plastikmüll generiert. Hiervon wurden nur 9% wiederverwertet, 12% verbrannt und 79% deponiert beziehungsweise anderweitig in der Umwelt abgelagert (Geyer et al. 2017).
Den vielen Vorteilen, die Kunststoffe mit sich bringen, stehen schwerwiegende Nachteile gegenüber. So ist Erdöl als fossiler Stoff begrenzt und Plastik brennbar. Vor allem aber enthalten Kunststoffe teilweise gesundheitsgefährdende Stoffe und sind in den meisten Fällen nur schwer und von sehr wenigen Organismen biologisch abbaubar (BR 2016).
Diese Probleme adressiert der diesjährige Weltumwelttag. Plastik wird nach der Emission von Treibhausgasen häufig als das größte globale Umweltproblem genannt. Der überwiegende Anteil der Kunststoffprodukte wird nur über kurze Zeit hinweg genutzt und gelangt dann anschließend auf Grund ungenügender Recyclingsysteme in die Straßen unserer Städte, auf Wiesen, Wälder und Gewässer.
Allein 8 Millionen Tonnen Plastik gelangen pro Jahr ins Meer und stören den maritimen Lebensraum damit erheblich, unter anderem dadurch, dass Meeresbewohner die Partikel für Nahrung halten. Doch auch Menschen nehmen Plastik in ihren Organismus auf. Sogar Quellwasser enthält teilweise Spuren von Mikroplastik. Inwiefern dieses schadet ist nicht genau erforscht, bewiesen ist allerdings die negative Beeinflussung von Zusatzstoffen wie Weichmachern.
Weitere Zahlen und Fakten können diesem Paper aus dem Jahr 2017 entnommen werden: Production, use, and fate of all plastics ever made. Nachfolgend werden Möglichkeiten aufgezeigt, um der Umweltverschmutzung durch Plastik als Unternehmen oder Privatperson zu begegnen.
Lösungsansätze – Durch Produzenten
Von Seiten der Wirtschaft bestehen verschiedene Möglichkeiten um die Umwelt bezüglich der Kunststoffproblematik zu schützen. Zum einen können bei der Herstellung gesundheitsgefährdende Stoffe vermieden und, falls möglich, biologisch abbaubare Stoffe anstatt von Erdöl als Grundlage verwendet werden. Zum anderen kann der Verbrauch von Kunststoffen so weit wie möglich durch Prozessoptimierungen vermieden werden.
Letztendlich muss mit dem dennoch verwendeten Plastik so nachhaltig wie möglich umgegangen werden, indem die Lebensdauer so lang wie möglich ausgenutzt und der anfallende Müll möglichst strikt getrennt und Recyclingprozessen zugeführt wird.
Obwohl die Lösungen einfach zu implementieren scheinen, erfordern sie tiefgreifende Veränderungen. Darüber hinaus gibt es einige Hürden zu überwinden. Unternehmen sehen sich bei der Festlegung von Rücknahmeprogrammen mit Problemen konfrontiert, da ihnen das Wissen und die Infrastruktur fehlen. Auch hier ist es wichtig, funktionierende Allianzen zu bilden.
Außerdem müssen einige Unternehmen Vorschriften einhalten (wie Pharmaunternehmen), die nur eine bestimmte Art von Material für die Kundensicherheit zulassen. Hier wird empfohlen, dass das Unternehmen beispielsweise versucht, den Versand solcher Produkte zu optimieren, um eine „Überverpackung“ für die Kunden zu vermeiden.
Lösungsansätze – Durch Konsumenten
Konsumenten können sehr leicht Umweltauswirkungen durch Plastik reduzieren. Zum einen kann aktiv darauf geachtet werden, so wenig Kunststoff wie möglich zu konsumieren, zum anderen sollte dieser anschließend durch Mülltrennung den vorhandenen Recyclingprozessen zugeführt werden.
Schon kleinste Veränderungen im Alltag können zu einer erheblichen Müllreduktion führen. So können wiederverwendbare Tragetaschen für Einkäufe verwendet oder erneut befüllbare Kaffeebecher anstatt von Einwegbechern genutzt werden. Wir empfehlen, erste Schritte zu priorisieren: Identifizieren Sie zunächst die größten Müllverursacher und versuchen Sie diese zu substituieren.
Auch kann auf eigene Initiative Plastikmüll aus der Umwelt gesammelt und Recyclingketten zugeführt werden. Die App Litterati bietet die Möglichkeit, sich mit anderen Müllsammlern zu vernetzen, die Menge und Art der gesammelten Gegenstände aufzuzeichnen und die am häufigsten weggeworfenen Artikel zu identifizieren.
Lösungsansätze – Durch Regierungen
Obwohl die Verbraucher einen großen Einfluss ausüben können, ist es auch notwendig, dass die Regierung den notwendigen Rahmen und die Infrastruktur für Abfälle schafft. Recycling-Systeme sind hier ebenso wichtig wie Regulierungen und Strafen bei Verstößen gegen diese.
Wissen und Erfahrung über Abfalltrennsysteme können von Ländern mit fortgeschrittenen Systemen in Länder ohne solche Systeme übertragen werden. In jedem Fall können die Industrieländer, die bereits große Mengen an Kunststoffen verbrauchen, die durch solche Produkte verursachte Umweltverschmutzung drastisch reduzieren. Ein gutes Beispiel hierfür ist die deutsche Verpackungsverordnung, die dafür sorgt, dass in Verkehr gebrachte Verpackungen im gleichen Umfang vom Markt genommen und damit möglicherweise recycelt werden.
Bildung ist auch hier der Schlüssel, um den Bürgern mitzuteilen, wie Müll zu sortieren ist. Lokale Behörden und Regierungen können eine aktive Rolle bei der Sensibilisierung für diese Themen spielen.
Die DFGE glaubt, dass Lösungen gefunden werden können, wenn alle relevanten Akteure involviert sind und nachhaltige Allianzen geschmiedet werden.
Lösungsansätze – Durch die DFGE
Die DFGE versucht auf verschiedenen Wegen die Umweltbeeinflussung durch Plastik zu verringern. Zum einen wird intern die Nutzung von Plastik kritisch reflektiert und wo möglich vermieden. Zum anderen werden die Mitarbeiter durch Schulungen für die Thematik sensibilisiert und angehalten, auch im Privatleben so wenig Plastikmüll wie möglich zu verursachen.
Beratend steht die DFGE mit langjähriger Erfahrung im Bereich Packaging auch ihren Kunden unterstützend zur Seite. An der Schnittstelle zwischen CO2 Emissionen und der Kunststoffproblematik wurde beispielsweise in Zusammenarbeit mit Bellandvision ein Tool zur Bilanzierung der durch verwendete Verpackungen entstandenen Treibhausgasemissionen entwickelt.
Bei weiterem Interesse an diesem Thema kontaktieren Sie uns gerne per Email via oder telefonisch unter 08192-99733-20.