Ein Jahrhundertsommer und außergewöhnliche Trockenheit – der Klimawandel macht von sich reden. Ein IPCC-Bericht schlägt Alarm und fordert eine Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5°C (1,5-Grad-Ziel). Was das für die unternehmerische Nachhaltigkeits-Praxis bedeutet und wie Unternehmen sich vorbereiten sollten, erklärt dieser Artikel.
Seit ein paar Tagen sind die Temperaturen in Deutschland nun auf das übliche Herbst-Niveau gesunken, und dennoch wird man sich an diesen Oktober mit seinen vielen warmen und wolkenlosen Tagen noch lange erinnern. Dabei ist der Herbst nur eine Fortsetzung dessen, was sich schon seit April diesen Jahres zeigt: Ein konstantes Hochdruckgebiet beherrscht seitdem Mitteleuropa und sorgt für warme Temperaturen sowie außergewöhnliche Trockenheit.
Ist das nun schon der Klimawandel? So lautet auf jeden Fall eine der Theorien, mit der Klimaforscher sich die Wetter-Anomalien auf der Nordhalbkugel erklären. Auch wenn gilt, dass man einzelne (kurzfristige) Wetterlagen nur schwer auf den (langfristigen) Klimawandel zurückführen kann, so lässt sich doch sagen, dass der Klimawandel in der Tendenz zu einem gehäuften Auftreten von Extremwetter-Ereignissen führen wird.
IPCC läutet Alarmglocke
Je höher diese Erwärmung ausfällt, desto schlimmer die weltweiten Folgen, so das Fazit eines kürzlich veröffentlichten Berichtes des Weltklimarates IPCC. Die dringende Empfehlung der Wissenschaftler: Der Klimawandel sollte auf 1,5°C verglichen mit vorindustriellem Niveau begrenzt werden, da selbst eine Erwärmung um 2°C zu weitreichenden negativen Konsequenzen führt: In einer um 2°C wärmeren Welt würden beispielsweise alle Korallen aussterben, während bei 1,5°C zumindest noch einige Korallenriffe erhalten blieben. Außerdem wäre das Risiko für Überschwemmungen, Dürren, extreme Hitze oder Armut in einer 2°C-Welt deutlich größer als in einer nur 1,5°C wärmeren Welt.
Da sich die Erde schon um 1°C erwärmt hat, besteht nun dringender Handlungsbedarf: Die im Rahmen des Paris-Vertrags schon zugesagten staatlichen Beiträge zur Emissionsreduzierung müssen im Rahmen der alle fünf Jahre stattfindenden Fortschrittsbilanz wie vorgesehen erhöht werden. Entscheidende Maßnahmen werden in der Wieder-Aufforstung, dem Wechsel zu elektrischen Antriebsformen sowie in der Entwicklung von Technologien zur CO2-Abscheidung und -Speicherung bestehen.
Relevanz für Unternehmen?
Unter diesen Umständen wächst auch der Druck auf Unternehmen, zur Reduktion der Emissionen beizutragen; der neuste IPCC-Bericht weist aus Unternehmensperspektive vor allem auf erhebliche Risiken hin, die mit dem Thema Klimawandel verbunden sind, etwa durch eine erwartbare Verschärfung der Regulierung. Damit diese Risiken adäquat Berücksichtigung finden können, gibt die Task Force on Climate Related Financial Disclosures (TCFD) Empfehlungen zu einer einheitlicheren und transparenteren Risiko-Berichterstattung bei Klimathemen heraus. Gerade unter Finanzinvestoren finden diese Empfehlungen große Beachtung; für Unternehmen bieten die Empfehlungen die Chance, klarer zu erkennen, welche Risiken und Chancen sich aus dem Klimawandel ergeben und sich frühzeitig vorzubereiten.
Weiterhin haben sich mittlerweile knapp 500 Unternehmen dazu verpflichtet, sich wissenschaftsbasierte Klimaziele (Science Based Targets) zu setzen, d.h. Emissionsziele, die im Einklang mit der benötigten Begrenzung des Klimawandels stehen. Die Science Based Targets initiative (SBTi), zuständig für die Entwicklung der Methodik und die Prüfung der eingereichten Emissionsziele, reagierte bereits auf den IPCC-Bericht: Um das Setzen von (ambitionierteren) 1,5°C-Zielen zu unterstützen, wird die SBTi die aktualisierten Szenarios des Berichts ab Anfang 2019 in Methodik und Ressourcen implementieren.
Unterstützung der DFGE
Mit dem Setzen von Science Based Targets bzw. der Berücksichtigung der TCFD-Empfehlungen bieten sich Unternehmen also konkrete Möglichkeiten, auf die neusten Entwicklungen im Klimabereich zu reagieren. Die DFGE unterstützt bereits mehrere Unternehmen in diesem Prozess, etwa durch Berechnen eines wissenschaftsbasierten Emissionszieles, das beziffert, welchen Beitrag Unternehmen zur Einhaltung eines Emissionszieles (2°C oder 1.5°C) leisten müssen.
Daneben hilft die DFGE auch bei einer Umsetzung der TCFD-Empfehlungen und bei allen damit in Zusammenhang stehenden Maßnahmen, um Ihr Unternehmen bestmöglich „klimafit“ zu machen, d.h. die Unternehmensrisiken zu quantifizieren und Strategien zur Risikominimierung zu entwickeln – kontaktieren Sie uns einfach per Email via oder telefonisch unter 08192 99733 20.