Am Dienstag, den 02.03.2021 wurden die diesjährigen „A-Lister“ des CDP Ratings gekürt. Aufgrund der anhaltenden Corona Pandemie und den damit verbundenen eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten, wurde die Zeremonie komplett in den virtuellen Raum verlegt. Die knapp zweistündige Veranstaltung wurde von der European Investment Bank gehostet auf dem Sender Euronews in Form einer TV-Show ausgestrahlt. Moderator war der Journalist Chris Burns.
Highlight der Veranstaltung war die Keynote der deutschen Bundeskanzlerin, Dr. Angela Merkel, welche von der Notwendigkeit passender Anreize sprach, die für die Transition zur Klimaneutralität, essenziell seien. Sie betonte hier auch, dass CDP eine wichtige Rolle spiele, da so zunehmen Transparenz geschaffen würde, wo die Unternehmen stehen.
Neues Format
Da sich die Teilnehmer nicht wie in den Jahren zuvor vis-a-vis gegenüberstanden, wurde das Format angepasst: Neben eingespielten Statements verschiedener Vertreter von Unternehmen und Städten, die es in die A-Liste geschafft haben, gab es auch eine Reihe Interviews mit Vertretern aus Politik, Fond-Gesellschaften sowie Unternehmen.
Darunter waren unter anderem ein Mineralölunternehmen sowie ein Zementhersteller, also auch besonders CO2-intensiven Industrien. In den Interviews wurde u. A. diskutiert, wie der Wandel hin zu einer Low-Carbon Economy vollzogen werden kann. Die Notwendigkeit von Innovationen und rechtlichen Rahmenbedingen wurden hier nochmals betont, seitens der Unternehmensvertreter. In diesem Kontext wurde auch über den European Green Deal diskutiert und wie er helfen soll die Transition mit voranzutreiben.
Städte auch mit zunehmender Transparenz mit Blick auf Emissionen
Mittlerweile bemühen sich nicht mehr nur primär Unternehmen hinsichtlich Transparenz im Bereich CO2, sondern zunehmen auch Städte und Kommunen. Hierzu kamen die Bürgermeister*innen der Städte Paris (FRA), Athen (GRC) und Turku (FIN) zu Wort, die in den Interviews von Ihren Maßnahmen berichteten. Als wichtigste Themenfelder wurden hier der Konsum, die Mobilität und die Energieerzeugung genannt. So will die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, z. B. insbesondere den Fahrradverkehr gezielt fördern in ihrer Stadt, durch den Ausbau von Radwegen und der Einführung von Fahrverbotszonen für Autos. Minna Arve, Bürgermeisterin der Stadt Turku, welche sich zum Ziel gesetzt hat bis 2029 klimaneutral zu sein, sagt, dass insbesondere der Kreislaufwirtschaft eine tragende Rolle zukomme. Einhellig wurde auch die wichtige Rolle CDPs betont, da hierdurch nicht nur Transparenz geschaffen wird, sondern auch eine Art Benchmark möglich wird, wodurch sich Städte in ihren Bemühungen vergleichen können.
Running Hot – es wird warm
Dass Europa bzw. vor allen Dingen auch europäische Unternehmen mit ihren Bemühungen zur Erreichung eines 1,5°-Ziels noch hinter den Erwartungen zurückbleiben, zeigt der kürzlich veröffentlichte Report von CDP, zusammen mit der Unternehmensberatung Oliver Wyman. Dieser wurde im Rahmen der Award-Veranstaltung kurz vorgestellt von CDP Europas Executive Director Maxwell Weiss. Darin wird beschrieben, dass die derzeitigen Ambitionen der europäischen Unternehmen hinsichtlich ihrer Emissionsreduzierungen einem Niveau entsprechen, das mit einer globalen Erwärmung von 2,7 °C verbunden ist. Insbesondere Banken, die in Europa die 95% aller Unternehmenskredite ausmachen wird einen tragende Rolle zuteil, durch die gezielte Steuerung der Geldströme, um Unternehmen zu einer Reduktion ihrer Emissionen in Übereinstimmung mit dem Pariser Klimaabkommen zu bewegen.
Investoren als wichtige Player
In dieselbe Kerbe schlugen auch die Interviews mit verschiedenen Investorengruppen. Aufgrund der besonderen Relevanz durch den gezielten Einsatz von Kapital, schauen diese zunehmend, welche Auswirkungen ihre Investitionen haben. Das Heranziehen von sog. ESG-Kriterien (Environment, Social Governance) ist hierbei unabdingbar. Auch CDP ist in diesem Kontext als eines der wichtigsten Ratings genannt worden, mit dem Investoren zusätzlich Transparenz erhalten. Doch aktuell sind Investoren mit ihren Funds noch nichts dort, wo sie sein sollten. Als Grund wird auch genannt, dass diese die reale Ökonomie darstellen, welche noch Nachholbedarf hat. Nichtsdestotrotz setzen die Funds schon im Rahmen ihrer Möglichkeiten Zeichen, indem bestimmte Sektoren, wie z. B. der Öl- und Gassektor, aus dem Portfolio genommen werden.
In unserem Blogartikel vom Januar erhalten Sie nochmal einen Überblick über die Ergebnisse, des diesjährigen CDP-Ratings.
Die Highlights der Sendung sind auf der Seite des Senders Euronews in einem Video zusammengefasst.
Unterstützung durch die DFGE
Seit 2014 betreut die DFGE – Institut für Energie, Ökologie und Ökonomie – als Silver Climate Change Consultancy Partner bei der Beantwortung des CDP-Fragebogens namhafte Unternehmen. Neben Hilfestellung beim CDP Climate Change und CDP Supply Chain Programm unterstützt die DFGE Unternehmen auch bei den Themenbereichen Water und Forest. Die Partnerschaft mit dem CDP umfasst auch science-based targets. Die DFGE ist der erste ausgewählte Partner für den deutschsprachigen Raum. Diese CDP-Akkreditierung verleiht der DFGE ein besonderes Qualitätssiegel.
Die DFGE kann Sie dabei unterstützen, Ihre Nachhaltigkeitsperformance zu verbesseren und erfolgreich am CDP Assessment – und anderen Nachhaltigkeitsratings und -initiativen – teilzunehmen. Kontaktieren Sie uns unter oder per Telefon: +49 8192 99733 20, um mehr zu erfahren!
Weiterführende Informationen: https://www.cdp.net/en/companies/companies-scores