Am 7. September fand in Frankfurt/ Main zum dritten Mal die Fachkonferenz Verantwortung statt. Rund 150 Nachhaltigkeits- und CSR-Verantwortliche trafen sich in der Goethe-Business-School zum Austausch über die aktuellen Entwicklungen der Branche. Als Partner der Veranstaltung lud die DFGE wie schon 2016 wieder zu einem interaktiven Workshop ein. CSR-Beauftragte verschiedenster Unternehmen diskutierten künstliche Intelligenz im Nachhaltigkeitsbereich und ihre Anwendungsmöglichkeiten.
Künstliche Intelligenz im Nachhaltigkeitsbereich – Allheilmittel oder lediglich Werkzeug zu mehr Effizienz?
Die DFGE steuerte durch den Workshop „Künstliche Intelligenz und CSR: Wie kann ein Einstieg aussehen?“ dazu bei, den abstrakten Begriff „künstliche Intelligenz im Nachhaltigkeitsbereich“ auf die Anwenderebene herunterzubrechen und Erfahrungen zu teilen. Das große Interesse am Thema, das vieles verspricht, aber auch Ängste schürt, zeigte sich in angeregten Diskussionen der Kleingruppen. In Praxisbeispielen aufgezeigte Anwendungsmöglichkeiten für künstliche Intelligenz und die Vorstellung erprobter Lösungen erlaubten auch Einsteigern eine erste Annäherung.
Die Teilnehmer der ersten Gruppe loteten anhand des sogenannten Künstliche Intelligenz-Canvas[1] aus, welchen Nutzen künstliche Intelligenz im Nachhaltigkeitsbereich bei der Optimierung der Lastkurve einer Produktionsstätte bringt. Schritt für Schritt wurde ein Entscheidungsprozess simuliert. Dieser unterstrich die Bedeutung einer klaren Erwartungshaltung, des Zugriffs auf notwendige Eingangsdaten und eines nachprüfbaren Trainingsprozesses um einen erfolgreichen Einsatz für künstliche Intelligenz im Nachhaltigkeitsbereich zu schaffen. Auch die Teamzusammensetzung ist in solchen Projekten für deren Gelingen elementar. Neben IT- und Statistikexperten bedarf es auch involvierter CSR-Fachleute, die die generierten Ergebnisse validieren können.
Dagegen stellte der Anwendungsfall „Materialitätsanalyse im Reporting“ die zweite Gruppe vor die Herausforderung einen Ablauf zu erarbeiten, in dem aufwendige und oft unzureichende Stakeholderbefragungen qualitativ verbessert werden können. Neben den durch künstliche Intelligenz im Nachhaltigkeitsbereich eröffneten Potentialen, zeigte das Beispiel auch Hürden auf. Angesprochen wurde z.B. die in Zeiten von DSGVO prekäre Verfügbarkeit notwendiger Eingangsdaten. Der Workshop endete mit der spannenden Frage nach digitaler Verantwortung und wurde über die Runde hinaus angeregt weiterdiskutiert. „Dank der heutigen IT-Kapazität und einer exponentiell steigenden Datenmenge, können neue Technologien wie KI im Bereich CSR bereits heute sinnvolle Beiträge und vor allem neue Sichtweisen liefern“ fasste Workshop-Leiter Wolfgang Berger, Business Development Director, DFGE – die Inhalte zusammen.
Wer ist gefragt auf dem Weg zur Zwei-Grad-Wirtschaft?
Neben dem Thema Digitalisierung wurde das Event überspannt von der großen Frage, ob und wie das Pariser Zwei-Grad-Ziel zu erreichen ist. Keynote-Sprecherin Prof. Dr. Claudia Kemfert stellte Maßnahmen und Forderungen an Politik und Wirtschaft vor. Dem Verkehrssektor wies sie bei der Reduktuion von Emissionen die entscheidendste Rolle zu. Dessen Energieverbrauch ist in den letzten Jahren, anders als in sonstigen Sektoren, enorm angestiegen. Sie appellierte aber nicht nur an Politik und Wirtschaft, CO2-Kosten in Verbraucherpreise zu internalisieren, sondern auch an jeden einzelnen. Als Konsumenten müssen wir unnötigen Verkehr, wie den „Kurztrip am Wochenende nach Barcelona“ drastisch reduzieren.
In der Podiumsdiskussion erklärten die Gesprächsteilnehmer Sylke Freudenthal (Veolia Deutschland GmbH) und Rolf Brunkhorst (Schüco International KG), warum es auch einer „Ressourcenwende“ bzw. „Wärmewende“ bedarf. Energetische Einsparpotentiale von bis zu 95% bei der Aluminiumherstellung durch Recycling geben Anlass zu Optimismus. Andere Zahlen, wie ein hoher unsanierter Gebäudebestand, zu 45% vor 1980 erbaut, unterstreichen den enormen Handlungsbedarf, der auf dem Weg zur 2-Grad-Wirtschaft noch vor uns liegt.
Von etablierten CSR-Instrumenten wie SBTs und SDGs und innovativen Lösungsideen
Der Rest des Tages war gefüllt mit Workshop-Sessions. Der oben erwähnte Workshop zum Thema künstliche Intelligenz im Nachhaltigkeitsbereich war nur ein Format neben verschiedenen Fishbowl-Diskussionen und Zukunftslaboren, bestritten von Fachleuten aus Unternehmen und NGOs. Sustainability Leaders wie Continental AG ( Thomas Sewald) und K+S Aktiengesellschaft (Britta Sadoun) gaben praktische Einblicke und Best Practice-Beispiele zu unternehmerischen Umsetzungsmöglichkeiten. Sie wiesen aber auch auf umsetzungsbedingte Grenzen etablierter Nachhaltigkeitsframeworks und -lösungen wie Science Based Targets (SBTs) und Sustainable Development Goals (SDGs) hin.
Unübersehbar war die große Zahl an Foren, die sich “digitalen“ Themen (u.a. Blockchain, digitale Verantwortung) widmeten. Diese sind nicht nur auf CSR-Events gerade in aller Munde, jedoch liegen hier bislang kaum fundierte Praxiserfahrungen vor. Die DFGE traf mit ihre Anwendungsansätzen für „künstliche Intelligenz im Nachhaltigkeitsbereich“ daher genau den Puls der Zeit in der Branche.
DFGE unterstützt bei der Erweiterung Ihres CSR-Toolkit
Fazit der Veranstaltung war: die Digitalisierung hat auch die Nachhaltigkeitsbranche erreicht. Neben SBTs und SDGs spielen neue Werkzeuge wie künstliche Intelligenz im Nachhaltigkeitsbereich eine immer größere Rolle und sind definitiv eine genauere Betrachtung hinsichtlich konkreter Anwendungsmöglichkeiten wert.
Gern steht die DFGE hierfür als Projektpartner zur Verfügung: um gemeinsam neue Projektideen zu analysieren und ihren Erfahrungsschatz einfließen zu lassen. Zu verschiedenen Einsatzbereichen bietet die DFGE bereits Lösungen für die Weiterentwicklung und Optimierung unternehmensweiter Corporate Social Responsibility (CSR) an, die auf Künstliche Intelligenz setzen. Auch zu vielen anderen auf der Fachkonferenz Verantwortung vorgestellten Themen, bietet DFGE umfangreiches Expertenwissen. Wenn Sie mehr erfahren wollen, werfen Sie einen Blick auf die Darstellung unserer Sustainability Intelligence oder wenden Sie sich persönlich per Email über oder telefonisch unter 08192-99733-20 an uns.
[1] Nach Ajay Agrawal et. al., https://hbr.org/2018/04/a-simple-tool-to-start-making-decisions-with-the-help-of-ai