Nach gut einem Jahr COVID-bedingter Pause, war es wieder einmal so weit: Endlich eine reale Veranstaltung, um Kunden und Partner zu treffen, sich mit diesen auszutauschen und über spannende Inhalte zu diskutieren.
Worldclassbusiness Leaders hatte Ende September nach Frankfurt am Main zum „World Class Corporate Climate-Neutral Strategies & Energy Management 2021“ eingeladen, um an zwei aufeinander folgenden Tagen zu den aktuellen und unten aufgeführten Themen zu diskutieren:
- Circular Economy
- Wirtschaftliche, soziale & ökologische Herausforderungen
- Nachhaltigkeitsziele & Digitale Transformation
- Förderung erneuerbarer Energien & Quellen
- Ökologisches Bauen & Verpacken
Was haben wir gelernt?
- Reale Events sind zurück!
Es fühlt sich fast schon surreal an, aber man kann wieder mit Personen in kleineren Gruppen sprechen. Unter Einhaltung aller notwendigen Vorsichtsmaßnahmen, war ein persönlicher Austausch wieder möglich und die internationalen Teilnehmer fanden es durchweg erfreulich. Natürlich sind damit auch die anderen „Freuden“ von Geschäftsreisen wieder da – man wird sehen, wie sich die Themen Veranstaltungen und persönlicher Kontakt entwickeln.
- Viele Unternehmen stehen immer noch am Anfang
Obwohl das Thema der Klimaneutralität eigentlich in vielen Branchen bereits omnipräsent und überlebenswichtig geworden ist, stehen viele Unternehmen immer noch am Anfang und suchen den Austausch sowie praktische Hilfe – das zeigt auch unsere Projekterfahrung. So scheitern einige Unternehmen bereits bei der grundlegenden Berechnung der CO2-Emissionsbilanz nach dem Greehouse-Gas Protokoll (GHG Protokoll). Vor allem aber die Scope 3 Emissionen aus den vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten sind teilweise noch extrem lückenhaft. Ferner entsteht zudem noch ein Spagat, da die Unternehmen bereits vollmundig Klimaziele veröffentlichen, aber eigentlich die Grundlagen für eine ernst gemeinte Umsetzung noch gar nicht geschaffen wurden.
- Wie setze ich Klimaneutral-Ziele wirklich um?
Eine der großen Herausforderungen für die im Unternehmen mit der Umsetzung der CSR- und ESG-Themen Beauftragten, ist nach der Zielsetzung vor allem die konkrete Umsetzung. Es gilt unterschiedliche Ziele und Zielgrößen sinnvoll zu verbinden – beispielsweise ein sog. Science-Based Target mit einem langfristigeren Ziel der Klimaneutralität. Entscheidend ist es, den realen Impact zu realisieren – und zwar heute und nicht erste in 30 Jahren. Vor allem die Incentivierung der Geschäftsleitung kann hier oft Wunder bewirken. Ferner gilt es die Zulieferer in die Zielsetzung vernünftig einzubinden. Dies betrifft den Einsatz regenerativer Energie (z.B. Grünstrom), das Setzen eines SBT-Klimaziels bzw. sonstige Maßnahmen oder verbundene Klimaziele.
- Hilft Software bei der Umsetzung der Klimastrategien?
Gerade Unternehmen die am Anfang der ESG-Reise stehen, erhoffen sich durch eine reine Software-Lösung sowohl Struktur als auch einfache Antworten. Leider ist aufgrund der extremen Dynamik in den Anforderungen an die Berechnungen oder die Datensammlung, eine reine Software-Lösung nicht zielführend. Man mag argumentieren, dass Software-Tools erste Richtwerte für z.B. die CO2-Bilanz liefern. Jedoch sind die Daten für die eigentliche Umsetzung z.B. in der (erweiterten) Berichtspflicht oder dem Weg Richtung Net-Zero nicht nutzbar, wenn gewisse Mindestanforderungen an die Erhebung bzw. Berechnung nicht gegeben sind. Oft arbeiten diese Lösungen mit starken Vereinfachungen oder einem sog. Spend-Based Ansatz. Hierbei werden die Klimaemissionen nur auf Basis von Ausgaben berechnet. Dabei liegen durch die getroffenen Annahmen, Markt-Einflüsse und starke Verallgemeinerungen die Ergebnisse meist um einige Faktoren neben den wirklichen Zahlen.
- Woher kommen die erneuerbaren Energien?
Einer der Schlüssel zu Net Zero und Klimaneutralität sind nach der methodisch korrekten Messung, dem Setzen von Zielen und realen Einsparungen, vor allem die verstärkte Nutzung von erneuerbaren Energien bzw. Materialien. Hier fanden sich auf dem Climate-Neutral Strategies Event eine Vielzahl von Anbietern und technischen Möglichkeiten. Zudem hatten auch einige spannende Start-Ups die Möglichkeit zu pitchen. Wichtig hierbei ist es, die passende Auswahl zu treffen. Das bezieht sich neben den notwendigen Qualitätskriterien auch auf den globalen bzw. regionalen Ansatz und die Anrechenbarkeit in den verschiedenen Systemen wie SBT-Ziele, ESG-Disclosure, CDP o.ä..
Der „Themen-Blumenstrauß“ von CSR, ESG und Nachhaltigkeit wird auch in Zukunft dichter, größer und bunter werden. Immerhin müssen sich Unternehmen jetzt verstärkt mit realen Maßnahmen beschäftigen und können sich immer weniger hinter vermeintlich grünen Projekten und Berichten verstecken.
Wir begleiten Sie gern auf dieser Reise oder helfen Ihnen hier schneller voran zu kommen – kontaktieren Sie uns via oder telefonisch unter der +49 8192-99 7 33 20.