Sustainability Summit 2019: Zum ersten Mal trafen sich Mitglieder des BME Ende August in Frankfurt beim Gastgeber der KfW-Bank, um das Thema CSR deutlich auf die Agenda des Einkaufs zu bringen. Gerade die Beschaffung hat einen gewaltigen Hebel und auch eine klare Verantwortung, wenn es um den Bezug von Waren und Dienstleistungen geht. Das sog. Procurement ist damit meist der direkte Link zu den vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten. Dies zeigt auch, dass sich der Themenblock CSR unaufhaltsam in den unterschiedlichen Firmenprozessen manifestiert und von allen operationalisiert wird.
Rund 200 Teilnehmer tauschten sich in durchaus offenen Diskussionen an den zwei Tagen zu den Erfahrungen und den bisherigen Fortschritten aus. Der Grad der Umsetzung reichte von reinen Konzepten bis hin zu gelungenen und gelebten Prozessen. Der Tenor der Vorträge war es einen nachhaltigen Impact in Einkauf und Lieferkette zu erzeugen. Dabei muss man auch die jeweiligen Einkäufer “mitnehmen” und sowohl das Verständnis als auch die Messbarkeit der Zielerreichung auf das Thema Nachhaltigkeit justieren. Versäumt man diese Schritte, bleibt der gewünschte Erfolg meist aus.
“Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.” Adlous Huxley, Englischer Schriftsteller
Viele Unternehmen suchen ihr Heil oft in diversen Tools, die es ermöglichen die Lieferketten-Risiken im Bereich CSR & Nachhaltigkeit zu monitoren und zu bewerten. Dabei stellen sich zumeist zwei Herausforderungen ein:
- Das Onboarding und die Entwicklung der Lieferanten. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sind oft mit dem schieren Prozess und vor allem mit den Anforderungen, die plötzlich an sie herangetragen werden, überfordert. Viele verstehen weder die Hintergründe noch können sie die Bedeutung im Vergabeprozess des Unternehmens einschätzen. Darüber hinaus sollte die Qualität der Antworten und die individuelle Projektarbeit laufend gefördert werden. Dies bedingt den direkten Austausch und eine pro-aktive Hilfestellung.
- Die Daten und die Nutzung im Unternehmen. Als Startpunkt sind viele Unternehmen erstmal froh so eine Plattform zum Laufen zu bringen und einen Teil der Lieferkette einzubinden. Die Menge und die Relevanz der Daten wird dabei oft überschätzt bzw. nicht beachtet. Es ist entscheidend die Datenqualität laufend zu validieren und die Nutzbarkeit in unterschiedlichen Firmenteilen sicher zu stellen. Meist bleibt der Datenschatz beim Einkauf und kann von anderen Bereichen wie Risiko-Management, Nachhaltigkeitsabteilung oder Geschäftsführung nicht wirklich genutzt werden, um das Thema insgesamt zu entwickeln.
Die behutsame Lieferantenentwicklung und Befähigung war eines der zentralen Themen. Hier hilft aus unserer Erfahrung die Einbindung eines unabhängigen kompetenten Partners, der als zentraler Ansprechpartner den Lieferanten hilft, diese aktuellen Anforderungen mit seinen eigentlichen CSR-Themen zu verknüpfen und ihn auch auf die zukünftigen Anforderungen vorbereitet.
Als Kompass und Richtschnur dienten vielen Unternehmen die Sustainable Development Goals der UN (SDG). In den Vorträgen war aber zumeist nicht wirklich ersichtlich, wie die gewählten SDGs mit den tatsächlichen Werten der Firmen überein stimmten. Ein Negativbeispiel wäre die Ausrichtung eines Rüstungskonzerns auf das Ziel 16: Frieden, das natürlich den Ansatz ad absurdum führt.
Auch die Gedanken rund um das (wieder) aufkommende Thema Circular Economy beschäftigten viele Teilnehmer. Oft blieb es hier allerdings bei der Skizzierung von Strategien und die Umsetzung konkreter Maßnahmen spielte eher eine untergeordnete Rolle. Als Einstieg in die Thematik hat die DFGE ein aktuelles Whitepaper verfasst, dass hier kostenfrei bezogen werden kann.
Sollten Sie Fragen oder Hilfe rund um das Thema Supply Chain oder spezifischer Tools wie EcoVadis, NQC/SAQ, Sedex oder CDP haben, freuen wir uns von Ihnen zu hören. Kontaktieren Sie uns jederzeit via Mail oder Telefon 08192-99733-20.