Unternehmen, die daran interessiert sind, ihre CO2-Emissionen in Richtung ‚Net Zero‘ zu bringen, sollten den neuesten Bericht der Science-Based Targets Initiative (SBTi) berücksichtigen, der im September dieses Jahres veröffentlicht wurde. Darin werden der Ausgleich und die Neutralstellung von CO2-Emissionen als wirksame Instrumente für den Übergang zu einem „Net Zero“-Status anerkannt und fünf mögliche Strategien zur Erreichung eines „Net Zero“-Status vorgestellt. Diese 5 Strategien werden an drei Leitprinzipien gemessen: 1. Übereinstimmung mit dem atmosphärischen Nettoaufkommen von Treibhausgasen (GHG), 2. Übereinstimmung mit den Zielen des Pariser Klimaschutz-Abkommens und 3. Belastbarkeit des Geschäftsmodells in einer Net Zero Wirtschaft.
Anwendung des „klimapositiven Ansatzes“
Der ehrgeizigste, so genannte „klimapositive Ansatz“ erfüllt alle drei oben genannten Leitprinzipien. Dieser Ansatz umfasst die folgenden Aspekte:
- Unternehmen sollten strenge Reduktionsziele festlegen, die dazu beitragen, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.
- Darüber hinaus sollten die Unternehmen die Verantwortung für ihre Emissionen in der Wertschöpfungskette übernehmen und eine CO2-Kompensation, der während der Übergangsphase zu „Net Zero“ verursachten Emissionen, sicherstellen.
- Unternehmen werden zudem ermutigt, Projekte zur Beseitigung von CO2-Emissionen (Kohlenstoffreduzierung) durchzuführen. Mögliche Anwendungsbereiche sind die Beseitigung von CO2 aus der Atmosphäre (direkte Luftreinhaltung) oder die Wiederaufforstung.
Neben diesem Ansatz präsentiert die SBTi auch vier weitere Eindämmungsstrategien zur Bewältigung der „Net Zero“-Herausforderung (Vgl. SBTi 2020, S. 22-30):
- Strategie 1: Emissionen werden durch CO2-Zertifikate kompensiert.
- Strategie 2: Emissionsreduktion wird durch vermiedene Emissionen aus verkauften Produkten und Dienstleistungen erzielt.
- Strategie 3: Emissionsreduktion durch negative Emissionen, z. B. durch Abscheidungs- und Speicherlösungen, Aufforstung usw.
- Strategie 4: Ein Weg zur Emissionsminderung, der im Einklang mit der Wissenschaft steht.
Analyse der DFGE
Insbesondere Strategie 1 und 2 sind schwache Ansätze, da Treibhausgase eher emittiert als vermieden werden. Dies wiederum hält die Ansammlung von Emissionen in der Atmosphäre nicht auf. Daher sind diese Strategien nicht mit den globalen Zielen vereinbar.
Strategie 3 stünde im Einklang mit der „Netto-Ansammlung von Treibhausgasen in der Atmosphäre“ (siehe oben erwähntes Prinzip 1), wenn die Speicherung dauerhaft ist. Andererseits wären Unternehmen, die diesen Weg wählen, nicht in der Lage, die Übereinstimmung mit dem Pariser Abkommen und den SDGs zu erreichen, da geologische Lösungen zu Kompromissen und einhergehend negativen Auswirkungen auf soziale und ökologische Ziele führen könnten. Außerdem kann man davon ausgehen, dass das Geschäftsmodell auf dem „Transformationspfad“ nicht widerstandsfähig ist, da es die Erwartungen der Interessengruppen möglicherweise nicht erfüllt.
Nur Strategie 4 („wissenschaftlich fundierte Emissionsreduktionsstrategie“) und 5 („klimapositiver Ansatz“) können als starke und belastbare Ansätze betrachtet werden, da sie mit allen drei oben genannten Prinzipien in Einklang stehen. Darüber hinaus basieren beide Strategien auf wissenschaftlichen Ansätzen.
Dennoch empfiehlt die DFGE den Unternehmen, die ehrgeizigste Strategie, den „klimapositiven Ansatz“, zu wählen, da dieser „den Unternehmen die Möglichkeit bietet, einen umfassenderen Beitrag zur sozialen und ökologischen Agenda zu leisten und gleichzeitig die Integrität ihrer eigenen Klimastrategie zu gewährleisten“.
Warum der Weg zu Net Zero wissenschaftlich fundiert sein sollte
- Von Unternehmen individuell festgelegte Strategien können unterschiedlich und inkonsistent sein
- Die Risiken für Unternehmen, die den eingeschlagenen Weg festgelegt haben, könnten nicht mit dem richtigen Umgang mit der Klimakrise und den globalen Nachhaltigkeitszielen vereinbar sein
- Der von SBTi zur Verfügung gestellte Net Zero Zielstandard legt eine gemeinsame Basis fest und gibt entsprechende Richtlinien und Empfehlungen vor
- SBTi erläutert Konzepte, die Rolle der Dekarbonisierung, des Ausgleichs und naturbasierter Klimalösungen
Politischer Hintergrund
Die „Net Zero“ Initiative erfolgt, nachdem die Europäische Kommission kürzlich ihr Reduktionsziel angekündigt hat, die Treibhausgasemissionen der EU bis 2030 um mindestens 55% gegenüber dem Niveau von 1990 zu senken. Dieser ehrgeizige Plan basiert auf einer Folgenabschätzung, in der die Kommission das Problem ansprach, dass das derzeitige Klimaziel für 2030 nicht ausreicht, um einen Übergang zur EU-Klimaneutralität bis 2050 zu ermöglichen (siehe Europäische Kommission 2020, S. 8). Als Teil des Green Deal ist es notwendig, die Emissionen bis 2030 um 55% zu reduzieren und alle Interessengruppen einzubeziehen – nicht nur die anspruchsvollen Sektoren wie Energieversorger.
Die Rolle der Unternehmen und Firmen
Unternehmen spielen eine entscheidende Rolle beim Erreichen von Net Zero. Sie haben die Verantwortung, ihre negativen Umweltauswirkungen zu begrenzen und schädliche Treibhausgase zu reduzieren.
Nahezu 1.000 Unternehmen ergreifen bereits Klimaschutzmaßnahmen im Rahmen der SBTs, was 15% der Weltwirtschaft entspricht. Darüber hinaus haben sich fast 300 Unternehmen (darunter Microsoft, IKEA und Rolls Royce) zu dem wissenschaftsbasierten Net Zero verpflichtet. Dies ist bereits ein wichtiges Zeichen, welches das Engagement großer Unternehmen widerspiegelt, ihre Klimaschutzmaßnahmen zu verstärken und gemeinsame wissenschaftlich fundierte Strategien für den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu definieren.
Wie die DFGE Sie unterstützen kann:
Es liegt in der Verantwortung aller, dafür zu sorgen, dass wir uns der gegenwärtigen Herausforderung der Nachhaltigkeit für die künftigen Generationen stellen. Mit den „Net Zero“-Strategien der Science Based Targets Initiative haben Sie die Möglichkeit, sicher zu gehen, dass sich Ihre Bemühungen wirklich auf die aktuelle Situation auswirken. Mit einem ganzheitlichen Ansatz befasst sich die DFGE als Komplettanbieter im Rahmen ihrer Klimastrategie mit der Berechnung des Carbon Footprint bis hin zur Zertifizierung und einer möglichen Kompensation durch Klimaschutzprojekte. Warten Sie nicht, bis es zu spät ist: Handeln Sie jetzt!
Wir freuen uns darauf, Sie mit unserer mehr als 20-jährigen Nachhaltigkeitsexpertise und unseren maßgeschneiderten Dienstleistungen zu unterstützen! Kontaktieren Sie uns für weitere Informationen unter oder +49.8192.99733-20.