Der Weg des schwäbischen Familienunternehmens zu einer transparenten und validen ESG-Strategie

Kunde: Arburg GmbH + Co KG

Kategorie: Maschinenbau

Datum: April 2023

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ARBURG ist ein traditionsreiches Familienunternehmen in der dritten Generation mit Stammsitz in Deutschland, das zu den führenden Anbietern von Spritzgießmaschinen für Kunststoffe, additiven Fertigungssystemen und Turnkey-Anlagen gehört. Kunden entstammen zum Beispiel der Automobil- und Verpackungsindustrie, der Kommunikations- und Unterhaltungselektronik, der Medizintechnik und der Haushaltsgerätebranche. Mit 3600 Mitarbeitern an Standorten in 26 Ländern generierte das Unternehmen 2022 einen Umsatz von 875 Millionen Euro. Trotz der weltweiten Präsenz ist die lokale Verbundenheit zum Schwarzwald nie verloren gegangen und der zentrale Produktionsstandort befindet sich in Loßburg (Deutschland). Das Unternehmen feiert dieses Jahr sein hundertjähriges Jubiläum.

Nachhaltigkeit wurde bei ARBURG schon immer gelebt. Mit dem Ziel die bestehenden Anstrengungen und Ziele weiter zu festigen, und zur Vorbereitung auf zukünftige Herausforderungen, engagiert ARBURG die DFGE seit 2020 für die Berechnung seines Corporate Carbon Footprints (CCF) für die Scopes 1,2 und 3. Ferner unterstützt die DFGE bei der Teilnahme am Climate Supply Chain-Ratingprogramm von CDP. Neben dem CCF und der CDP-Teilnahme begleitet die DFGE ARBURG seit 2022 beim EcoVadis-Assessment, sowie der Validierung von Science Based Targets (SBTs), um eine holistische CO₂-Reduzierung entlang der kompletten Wertschöpfungskette zu erreichen. 2022 folgte als weiteres Projekt die Beauftragung für eine ESG-Strategie, welche die Bereiche Umwelt, Soziales & Unternehmensführung abdeckt und das Unternehmen auf die Herausforderungen der anstehenden CSRD vorbereitet.

Für uns als zukunftsorientiertes Familienunternehmen war nachhaltiges Wirtschaften schon immer fest in unserer DNA verankert. Wir fühlen uns dem nachhaltigen, ressourcenschonenden und menschenorientierten Wirtschaften heute und in Zukunft in hohem Maße verpflichtet. Nicht erst seit den jüngsten Diskussionen um die Sicherheit und Funktionsfähigkeit diffiziler weltweiter Liefer- und Logistikketten ist die Strategie einer weltweit zentralen und ressourcenschonenden Produktion von hochwertigen Technologieprodukten Basis unseres erfolgreichen Handelns. In der DFGE haben wir nun einen erfahrenen Partner gefunden, der uns in diesem Bereich professionell unterstützt und weiter begleitet.“

 

Herausforderungen

Kontinuierlich wachsende Kundenanforderungen

Schon lange vor der gemeinsamen Arbeit mit der DFGE waren bei ARBURG das Interesse an Umweltschutz groß und erste Maßnahmen in der Unternehmensstrategie implementiert. Angefangen beim firmeninternen Programm arburgGREENworld bis hin zur regionalen Beschaffungs- und Produktionsstrategie. Vor allem im Umweltmanagement und Energiebelangen gab es bereits viele Anstrengungen (Photovoltaik, Geothermie), welche durch die ISO 14001 und 50001 ausgezeichnet wurden.

 

Aber auch im sozialen Bereich gibt es seitens ARBURG bereits viele Aktivitäten, um Mitarbeitende nachhaltig an das Unternehmen zu binden. Trotz der bereits implementierten Maßnahmen und Ziele sowie der Teilnahme an unterschiedlichen Ratings, stiegen die Stakeholder-Anforderungen in den letzten Jahren stark an, sodass ARBURG gemeinsam mit der DFGE konsequent den Schritt zu einer ganzheitlichen ESG-Strategie gegangen ist.

Lösungen

CCF, CDP, EcoVadis, ESG-Strategie & SBT

Alle Projekte verliefen stets in enger Zusammenarbeit mit ARBURG, um ein den individuellen Ansprüchen folgendes Ergebnis zu erzielen und ARBURG dabei angemessen in das jeweilige Thema einzuführen, ohne dabei auf Seiten ARBURGs einen unverhältnismäßig hohen Aufwand zu generieren.

Seit 2020 unterstützt die DFGE ARBURG bei der Berechnung des CCFs. Abgeschlossen wurden alle Projekte mit einem ausführlichen Ergebnisreport und einer finalen Ergebnispräsentation inklusive Handlungsempfehlungen. Wir freuen uns, ARBURG auch dieses Jahr wieder mit der Berechnung des CCFs unterstützen zu dürfen.

Die CCFs bilden eine wichtige Grundlage für die weitere Zusammenarbeit. So zum Beispiel für die Teilnahme an CDP. Mit Hilfe der DFGE, als offizieller CDP Silver Climate Change Consultancy Partner, konnte ARBURG in den letzten Jahren, trotz des stetig gehobenen Schwierigkeitsgrades, den CDP Score B erzielen und halten. Mit diesem Ergebnis lag ARBURG über dem globalen und europäischen Durchschnitt des jeweiligen Jahres, sowie über dem der eigenen Branche. Die Ergebnisse wurden von der DFGE für ARBURG weiter analysiert und Handlungsempfehlungen gegeben, um eine Verbesserung im Folgejahr herbeiführen zu können. Wir sind gespannt, welches Ergebnis wir im nächsten Jahr gemeinsam werden erreichen können.

2022 nahm ARBURG zum ersten Mal auch an EcoVadis teil. Um den Aufwand für das Unternehmen möglichst gering zu halten, wurde die komplette Beantwortung durch die DFGE in enger Abstimmung mit ARBURG durchgeführt. ARBURG erhielt eine Silbermedaille mit sehr guten 65 Punkten im Durchschnitt. Hierbei schnitt das Unternehmen besonders im Bereich Umwelt stark ab. ARBURG liegt hiermit im oberen Bereich der Top 25 % im Jahr 2022, in seiner Branche jedoch in den Top 4 % und für den Bereich Umwelt sogar in den Top 1 %. Wir sind zuversichtlich, das Ergebnis in diesem Jahr noch verbessern zu können.

 

Das Leuchtturmprojekt im Jahr 2022 war der Aufbau einer ganzheitlichen ESG-Strategie, welche heute als Grundlage für die strategische Ausrichtung des Unternehmens gilt. Diese war nicht nur Wunsch von ARBURG, sondern erfolgte auch, um eine Konformität mit zukünftigen Regularien und Ansprüchen von Stakeholdern gewährleisten zu können. ARBURG verfolgte jedoch weit ehrgeizigere Ziele und wollte eine zukunftsweisende Rolle in der Transformation der Geschäftswelt einnehmen. Der erste Projektschritt bestand in der Ermittlung des Status Quo des Unternehmens durch Analyse der bisherigen Anstrengungen im Bereich ESG und einer Ermittlung der für das Unternehmen relevanten Regularien. Anschließend wurde eine Materialitätsanalyse, Stakeholder-Befragungen, CCF-Hotspot Analysen sowie eine ESG-Trendanalyse durchgeführt – auf Basis mikro- und makroökonomischer Untersuchungen. In enger Kooperation wurden so Ziele und Handlungsempfehlungen in Form von KPIs für ARBURG abgeleitet und priorisiert. Am Ende des Projekts stand die Entwicklung einer Vision, Ambition sowie einer ESG-Roadmap.

Das aktuelle Projekt von ARBURG ist das Erarbeiten von Science-Based Targets. Die DFGE berechnete hierbei SBT-konforme Zielkorridore, basierend auf dem Corporate Carbon Footprint aus 2021. Die finalen Ziele wurden gemeinsam abgestimmt und anschließend durch die DFGE eingereicht. Aktuell befindet sich das Projekt im Target-Validation-Prozess und wartet auf die Validierung seitens der Science-Based Targets Initiative (SBTi), die voraussichtlich im kommenden Sommer abgeschlossen werden soll. ARBURG möchte bis 2030 mit dem 1,5°C-Ziel konform sein. Hierfür hat sich das Unternehmen verpflichtet, seine Emissionen der Scopes 1 & 2 im Vergleich zu 2021 um 42 % bis 2030 senken und die der Scope 3 um 25 % im gleichen Zeitrahmen. Als nächsten Schritt empfiehlt die DFGE das Setzen eines Net-Zero Ziels.

Ergebnis

Vom „reaktiven“ zum „proaktiven“ Nachhaltigkeitsmanagement

Durch den CCF hat ARBURG ein besseres Verständnis und einen genauen Überblick über seine Emissionen und deren Ursprung bekommen. Die jährliche Berechnung des CCFs ermöglicht es ARBURG, individualisierte Emissionsreduktionsstrategien zu bestimmen und den Einfluss implementierter Maßnahmen zu verfolgen. Viele gezielte und priorisierte Maßnahmen konnten unter anderem im Rahmen der Entwicklung einer ESG-Strategie bereits eingeleitet werden. Zudem hat sich ARBURG geprüfte, offizielle und wissenschaftlich basierte Ziele (SBTs) zur Reduktion seiner Emissionen gesetzt. Durch den CCF wurde des Weiteren die Grundlage zur Teilnahme an CDP und EcoVadis geschaffen. Die zielübertreffenden, sehr guten Ergebnisse eines CDP B Ratings sowie einer EcoVadis Silbermedaille schaffen heute Transparenz über ARBURGs Nachhaltigkeitsanstrengungen im direkten Einflussbereich, aber auch in der Lieferkette. Einblicke in die Nachhaltigkeit eines Unternehmens gewinnen für Stakeholder an immer größerer Relevanz. Wir gratulieren daher zu diesem Erfolg! Durch ARBURGs strategische Ausrichtung ist das Unternehmen zudem auf die relevanten Regularien der nächsten Jahre vorbereitet und vielen Wettbewerbern einen großen Schritt voraus. Wir freuen uns, ARBURG auf diesem ambitionierten Weg weiterhin begleiten zu dürfen.

„Wir zeigen schon seit Jahrzehnten hohes Engagement im Bereich Nachhaltigkeit. Dank der DFGE können wir heute aber auch transparent darüber an unsere Stakeholder berichten und haben ein entsprechendes Rating erreicht, das unsere Anstrengungen widerspiegelt. Zudem können wir Maßnahmen zum Senken unserer Emissionen, wie auch zu anderen Aspekten der Nachhaltigkeit, identifizieren und haben einen entsprechen Plan für die Zukunft ausgearbeitet, um diese umzusetzen. Wir arbeiten bei ARBURG heute ganz im Sinne von ESG. Die projektübergreifende Expertise der DFGE und deren langjährige Erfahrungen kamen uns bei unserer Breite an Projekten sehr zugute. Außerdem haben wir durch die strukturierte Zusammenarbeit und die detaillierten Analysen und Erläuterungen der DFGE in den letzten Jahren dazu gelernt und sind zuversichtlich, durch bereits begonnene Anpassungen in der Zukunft noch bessere Ergebnisse erzielen zu können und einen großen, umfänglichen Beitrag im Bereich ESG zu leisten.“

 

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