Carbon Footprint Berechnung und Nachhaltigkeitsbericht im Automobilzulieferersektor

Kunde: Superior Industries Europe AG

Kategorie: Automotive

Datum: Juli 2018

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Die Superior Industries Europe AG (vorher UNIWHEELS AG, fortan: Superior Industries Europe) ist seit 2017 ein Tochterunternehmen der Superior Industries International, Inc. Superior Industries International, Inc. ist einer der weltweit führenden Anbieter von Aluminiumrädern. Superior mit Sitz in Southfield, Michigan (USA), ist an der New Yorker Börse notiert und gehört zu den Indizes Standard & Poor’s Small Cap 600 und Russell 2000.

Dr. Wolfgang Hiller

Vorstandsvorsitzender Superior Industries AG

„Es war uns wichtig, ein möglichst belastbares Bild unserer Emissionswerte zu erfassen. Durch die Zusammenarbeit mit der DFGE konnten valide Treibhausgasdaten ermittelt und analysiert werden. In Folge der Darstellung dieser und weiterer Indikatoren im Rahmen eines Nachhaltigkeitsberichts haben wir nun auch einen Kommunikationskanal, der diese Maßnahmen (intern wie extern) valide vermittelt.“

Herausforderungen

Erweiterung der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens

Die stetig wachsenden Anforderungen im Hinblick auf die transparente und glaubwürdige Offenlegung der Nachhaltigkeitsleistung auf die großen Automobilhersteller spiegeln sich auch in der vorgelagerten Wertschöpfungskette wider. Der steigende Druck veranlasst die Autobauer verstärkt dazu, ihr umfangreiches Lieferantenmanagement im Hinblick auf nachhaltigkeitsrelevante Maßnahmen und Leistungen auszuweiten und diese Stakeholder vermehrt in die Pflicht zu nehmen. Daher bleibt auch Superior Industries Europe von diesen Entwicklungen nicht unbetroffen.

Die Berechnung eines Corporate Carbon Footprints (CCF) und die Veröffentlichung eines Nachhaltigkeitsberichts sollten einerseits die steigenden externen Erwartungen erfüllen. Andererseits wollte man internen Ansprüchen gerecht werden, um auf dieser Basis Verbesserungspotentiale ableiten zu können. Ziel war zunächst die Berechnung der Treibhausgaswerte des Jahres 2017 an allen Standorten sowie der Einbezug der jeweiligen Energieverbräuche, d. h. alle verursachten Scope 1- und Scope 2-Emissionen sollten erfasst werden.

Die DFGE unterstützte Superior Industries Europe bei der Berechnung ihrer Emissionswerte. Im Kontext von Superior Industries Europe bestand die Herausforderung auf Grund der breiten Produktpalette insbesondere in der adäquaten Datenerfassung für produktionsbezogene Treibhausgase.

Die hohe Dichte an Informationen muss zunächst über alle Güter hinweg gesammelt und für eine zielführende Berechnung gebündelt werden. Oftmals sind bei diesem Schritt mehrere Abteilungen miteinzubeziehen, weswegen auch ein hoher Anforderungsgrad an die Kommunikation besteht.

Darüber hinaus sollten die generierten Informationen über die Emissionsauswirkungen auf die Umwelt sowie weitere Maßnahmen und Kennzahlen der Nachhaltigkeitsleistung von Superior Industries Europe prägnant im Rahmen eines Nachhaltigkeitsberichts dargestellt werden. Das Bekenntnis zur Mitgliedschaft am UN Global Compact (UNGC) bot sich hier als passende Möglichkeit, die Nachhaltigkeitsleistungen im Rahmen des sog. Fortschrittberichts zu veröffentlichen.

In diesem Zusammenhang bestand die zentrale Herausforderung ebenfalls in der adäquaten Bündelung und Kommunikation relevanter Daten, die nur durch den Einbezug mehrerer Funktionsbereiche erfasst werden können (bspw. Personal-, Produktionsabteilung, usw.). Der UN Global Compact ist mit knapp 13.000 Teilnehmern einer der größten und einflussreichsten Nachhaltigkeitsinitiativen. Über einen jährlichen Fortschrittsbericht wird zu den Bereichen Menschenrechte, Arbeit, Umwelt und Korruptionsbekämpfung transparent berichtet und die UNGC-Mitgliedschaft gestärkt.

Lösungen

Carbon Footprint und Nachhaltigkeitsbericht schaffen umfassende Transparenz des Klima- und Nachhaltigkeitsmanagements

Die langjährige Expertise der DFGE im Bereich Ökobilanzierung und CO2-Fußabdrucks-Berechnung bestärkte Superior Industries Europe in dem Wunsch, einen erfahrenen Partner bzgl. der CCF-Ermittlung ins Boot zu holen, der das Unternehmen bei diesem Vorhaben unterstützt. Der Carbon Footprint wurde mit der TopDown-Methode der DFGE durchgeführt. In relativ kurzer Zeit werden hierbei sog. Hot-Spots (Bereiche, die große CO2-Emissionen verursachen) entdeckt. Diese sensitiven Positionen werden in weiteren Schritten rekursiv und iterativ in der Tiefe untersucht, sodass verlässliche Werte mit relativ kleiner Fehlerbandbreite berechnet werden können. Der ermittelte unternehmensweite Carbon Footprint erfüllt dabei die Anforderungen internationaler Normen wie der ISO 14067, dem PAS 2050:2008 oder dem Greenhouse Gas Protocol (GHG).

Im Sinne des Sustainability Intelligence-Ansatzes konnte der kalkulierte Carbon Footprint sowohl für die Teilnahme am Climate Change-Programm des CDP (früher: Carbon Disclosure Project) als auch für eine Offenlegung im Rahmen des UNGC-Berichts genutzt werden. Superior Industries Europe erreichte bei der CDP-Bewertung des Jahres 2017 einen Score von „C“. Die verlässliche Datenbasis emittierter Treibhausgase diente für den UNGC-Fortschrittsbericht (abrufbar: hier) insbesondere den Offenlegungen bezüglich der drei Umweltprinzipien. Daneben fungieren andere erhobene Kennzahlen, wie beispielsweise zum Energie- und Wasserverbrauch, der Kommunikation weiterer umweltrelevanter Werte. Für den sozialen Bereich (insbesondere Arbeitssicherheit) wurden Daten bezüglich Arbeitssicherheitsschulungen, arbeitsbedingten Unfällen, Mitarbeiterzahl, usw. ermittelt und zu geeigneten Indikatoren für den UNGC-Fortschrittsbericht aggregiert. Der bereits vorliegende Verhaltenskodex konnte indes als Beleg für die Einhaltung der Menschenrechte sowie für Anti-Korruptionsmaßnahmen herangezogen werden.

Ergebnis

Offengelegte Treibhausgasbilanz und veröffentlichter Nachhaltigkeitsbericht für kontinuierlicher Verbesserungen und Ausbau der Nachhaltigkeitsziele

Der vorhandene Grundstock erhobener Kennzahlen im Umwelt- und Sozialbereich sowie die diversen Offenlegungen ermöglichen Superior Industries Europe eine erhöhte Flexibilität insbesondere mit Blick auf die künftig weiter ansteigenden Stakeholder-Anforderungen unterschiedlichster Ebenen. Die Ermittlung der CO2-Emissionen im Rahmen eines Carbon Footprints und die Veröffentlichung des ersten Nachhaltigkeitsberichts bilden zudem eine valide Basis für die Definition weiterer Ziele, um für das Nachhaltigkeitsmanagement Verbesserungen einzuleiten. Dadurch wiederum kann sich das CSR-Management dynamisch weiterentwickeln, und es kann Risiken vorgebeugt werden.

Die DFGE unterstützt Superior Industries Europe auch die kommenden Jahre bei ihrem CSR-Engagement, um den Weg eines kontinuierlichen Fortschritts zielgerichtet zu begleiten. In diesem Zuge spielen insbesondere die Erweiterung des Corporate Carbon Footprints um relevante Scope 3-Berechnungen, die Ermittlung eines Product Carbon Footprints für Leichtmetallfelgen sowie der Ausbau der Datenbasis im Zusammenhang mit dem UNGC-Bericht eine tragende Rolle.

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