Was ist Terra Preta?
Terra Preta, übersetzt schwarze Erde, ist eine Methode, die bereits vor 7000 Jahren von Menschen im Amazonasgebiet eingesetzt wurde, um humusreiche Erde herzustellen und dadurch eine hohe Bodenfruchtbarkeit zu erlangen. Zudem ist aus Untersuchungen hervorgegangen, dass mithilfe von Terra Preta Treibhausgase im Boden gespeichert werden können.
Terra Preta als Kohlendioxidspeicher
Um Terra Preta herzustellen, werden Pflanzen in Stahltrichtern verbrannt (Pyrolyse). Der Output, Pflanzenkohle, sorgt unter Beimischung von Beigaben – Abfällen und tierischen Ausscheidungen – dafür, dass 30 % des Kohlendioxids, das die Pflanze in sich trägt, konserviert werden kann. Auf diese Weise wird verhindert, dass insgesamt 30 % weniger Kohlendioxid als bei normaler Verbrennung oder Verrottung der Pflanze in die Atmosphäre gelangt.
Dass Terra Preta nicht nur in klimatisch mit dem Amazonasgebiet vergleichbaren Gebieten funktioniert, zeigen Versuchsreihen in u. a. Ghana, Australien, Japan, Südkorea, Skandinavien und im botanischen Garten in Berlin. An letztgenanntem Ort gelang es die Treibhausgas-Emissionen von einem auf das andere Jahr von 130 Tonnen pro Jahr auf minus 69 Tonnen zu senken. D. h., der pflanzliche Abfall wurde nicht wie vorher kompostiert, wodurch Treibhausgase in die Atmosphäre entwichen wären, sondern er wurde im Boden gebunden.
Bei konsequenter und breitflächiger Anwendung von Terra Preta, könnten laut Bruno Glaser, deutscher Professor für Bodenbiogeochemie in Halle, 10 % der europäischen CO2-Emissionen eingespart werden.
(Derzeitige) Limitationen von Terra Preta
Warum wird Terra Preta also nicht breitflächig im Kampf gegen den Klimawandel eingesetzt? Derzeit ist es für die Landwirtschaft – durch die Anwendung von Wirtschaftsdünger einer der Hauptverursacher von CO2-Emissionen in Deutschland – aufgrund vergleichsweise sehr hoher Kosten nicht attraktiv auf Pflanzenkohle als Dünger zu setzen. Auch wenn der Weltklimarat IPCC die CO2-Einsparpotenziale von Pflanzenkohle in seinem Gutachten zur Landnutzung hervorhebt, ist es laut Haiko Pieplow vom Umweltbundesamt unwahrscheinlich, dass sich an den ungünstigen Kostenstrukturen etwas ändert. Als zu stark erachtet er den Widerstand des konventionellen Agrarsystems gegen diese neue alte Idee.
Terra Preta bedarf politischen Rückenwinds
Derzeit steht Terra Preta noch nicht in der europäischen Düngemittelverordnung, weswegen Bauern, die es einsetzen, rechtlich unklares Territorium betreten. Allerdings wurde die Methode in den Entwurf der neuen EU-Verordnung übernommen. Dies bedeutet laut Bruno Glaser, dass es in zwei bis fünf Jahren zugelassen werden könnte und somit legal für Bauern nutzbar wird.
Unterstützung durch die DFGE
Wenn Sie als Unternehmen Ihre CO2-Emissionen reduzieren möchten oder anderweitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchten, unterstützen wir Sie gerne. Mögliche Felder sind beispielsweise die Definition einer Klimastrategie, die Berechnung von Product and Corporate Carbon Footprints, die Teilnahme an Initiativen wie dem CDP oder die Festlegung ehrgeiziger wissenschaftlicher Ziele zur Unterstützung des Übergangs zur Klimaneutralität. Sollten Sie an diesen Themen oder an einer Unterstützung durch den DFGE weiter interessiert sein, zögern Sie nicht, uns über oder per Telefon zu kontaktieren: +49 8192 99733-20.