Der Zukunftsforscher John Naisbitt prägte 1982 den Begriff „Megatrends“. Für Unternehmen ist es von Bedeutung, Megatrends zu kennen und sich auf diese einzustellen, um im Wettbewerb mit anderen zu bestehen (Krys 2017:45). Megatrends werden in der Literatur uneinheitlich definiert. Gemeinsam haben die Definitionen, dass es sich um Veränderungen handelt, welche tiefgreifende und nachhaltige Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Technologie mit sich bringen (Naisbitt, Aburdene 1992:9f).
Aktuelle Studien zu Megatrends überschneiden sich meist deutlich, kategorisieren die einzelnen Trends jedoch teils unterschiedlich. Unter anderem die Themenfelder Klimawandel und Nachhaltigkeit werden nahezu immer genannt (Fontius 2014:26).
Hintergrundwissen: Corporate Responsibility und Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist heute in aller Munde, wurde aber bereits im 18. Jahrhundert erstmals verwendet. Damals bezeichnete der Begriff den Unterschied zwischen kurzfristig hohem Ertrag auf Kosten der zukünftigen Verfügbarkeit und langfristiger Ressourcennutzung in der Forstwirtschaft. Dem Begriff kann somit eine ressourcenökonomische Herkunft bescheinigt werden (Pufé 2012:28).
Bedeutung erlangte der Begriff im 20. Jahrhundert durch den so genannten Brundlandt-Report. Dieser definiert Nachhaltigkeit als Entwicklung, die eine Sicherung der Bedürfnisse aktueller Generationen sichert, ohne die Bedürfnisse zukünftiger Generationen (beziehungsweise die Deckung dieser) negativ zu beeinträchtigen (WCED 1988).
Konkretisiert wird dieser Ausgleich zwischen Generationen in der Unterscheidung in drei Dimensionen: Ökonomie, Ökologie und Soziales. Dieses Triple wird auch als Triple Bottom Line, Drei-Säulen-Modell oder Three Ps (People, Planet, Profit) bezeichnet (Lukatsch 2010:26).
Alle drei Aspekte fließen auch in die Definition der Europäischen Kommission für Corporate Social Responsibility (CSR) ein. Diese bezeichnet den Begriff hierin als Konzept, im Zuge dessen Unternehmen soziale und ökologische Aspekte in ihr Wirtschaften und ihre Beziehungen mit Stakeholdern auf freiwilliger Basis einbeziehen (Deckert 2016:6).
Das Wort „Social“ muss hierbei nicht im Sinne von sozial, sondern als gesellschaftlich übersetzt werden. Die Begriffe Unternehmerische Verantwortung beziehungsweise Corporate Responsibility werden meist synonym verwendet.
Hintergrundwissen: Klimawandel
Der vielleicht weitreichendste Megatrend, mit dem sich Privatpersonen, politische Handlungsträger und Unternehmen konfrontiert sehen, ist der Klimawandel. Das IPCC definiert Klimawandel (beziehungsweise Klimaänderungen) als eine Änderung des Klimazustands über einen längeren Zeitraum hinweg, welche durch äußere Antriebe wie veränderte Sonnenzyklen oder Vulkanausbrüche und andauernde menschliche Änderungen der atmosphärischen Zusammensetzung oder der Landnutzung verursacht werden (IPCC 2014:131).
Das IPCC hält es für „äußerst wahrscheinlich“ (IPCC 2014:4), dass die anthropogenen Treibhausgasemissionen die Hauptursache für die Erwärmung sind. Diese Annahme ist inzwischen weitestgehender wissenschaftlicher Konsens. Vielfältige Prozesse unter anderem in Zusammenhang mit der Vervierfachung der Bevölkerung und der gleichzeitigen Verzwölffachung der Weltprimärenergienutzung haben dazu geführt, dass zum bestehenden natürlichen Treibhauseffekt eine anthropogene Komponente hinzugekommen ist.
Aus den dargestellten Veränderungen ergeben sich weitreichende Folgen für die physikalischen, ökologischen und anthropogenen Systeme der Erde. Diese werden in der folgenden Abbildung zusammengefasst aufgezeigt. Zusätzlich zu den dargestellten Folgen kommen Extremereignisse. Es wird als wahrscheinlich erachtet, dass diese ebenso durch den Menschen hervorgerufen werden. Hierzu gehören ein Rückgang kalter und ein Anstieg warmer Temperaturextreme, eine Zunahme extremer Meeresspiegel und der Anzahl von Starkniederschlagsereignissen (IPCC 2014:7).
Abbildung 1 Verbeitete dem Klimawandel zugeordnete Folgen
Quelle: IPCC 2014:7
So können Unternehmen Megatrends begegnen!
Da der größte Teil der Treibhausgasemissionen durch die Industrie hervorgerufen wird, ist die Reduktion dieser von großer Bedeutung, um die Auswirkungen für die Zukunft minimieren und möglichst das 2° Ziel erreichen zu können. Ein Ansatz hierbei ist die Berechnung von Science Based Targets, also wissenschaftlich basierten Zielen. Dieser wird durch die Science Based Targets Initiative unterstützt. Ein Unternehmen muss demnach die eigenen Klimaschutzziele so festlegen, dass diese im Einklang mit dem weltweit verbleibenden Emissionsbudget im Zusammenhang mit dem 2° Ziel stehen (Global Compact Netzwerk Deutschland 2017:3).
Dies wäre eine Möglichkeit, um nachhaltig zu wirtschaften und dem Klimawandel zu begegnen. Die DFGE kann Sie hierbei unterstützen. Außerdem bieten wir mit unserem Sustainability Intelligence Ansatz ein breit gefächertes Portfolio, um Ihre CSR Aktivitäten auszurichten, zu unterstützen und zu verbessern.
Bei weiterem Interesse an der Thematik kontaktieren Sie uns gerne per Email via oder telefonisch unter 08192-99733-20.
Quellen:
Deckert C. (2016): CSR und Logistik. Spannungsfelder Green Logistics und City-Logistik. Berlin; Heidelberg: Springer.
Fontius J. (2014): Megatrends und ihre Implikation für die Logistik. Ableitung von Wirkungszusammenhängen. Berlin: Universitätsverlag der TU Berlin.
Global Compact Netzwerk Deutschland (2017): Science Based Targets. Berlin.
Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) (2014): Klimaänderung 2014: Synthesenbericht. Genf.
Krys, C. (2017): Megatrends – Rahmenbedingungen für unternehmerische Nachhaltigkeit. In: Wunder, T. (Hg.): CSR und Strategisches Management. Berlin; Heidelberg: Springer, 45-65.
Lukatsch S. (2010): Corporate Social Responsibility in der Supply Chain in China. Hamburg: Diplomica Verlag.
Naisbitt J., Aburdene P. (1992): Megatrends 2000. Zehn Perspektiven für den Weg ins nächste Jahrtausend. Düsseldorf: Econ.
Pufé I. (2012): Nachhaltigkeit. Konstanz: UTB.
World Comission on Environment and Development (1988): Our common future. Oxford: Oxford University Press.