Ein Überblick über die wichtigsten Standards und Initiativen
Das Climate Disclosure Standards Board (CDSB) veröffentlichte am 9. April eine aktualisierte Version ihres Frameworks zur Berichterstattung über umweltbezogene Aktivitäten. Dieses ist nun im Einklang mit den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD). Für Unternehmen, die sich bei der Offenlegung ihrer klimatischen Auswirkungen bisher am CDSB orientierten, ergeben sich hierdurch einiger Änderungen, welche im Detail dem neuen Framework entnommen werden können.
Will ein Unternehmen die eigenen Auswirkungen auf das Weltklima berechnen und offenlegen, so wird es mit verschiedensten Standards, Vorgaben und Initiativen konfrontiert. Dieser Blogartikel soll einen kurzen Überblick über die wichtigsten Punkte geben.
Berechnung von Treibhausgasemissionen
Der anthropogene Klimawandel und seine Folgen für die Zukunft stellt ein großes Problem dar, dem Staaten, Unternehmen und Privatpersonen begegnen müssen. Das Kyoto-Protokoll aus dem Jahre 1997 legt fest, dass Staaten aktiv Klimaschutz vorantreiben sollen. 2015 beschlossen die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, die Erderwärmung im Vergleich zum Beginn der Industrialisierung auf deutlich unter 2°C zu beschränken.
Auch Unternehmen werden hierbei durch Geschäftspartner oder die Gesetzgebung in die Pflicht genommen. So genannte Science-Based-Targets, also wissenschaftsbasierte Reduktionsziele, sorgen dafür, dass Firmen ihre Emissionsreduktionen an einer konkreten Zielsetzung ausrichten können, um dem Klimawandel effektiver entgegenwirken zu können.
Bevor ein Unternehmen allerdings Reduktionsziele festlegen kann, muss der aktuelle Ausstoß an klimarelevanten Gasen berechnet werden. Dieser wird als Corporate Carbon Footprint (CCF) bezeichnet. Für die Berechnung gibt es verschiedene Methoden beziehungsweise Standards, die herangezogen werden können.
Der am weitesten verbreitete ist das Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol). Die Entwicklung dessen wird vom World Resource Institute und vom World Business Council for Sustainable Development koordiniert. Es warden alle Gase des Kyoto-Protokolls erfasst. Bei der Berechnung wird zwischen drei verschiedenen Scopes unterschieden: Den direkten Emissionen, den indirekten Emissionen aus von extern bezogener Energie und allen anderen indirekten Emissionen in der vor- und nachgelagerten Lieferkette. Zahlreiche weitere Standards wie die ISO 14046 bauen auf dem GHG Protocol auf, was dessen Bedeutung weiter steigert.
Offenlegung von Treibhausgasemissionen
Will beziehungsweise muss ein Unternehmen die berechneten Emissionen offenlegen, so besteht beispielsweise die Möglichkeit, am Carbon Disclosure Project (CDP) teilzunehmen. Hierbei handelt es sich um eine im Jahr 2000 in London gegründete NGO, welche Unternehmen die Verbreitung von Umweltdaten erleichtern soll. Einmal jährlich erhebt das CDP anhand standardisierter Fragebögen Daten zu CO2-Emissionen, Klimarisiken und Reduktionszielen von Unternehmen und verwaltet inzwischen weltweit die größte Datenbank ihrer Art. Immer mehr Unternehmen fordern ihre Zulieferbetriebe auf, am CDP Programm teilzunehmen.
Für die Offenlegung von klimarelevanten Daten in der Berichterstattung gibt es ebenfalls verschiedene Initiativen. Einige hiervon wie GRI oder UNGC zielen konkret auf Nachhaltigkeitsberichte ab. Andere hingegen wie das Climate Disclosure Standards Board (CDSB) fördern die Vereinheitlichung von Angaben im Bezug auf den Klimawandel in herkömmlichen Unternehmensberichten.
Auch für einzelne spezielle Aspekte bestehen verschiedene Richtlinien, an denen sich Firmen orientieren können. Die Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) wurde vom Finanzstabilitätsrat (FSR) gegründet, um freiwillige, einheitliche Angaben zu klimabezogenen Finanzrisiken zu entwickeln. Diese können von Unternehmen genutzt werden, um Interessengruppen entsprechende Informationen zur Verfügung zu stellen. Solch spezielle Standards fliesen häufig in allgemeinere Richtlinien ein, wie es nun im Falle von CDSB geschah.
Weitere Standards
Sowohl auf nationaler als auch auf sektoraler Ebene bestehen weitere Richtlinien, an welchen sich Unternehmern orientieren können oder auf Grund von Vorgaben durch Stakeholder ausrichten müssen. Sollten Sie Fragen zu einzelnen Standards oder dem Umgang mit dem Thema Klimawandel im Allgemeinen haben, so können Sie sich gerne an die Experten der DFGE wenden. Durch die langjährige Erfahrung im Berechnen von Corporate- und Product Carbon Footprints nach GHG Protocol beziehungsweise ISO 14046 und die Tatsache, dass die DFGE offizieller CDP Silver Climate Change Consultancy Partner ist, können wie Ihnen dabei helfen, Ihr Unternehmen für eine nachhaltige Zukunft auszurichten und den Forderungen Ihrer Stakeholder zu entsprechen.
Kontaktieren Sie uns gerne per Email via oder telefonisch unter 08192 99733 20.