Im Jahr 2025 ist ESG mehr als ein Berichtsformat – es wird zum strategischen Maßstab unternehmerischer Resilienz, Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit. Regulatorische Impulse wie die CSRD, aber auch Marktdynamiken und Stakeholder-Erwartungen treiben Unternehmen dazu, Nachhaltigkeit substanziell in ihre Kernprozesse zu integrieren. Dabei rücken bestimmte Themen besonders in den Fokus: Sie reichen von grundlegenden Steuerungsgrößen wie dem Corporate Carbon Footprint über tiefgreifende Analysen von Klimarisiken bis hin zur Transformation ganzer Lieferketten. Die folgenden fünf ESG-Trends zeigen, welche Themen auch jetzt unter politischer Unsicherheit Priorität haben und warum es sich lohnt, sie aktiv zu gestalten, statt nur reaktiv zu berichten.
1. Doppelte Wesentlichkeitsanalyse als Fundament der ESG-Strategie
Die Doppelte Wesentlichkeitsanalyse entwickelt sich zunehmend zum Herzstück einer wirksamen ESG-Strategie. Sie ist nicht nur ein zentrales Element der regulatorischen Anforderungen im Rahmen der CSRD, sondern auch ein wertvolles strategisches Instrument zur Identifikation unternehmensrelevanter Nachhaltigkeitsthemen. Dabei vereint sie zwei Perspektiven: die Impact-Wesentlichkeit, die die Auswirkungen unternehmerischen Handelns auf Umwelt und Gesellschaft beleuchtet, sowie die finanzielle Wesentlichkeit, welche die Risiken und Chancen durch Nachhaltigkeitsthemen für das Unternehmen selbst in den Blick nimmt.
Aber auch über die reine Berichtspflicht hinaus schafft die Doppelte Wesentlichkeitsanalyse echten Mehrwert: Sie unterstützt Unternehmen dabei, Nachhaltigkeit systematisch in Geschäftsprozesse zu integrieren, prioritäre Handlungsfelder frühzeitig zu erkennen und Ressourcen gezielt sowie wirkungsorientiert einzusetzen.
2. Corporate Carbon Footprint als Steuerungsgröße für Klimaziele
Die präzise Erfassung und Reduktion des Corporate Carbon Footprints (CCFs) bleibt ein zentrales ESG-Thema. Steigende CO₂-Preise und strengere Regulierungen – insbesondere im Rahmen des EU-Emissionshandels – erhöhen den Druck auf Unternehmen, ihre Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette transparent zu bilanzieren und zu reduzieren. Auch die CSRD verlangt detaillierte CO₂-Daten und unterstreicht damit die Bedeutung effektiver Maßnahmen zur Emissionsreduktion. Dies wird auch nach inhaltlichen Anpassungen unter der Omnibus-Initiative weiterhin bestehen bleiben.
Der CCF bildet dabei nach wie vor den zentralen Ausgangspunkt jeder Klimastrategie. Er umfasst die Emissionen des Scope 1 (direkte Emissionen), Scope 2 (indirekte Emissionen durch Energiebezug) und Scope 3 (indirekte Emissionen entlang der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette). Ohne eine valide CO₂-Bilanz lassen sich weder ambitionierte Ziele noch glaubwürdige Maßnahmen entwickeln. Es fehlt an Transparenz, Vergleichbarkeit und Steuerbarkeit. Ob Emissionsziele oder Dekarbonisierungspfade – sie alle bauen auf dem CCF auf und machen eine CCF-Berechnung für ein Unternehmen unabdingbar.
3. Nachhaltige Lieferketten als Schlüssel zur Resilienz und Zukunftsfähigkeit
Die Lieferkette bleibt 2025 ein zentrales ESG-Thema – nicht zuletzt durch gesetzliche Vorgaben wie das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), die kommende EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) und die EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR). Alle drei verfolgen ein gemeinsames Ziel: menschenrechtliche und ökologische Risiken entlang der Wertschöpfungskette zu erkennen, zu minimieren und transparent zu machen.
Die Omnibus-Verordnung der EU-Kommission bringt hier zwar Erleichterungen – etwa eine Einschränkung der CSDDD-Pflichten auf direkte Zulieferer – doch die Relevanz des Themas bleibt hoch. Denn Nachhaltigkeit in der Lieferkette ist nicht nur eine Frage der Compliance, sondern auch von Reputationsschutz, Risikomanagement und langfristiger Resilienz. Unternehmen, die bereits heute über die Pflicht hinausgehen, sichern sich Wettbewerbsvorteile, stärken das Vertrauen ihrer Stakeholder und machen ihre globale Lieferkette zukunftssicher.
4. Klimarisiken und -chancen als strategische Dimension der Nachhaltigkeitssteuerung
Die systematische Analyse von Klimarisiken und -chancen entwickelt sich zunehmend zu einem strategischen Erfolgsfaktor für Unternehmen. Physische Risiken, wie steigende Temperaturen und häufigere Extremwetterereignisse sowie transitorische Risiken, wie neue regulatorische und marktseitige Anforderungen machen deutlich: Der Klimawandel ist längst nicht mehr nur ein ökologisches, sondern ein betriebswirtschaftliches Thema. Unternehmen müssen erkennen, wie stark ihre Standorte, Lieferketten, Produkte oder Geschäftsmodelle von klimabedingten Risiken betroffen sind und gleichzeitig identifizieren, wo sich neue Chancen für Innovation, Effizienz oder Marktpositionierung eröffnen.
Auch wenn die Omnibus-Verordnung Erleichterungen bei der Berichterstattung bringt, bleibt die Erwartung an eine fundierte Klimarisikoanalyse bestehen – nicht zuletzt seitens Investoren, Banken und Versicherungen. Denn Unternehmen, die ihre Klimaexponierung kennen, können nicht nur Risiken frühzeitig managen, sondern auch neue Geschäftschancen identifizieren – etwa in resilienten Lieferketten, grünen Produkten oder klimafesten Standorten. Der Wandel zur klimakompetenten Unternehmensführung ist damit ein echter Wettbewerbsfaktor.
5. Klimastrategie mit Science Based Targets als Treiber glaubwürdiger Transformation
Eine wirksame Klimastrategie ist heute weit mehr als ein internes Nachhaltigkeitsprogramm – sie wird zum zentralen Element unternehmerischer Zukunftsfähigkeit. Unternehmen stehen zunehmend unter dem Druck von Investoren, Kunden und gesellschaftlichen Erwartungen, konkrete Antworten auf den Klimawandel zu liefern. Dabei geht es nicht nur um die Offenlegung von Emissionen, sondern vor allem um langfristige Dekarbonisierungsstrategien, deren Umsetzung strategisch verankert ist.
Ein entscheidender Baustein dabei: Science Based Targets (SBT). Sie bieten einen international anerkannten Rahmen, um Emissionsziele im Einklang mit dem 1,5°C-Ziel des Pariser Abkommens zu definieren – wissenschaftlich fundiert und überprüfbar. Die aktuelle Weiterentwicklung des SBTi-Standards (Net-Zero Standard 2.0) legt dabei noch mehr Gewicht auf reale Emissionsreduktionen, die Einbindung von Scope 3 und den bewussten Umgang mit Kompensationsmaßnahmen.
Die Kombination aus SBT und einer übergeordneten Klimastrategie ermöglicht Unternehmen, ihre Klimaziele nicht nur glaubwürdig zu kommunizieren, sondern auch messbar zu steuern und wirksam umzusetzen. Dies stärkt die Resilienz gegenüber Klimarisiken, erhöht die Attraktivität am Kapitalmarkt und differenziert im Wettbewerb.
Kurzum: Die Integration von ambitionierten Klimazielen in eine strategische Unternehmenssteuerung wird zum Maßstab für nachhaltigen Erfolg und rückt damit zunehmend in den Fokus zukunftsorientierter ESG-Strategien.
Fazit: Von Pflicht zur Positionierung – ESG als strategische Chance begreifen
Die ESG-Landschaft ist im Wandel – und mit ihr die Erwartungen an unternehmerisches Handeln. Ob CO₂-Bilanzierung, Wesentlichkeitsanalyse, Lieferkettensorgfalt oder ambitionierte Klimaziele: Die ESG-Trends 2025 zeigen, dass nachhaltige Transformation nicht bei der Erfüllung regulatorischer Mindeststandards endet. Vielmehr eröffnen sie Unternehmen die Chance, Risiken frühzeitig zu adressieren, Vertrauen zu stärken und sich im Wettbewerb differenziert zu positionieren, wobei wir als DFGE Sie gerne unterstützen. Wer ESG heute strategisch denkt und verankert, legt das Fundament für langfristigen Erfolg – wirtschaftlich wie gesellschaftlich. Sie haben Rückfragen oder benötigen Unterstützung? Dann sind wir gerne für sie da: via Mail oder Telefon 08192-99733-20.