Der FLAG-Sektor, der Forstwirtschaft, Landnutzung und Landwirtschaft umfasst, spielt eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die globale Klimaerwärmung. Laut dem 6th Assessment Report des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hat dieser Sektor das Potenzial, bedeutende Treibhausgasemissionen zu reduzieren und gleichzeitig Kohlenstoff zu speichern. Durch nachhaltige Bewirtschaftung und innovative Praktiken kann der FLAG-Sektor einen unschätzbaren Wert bieten, um die globale Erwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Diese Maßnahmen sind unerlässlich, um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern und eine nachhaltige Zukunft zu gewährleisten.
Überblick über die wichtigsten Leitlinien und Standards für den FLAG-Sektor
Das Zusammenspiel von Accountability Framework, Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) und Science Based Targets Initiative (SBTi) ist von entscheidender Bedeutung für die Förderung nachhaltiger Praktiken im FLAG-Sektor. Diese Rahmenwerke bieten eine umfassende Grundlage, um Umweltleistungen zu verbessern und Emissionen im Sektor zu reduzieren – ein wesentlicher Schritt, um die globalen Klimaziele zu erreichen und den Klimawandel effektiv zu bekämpfen.
Das Accountability Framework stellt standardisierte Definitionen und Leitlinien bereit, insbesondere zur Landnutzungsänderung (LUC) und zur Rückverfolgbarkeit von Emissionen aus Landnutzung. Die Vorgaben dienen Unternehmen als Richtlinie zur transparenten Bilanzierung und Bewertung ihrer LUC-Emissionen.
Die Land Sector and Removals Guidance des Greenhouse Gas Protocol bietet spezifische Leitlinien zur Messung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen und -reduktionen im Kontext der Landnutzung. Diese Guidance, die im September 2022 in Entwurfsform veröffentlicht wurde, ergänzt bestehende Standards wie den Corporate Standard und den Scope-3-Standard. Die finale Version wird für das erste Quartal 2025 erwartet und schafft eine präzisierte Grundlage für die Treibhausgasbilanzierung im Landsektor.
Die FLAG Guidance der Science Based Targets Initiative (SBTi) unterstützt Unternehmen im Bereich Forstwirtschaft, Landnutzung und Landwirtschaft dabei, wissenschaftlich fundierte Klimaziele zu entwickeln. Diese Ziele tragen dazu bei, die Emissionsreduktion auf eine messbare und transparente Weise voranzutreiben.
Zusammen bieten diese Rahmenwerke und Leitlinien eine einheitliche Grundlage, mit der Unternehmen im FLAG-Sektor nachhaltigere Umweltpraktiken integrieren können.
Verbindung zwischen FLAG-Emissionsberichterstattung und wissenschaftlich fundierten Klimazielen
Die genaue Bilanzierung von FLAG-Emissionen ist komplex, da sie zahlreiche variable Faktoren und regionale Unterschiede berücksichtigen muss. Unterschiedliche Berechnungsmodelle und Annahmen bringen Unsicherheiten mit sich und erhöhen die Komplexität. Zudem erschwert der Mangel an konsistenten und hochwertigen Daten in vielen Regionen die präzise Ermittlung von Emissionen.
Trotz dieser Herausforderungen steigt das Interesse von Unternehmen, ihre FLAG-Emissionen zu erfassen und transparent zu berichten, um ihren ökologischen Fußabdruck besser zu verstehen und gezielte Reduktionsstrategien zu entwickeln. Die Science Based Targets Initiative (SBTi) hat dazu klare Vorgaben für die Entwicklung wissenschaftlich fundierter Klimaziele formuliert, die Unternehmen helfen, ihre Emissionen systematisch zu senken und globale Klimaziele zu erreichen.
Der FLAG-Sektor spielt für die SBTi eine besondere Rolle, da er große Potenziale für Kohlenstoffspeicherung und -reduktion bietet. Gleichzeitig stellt er besondere Anforderungen an eine nachhaltige Landbewirtschaftung, die es zu berücksichtigen gilt, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Als erster von der SBTi designierter Sektor dürfen hier Kohlenstoffentfernungen offiziell zur Erreichung von Klimazielen beitragen – eine bedeutende Ausnahme, die die Relevanz von Carbon Removals im FLAG-Sektor hervorhebt.
Wissenschaftsbasierte FLAG-Ziele und ihre Bedeutung
FLAG Science Based Targets (SBTs) sind wissenschaftlich fundierte Ziele, die auf die Treibhausgasemissionen aus Land- und Forstwirtschaft abzielen. Sie decken Emissionen ab, die durch Landnutzungsänderungen, Landbewirtschaftung, Biomasseverbrennung, Nährstoffmanagement sowie durch den Einsatz von Düngemitteln und Gülle entstehen. Diese FLAG-Ziele ergänzen die klassischen Energie- und Industrieziele und ermöglichen Unternehmen eine umfassendere Auseinandersetzung mit ihren ökologischen Auswirkungen.
Für FLAG-relevante Unternehmen, die bereits SBTi-validierte Ziele im Energie- und Industriesektor besitzen, sowie für jene, die neu wissenschaftlich fundierte Ziele setzen möchten, gilt nun die Verpflichtung, zusätzlich FLAG SBTs zu definieren. So wird eine konsistente und transparente Bilanzierung der Umweltauswirkungen sichergestellt.
FLAG Lösungen der DFGE
Die DFGE bietet Ihnen umfassende Unterstützung bei der Berechnung Ihrer FLAG-Emissionen im Rahmen Ihres Corporate Carbon Footprints (CCF). Darüber hinaus stehen wir Ihnen gerne bei der Einreichung von FLAG Science Based Targets (SBTs) zur Seite, sofern Ihr Unternehmen gemäß der Definition der Science Based Targets Initiative (SBTi) als FLAG-relevant eingestuft wird. Als erfahrener Partner steht die DFGE den Unternehmen auf ihrem Weg zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Unternehmensführung gerne unterstützend zur Seite. Bei Fragen zu Umsetzungsmöglichkeiten in Ihrem Unternehmen besuchen Sie bitte unsere Webseite oder kontaktieren Sie uns per E-Mail unter oder telefonisch unter +49 8192 99 7 33-20.
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