Verbraucher fordern verstärkt die Umsetzung einer nachhaltigen unternehmerischen Strategie. Die Ermittlung eines Carbon Footprint als Ausgangspunkt für die Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen wird somit immer wichtiger. Die DFGE hat 10 wichtige Gründe für das Emissionsmanagement in Unternehmen zusammengestellt.
Greifenberg/München, 25. Oktober 2010 – Die Erfassung aller Zusammenhänge um den Ausstoß klimarelevanter Gase und dessen Einbindung in unternehmerische Entscheidungsprozesse wird als Emissionsmanagement bezeichnet. Während in den weltweit geführten Diskussionen politische Argumente überwiegen, erkennen in diesen Tagen viele Unternehmen die Bedeutung und die Vorteile eines Emissionsmanagement für ihr Tagesgeschäft. Die DFGE, Institut für Energie, Ökologie und Ökonomie, hat ihre Erfahrungen zum Emissionsmanagement zusammengetragen und daraus 10 Gründe extrahiert, die belegen, dass sich das Emissionsmanagement vom „nice-to-have“ zum „must“ wandelt. International wird für manche Branchen eine Emissionsberichterstattung schon gefordert und auch in Deutschland wird das Thema in naher Zukunft unerlässlich werden.
- Marketing – Kommunikation (Kunden, Zielgruppe Lohas)
Ein Emissionsmanagement wird als Zeichen nachhaltigen Wirtschaftens wahrgenommen. Vor allem für die Unternehmenskommunikation ist es unerlässlich, dass ein Unternehmen ökologisches Verantwortungsbewusstsein zeigt. Besonders in der Gruppe der so stark umworbenen LOHAS (Lifestyle Of Health And Sustainability) werden ökologisches Verantwortungsbewusstsein und die Berücksichtigung von Emissionsgesichtspunkten in der betrieblichen Wertschöpfungskette schlichtweg vorausgesetzt.
- Erkennung von Einsparpotentialen
Die systematische Erfassung aller emittierten klimarelevanten Gase im Emissionsmanagement hilft bei der Erkennung von Potentialen zur Emissionsreduktion. Überdurchschnittlich hohe Emissionen deuten aber auch auf unwirtschaftliche Prozesse hin. Die Erkennung von Einsparpotentialen hat also nicht nur eine ökologische Komponente, sondern hilft auch beim Hinterfragen ökonomischer Zusammenhänge.
- Nachhaltige Verringerung der Emissionen
Eine Verringerung der Emissionen kann kurzfristig erreicht werden, im schlechtesten Fall über „Green-washing“, dem reinen Ausgleich von Emissionen über Emissionszertifikate. Intelligentes Emissionsmanagement zielt auf eine dauerhafte Verringerung der Emissionen ab, die die betriebliche Entwicklung berücksichtigt und so nachhaltige ökologische wie auch ökonomische Wirkung für das Unternehmen hat.
- Benchmarking mit Wettbewerbern
Wettbewerber werden immer mehr auch nach ökologischen Vergleichskriterien eingeschätzt. Ein intelligentes Emissionsmanagement baut auf einer Statusanalyse auf, die den Vergleich mit Mitbewerbern zulässt – und so einen Wettbewerbsvorteil in Zahlen sichtbar machen kann. Zudem können die intern gewonnen Zahlen genutzt werden, um festzustellen, wo man im Vergleich zum Branchendurchschnitt steht.
- Kosten-Reduzierung
Zur Zeit kosten Emissionen „nichts“. Das wird sich ändern. In Deutschland ist dies in einigen Branchen (Anlagen zur Energieumwandlung, Zellstoff-, Papier-, Stahl- und der Mineral verarbeitenden Industrie sowie Raffinerien) vom Gesetzgeber bereits umgesetzt. Im europäischen Vergleich hinken wir sogar noch ein bisschen hinterher, in Frankreich oder England sind erste Gesetze bereits eingeführt, die branchenübergreifend einen direkten Zusammenhang zwischen Emissionen und Kosten bzw. Abgaben herstellen. Neben der Erkennung auch ökologischer Einsparpotentiale hilft ein Emissionsmanagement sowohl bei der Bestimmung von Emissionszertifikaten als auch auf der Abgabenseite.
- Compliance
Compliance ist das Handeln in Übereinstimmung mit und die Einhaltung von geltenden Vorschriften, Regeln oder internen Verhaltenskodizes. In vielen Bereichen ist das alltäglich und wird von den Unternehmen bereits gelebt: Die Einhaltung von Vorschriften zur Arbeitssicherheit, Datenschutz oder auch steuerlicher Deklarationsvorschriften werden über Beauftragte im Unternehmen abgedeckt. Prozesse mit toxischen Emissionen sind bereits heute lückenlos zu überwachen. In Zukunft wird auch der Ausstoß klimarelevanter Treibhausgase zu kontrollieren, standardisiert zu protokollieren und auf Einhaltung der entsprechenden Vorschriften zu prüfen sein. Das Emissionsmanagement hilft somit bei der Compliance des Unternehmens.
- Aktiver Beitrag zum Umweltschutz (Umsetzung der nachhaltigen Unternehmens-Strategie)
Das Emissionsmanagement ist ein aktiver Beitrag des Unternehmens zum Umweltschutz. Es bildet die Basis für Entscheidungen zu emissionsreduzierenden Maßnahmen und deren Kontrolle. Zudem erweitert es bestehende Umweltmanagementsysteme um eine wertvolle Dimension, die Energieverbrauch und Emissionen deutlicher aufzeigt.
- Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen (Employer Branding)
Angestellte erwarten von ihrem Arbeitgeber, dass er nachhaltig und ökologisch sinnvoll agiert. Ein Emissionsmanagement dokumentiert dies und steigert so die Identifikation der Angestellten mit dem eigenen Unternehmen.
- Rating und Basel II Wirkung
Immer mehr Unternehmensrankings berücksichtigen ökologische Vergleichskriterien. Die Auswirkungen sind vielfältig und in ihrer Wirkung schwer abzuschätzen. Nicht nur NGOs und Ratingagenturen nehmen sich des Themas an. Auch Finanzinstitutionen legen darauf immer größeren Wert. Vor allem im internationalen Vergleich dient das Emissionsmanagement auch als Performance Indikator. Warum also dem nicht proaktiv begegnen und vorbeugen?
- Ein gutes Gewissen (Sicherung für die Nachwelt)
Letztendlich verschafft die Auseinandersetzung mit Fragen zum Ausstoß klimarelevanter Treibhausgase und deren Reduzierung eines: ein gutes Gewissen, dem Chef gleichermaßen wie dem Mitarbeiter. Dabei steht ein Emissionsmanagement nicht alleine da, sondern ist aller Aktivitäten zu einem nachhaltigen Umgang mit unserem Planeten.
„Die Ermittlung der Treibhausgasemissionen sollte bereits heute – und wird immer mehr – für Unternehmen eine zentrale Rolle bei der nachhaltigen Unternehmensentwicklung spielen“, so Dr.-Ing. Thomas Fleissner, Geschäftsführer der DFGE. „nur wer dies in standardisierter und nachweisbarer Form tut, kann sich auf zukünftige Anforderungen einstellen. Ein Emissionsmanagement ist hierzu die Basis und daher unerlässlich für jeden Betrieb, egal welcher Größe.“
Die transparente CO2-Berechnung entwickelt sich zunehmend zu einem strategischen Unternehmensziel und muss sich daher in der betrieblichen Organisation niederschlagen. Dabei sollte das Emissionsmanagement in das bestehende Managementsystem integriert werden und über leicht einzusetzende Werkzeuge den betrieblichen Entscheidungsprozess unterstützen. Standardisierte Lösung zur Einbindung gibt es nicht (sehr wohl aber zur Berechnung der Emissionen). Der Aufwand für die Einbindung des Emissionsmanagements wird häufig überschätzt. Intelligente Vorgehensweisen und entsprechend geschulte Experten helfen, die individuellen Anforderungen eines jeden Betriebs zu erfassen und den Aufwand zu minimieren.
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