Seit Januar 2023 ist die neue EU-Richtlinie Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) in Kraft und hat damit die bisher geltende Non-Financial Reporting Directive (NFRD) abgelöst. Mit der CSRD wird die Nachhaltigkeitsberichterstattung erweitert und nicht-finanzielle Themen werden zu einem integrativen Bestandteil der bestehenden Offenlegungspraktiken. Dies wird künftig durch die EU-Berichtsstandards European Sustainability Reporting Standards (ESRS) der European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) geregelt sein.
Mit der CSRD wird die Nachhaltigkeitsberichterstattung auf eine Stufe mit der finanziellen Lageberichterstattung gehoben. Zwischen dem Nachhaltigkeitsreporting und dem Finanz-Accounting besteht bereits jetzt eine große Schnittstelle, da zum einen viele nachhaltigkeitsbezogene Steuerungsgrößen, insbesondere im Carbon Accounting, auf Basis monetärer Daten ermittelt werden. Durch die zukünftig verpflichtende Veröffentlichung im Lagebericht verschmelzen die Themen Carbon Accounting und Finanz-Accounting weiter.
Verschmelzung Umwelt- und Finanz-Daten
Das Carbon Accounting beschreibt die Erfassung und Bilanzierung von Daten über die (direkten und indirekten) Treibhausgasemissionen von Unternehmen oder Produkten (Carbon Data). Diese Daten werden innerhalb eines Unternehmens meist nicht zentral erfasst, sondern von diversen Abteilungen wie der Finanzabteilung, dem Einkauf, HR oder der Gebäudeverwaltung bereitgestellt.
Die Berichterstattung und ganz allgemein die Erfassung von Umweltdaten stellt viele Unternehmen bereits vor enorme Herausforderungen. Mit dem Inkrafttreten von CSRD und ESRS wächst zudem die Notwendigkeit eines zentralen und effizienten Systems für die Erfassung und das Management von nachhaltigkeitsbezogenen Daten. Aufgrund der Überschneidungen von Emissionsdaten und Finanzdaten wäre ein solches System idealerweise mit dem Finanz-Accounting-System des Unternehmens harmonisiert. Durch eine Integration der Carbon Data in ein bestehendes Finanz-Accounting-System könnten enorme Ressourcen eingespart und Fehlerpotenzial minimiert werden.
Es gibt bereits einige Plattformen, die Daten austauschen (wie z.B. WBCSD, Catena-X, Estainium, Tagetik oder den SAP Sustainability Control Tower).
Herausforderung
Die Frage nach einem ganzheitlichen Datenmanagement führt jedoch automatisch zu der sehr grundsätzlichen und strategischen Frage, wo ein solches ganzheitliches Accounting innerhalb des Unternehmens angesiedelt wäre. Aktuell liegt dies in Form des Lageberichts in den meisten Fällen bei der Finanzabteilung.
Die Herausforderung bei der Implementierung eines inkorporierten Systems besteht nicht zuletzt in der Einstufung der Relevanz von Daten. Bei bestehenden Datenmanagement-Programmen für die interne Nutzung geht es darum, ein möglichst detailliertes Bild der Aktivitäten und (finanziellen) Transaktionen abzubilden, also um eine möglichst umfangreiche Datenbank. Sobald Unternehmensdaten jedoch auch öffentlich einsehbar sind, müssen sich Unternehmen die Frage stellen, welche Daten herausgegeben werden. Denn beispielsweise ein detaillierter Corporate oder Product Carbon Footprint lässt automatisch Rückschlüsse auf sensible unternehmensinterne Informationen wie Kosten, Verfahren, Prozesse, Distributionswege, Lieferanten etc., aber auch mitarbeiter*innenbezogene Daten zu. Hierfür muss ein Bewusstsein innerhalb des Unternehmens geschaffen werden, welche Kennzahlen relevant und notwendig sind, und wo die Zuständigkeiten liegen, um zu ermitteln, welche Tools sinnvoll sind und wie eine möglichst effiziente Zusammenarbeit zwischen den involvierten Personen oder Abteilungen innerhalb eines Unternehmens aussehen könnte.
Wie kann die DFGE Sie unterstützen?
Die DFGE kann Sie sowohl beim Identifizieren von relevanten Daten, als auch bei der Entwicklung eines holistischen Ansatzes und einer Strategie für eine Harmonisierung des Finanz- und Carbon Accountings, sowie bei der Auswahl und Implementierung eines geeigneten Tools unterstützen. Die DFGE hat jahrzehntelange Expertise im Bereich Datensammlung, Datensicherheit und Datengüte, CO2-Bilanzierung und Revisionssicherheit, und kennt die regulatorischen Anforderungen, die auf Ihr Unternehmen zutreffen. Kontaktieren Sie uns gerne via oder telefonisch 08192-99733-20.