Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse – oder auch Double Materiality genannt – ist der erste verpflichtende Schritt zur Erfüllung der Anforderungen an die CSRD. Allgemein bezieht sich die doppelte Wesentlichkeitsanalyse auf die Überlegung, welche Aspekte für ein Unternehmen sowohl aus finanzieller (Auswirkungen von Nachhaltigkeitsthemen auf die finanzielle Performance eines Unternehmens) als auch aus gesellschaftlicher Perspektive (Auswirkungen durch das Unternehmen auf Menschen und Umwelt) von Bedeutung sind (siehe Abbildung 1).
Dabei werden sowohl finanzielle als auch nichtfinanzielle Faktoren berücksichtigt. Unternehmen sind verpflichtet, diese umfassende Analyse durchzuführen, um sicherzustellen, dass sie relevante wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte in ihren CSRD-Berichten berücksichtigen. Die doppelte Wesentlichkeit stellt innerhalb der CSRD somit den Startpunkt der Berichtserstattung dar und legt fest, über welche Themen innerhalb der ESRS Standards (European Sustainability Reporting Standards) berichtet werden muss.
Nachfolgend finden Sie eine Auflistung der Top 10 wichtigsten ToDos rund um die Wesentlichkeitsanalyse
- Die Ansätze zur Wesentlichkeit variieren und berücksichtigen die jeweiligen Besonderheiten eines Unternehmens.
- Die thematische ESG-Standards erfordern keine vollständige Berichterstattung: Unternehmen müssen nicht über alle Informationen (einschließlich Datenpunkte) in einem bestimmten thematischen Standard berichten, sondern nur über diejenigen Aspekte, die sich als wesentlich herausgestellt haben.
- Alle wesentlichen IROs (Impacts, Risks and Opportunities) sind zu berichten.
- Materialitätsschwellen festlegen: Definieren Sie klare Kriterien, um zu entscheiden, welche Aspekte als wesentlich betrachtet werden, basierend auf ihrer potenziellen Auswirkung auf das Unternehmen, die Wertschöpfungskette, Zeiträume (kurz-, mittel- und langfrstig) und ihre Bedeutung für die Stakeholder.
- Integration in Geschäftsstrategie: Stellen Sie sicher, dass die identifizierten wesentlichen Themen mit den strategischen Zielen des Unternehmens in Einklang stehen und in die langfristige Planung integriert werden.
- Qualitative Priorisierung von IROs ist akzeptabel: Quantitative Priorisierung von IROs basierend auf Scale, Scope, Likelihood und Remediabilität bei der Impact Wesentlichkeit und nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkung bei der finanziellen Wesentlichkeit, ist vorzuziehen – es wird jedoch anerkannt, dass dies nicht immer möglich ist.
- Konsolidierte Konzernbetrachtung empfohlen: Unabhängig von der rechtlichen Struktur des Konzerns müssen die Muttergesellschaften eine Wesentlichkeitsbeurteilung für den Konzern durchführen. Die in der Nachhaltigkeitserklärung berichteten Daten sollen, soweit relevant, den gesamten Konzern umfassen. Dies kann top-down (d.h. auf Konzernebene unter Einbeziehung der Tochtergesellschaften) oder bottom-up (Konsolidierung der Bewertungen der Tochtergesellschaften) erfolgen. Der Leitfaden legt jedoch Wert auf eine konsistente Vorgehensweise.
- Die Einbeziehung von Stakeholdern ist entscheidend und muss entlang der gesamten Wertschöpfungskette erfolgen: Stakeholder, die für alle Themen relevant sind, sollten mit den am besten geeigneten Mitteln einbezogen werden und der Prozess der Stakeholder-Identifizierung lückenlos dokumentiert werden.
- Häufigkeit der Aktualisierungen: Empfohlen wird alle ein bis drei Jahre, weil sich etwa die Unternehmensgröße oder das Geschäftsmodell verändern können und damit die wesentlichen Themen.
- Klare Kommunikation im CSRD Bericht: kommunizieren Sie den vorher erwähnten Prozess, die Festlegung der materiellen Themen und die Integration in Ihre Strategie transparent und klar – warum also bestimmte Aspekte als wesentlich betrachtet wurden und wie sie sich auf das Unternehmen und seine Stakeholder auswirken. Außerdem muss die Methode der Analyse klar dargelegt werden.
Mit dem DFGE 5-Phasen Konzept zur CSRD-konformen doppelten Wesentlichkeit:
Führen Sie ein strukturiertes Vorgehen ein, um Schritt-für-Schritt die Fokusthemen für Sie zu identifizieren. Unser 5-Phasen Konzept hilft Ihnen dabei, eine CSRD-konforme doppelte Wesentlichkeit zu erstellen und für die weiteren Schritte die Basis zu legen. Mit unserem Wissen über die Komplexität der Zusammenhänge, helfen wir Ihnen somit aufbauend auf der Wesentlichkeitsanalyse, eine fundierte ESG-Strategie für die als materiell identifizierten Themen zu entwickeln, sowie diese Daten, Zahlen & Fakten in eine CSRD-Berichtsstruktur zu gießen.
Für weitere Infos schauen Sie auch gerne in unseren kommenden Webinaren vorbei:
- Der CSRD konforme Prozess zur doppelten Wesentlichkeitsanalyse (DFGE-Essentials Series)
- Double Materiality Analyse unter den Anforderungen der Wirtschaftsprüfung (DFGE-Essentials Series)