Die Einkaufsabteilung des britischen Telekomgiganten BT nimmt mehr als 6.000 Zulieferbetriebe in die Pflicht sich in der CO2-Emissionsreduzierung zu engagieren. Doch wie sollen kleinere Betriebe den Aufwand bewältigen, die relevanten CO2 Treibhausgasemissionen zu bemessen, zu dokumentieren und zu reduzieren?
Greifenberg/München, 13. März 2011 – Die neue “Procurement Policy” des Großkonzerns British Telekom (BT) setzt ein klares Zeichen. Unternehmen müssen nicht nur ihre eigenen CO2 Emissionen in den Griff bekommen und verringern, sie müssen auch eine Verantwortung für die so genannten Scope3 Emissionen, die z.B. durch Lieferungen zu und vom Hersteller verursacht werden, übernehmen. Die in der Supply Chain angrenzenden Zuliefer- und Logistikbetriebe sind also gefordert, ihre Emissionen zu dokumentieren und auszuweisen, wie auch sie ihren Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen leisten können. Dieses klare Bekenntnis zu den Umweltmaßstäben des jeweiligen Auftraggebers wird zunehmend Bedingung für eine nachhaltige ökologische wie auch ökonomische Partnerschaft.
BT fordert im Zuge der neuen Einkaufsregelung Zulieferbetriebe auf, Einblick in ihre „Climate Change Policy“ zu gewähren und die CO2 Emissionen zu messen, zu dokumentieren und zu reduzieren. Die sich durchsetzende „Währung“ hierfür ist der Carbon Footprint, also die Kommunikation eines konkreten CO2 Äquivalenten Wertes. Dieser Wert gilt dann als Bemessungsgrundlage für die Zielerreichung aller Aktivitäten, die zur CO2 Reduzierung eingesetzt werden. Nur auf Basis einer messbaren und validen Grundlage, lassen sich Reduktionspotentiale vernünftig abschätzen, steuern und kontrollieren. So können zum Beispiel Unternehmen, die sich bislang noch gar nicht um dieses Thema gekümmert haben, Einsparpotenziale von bis zu 5% ohne große Anstrengungen erreichen. Doch dazu bedarf es zunächst eben der Ermittlung des Carbon Footprints.
Die Ermittlung des Carbon Footprint kann, wenn alle z.B. im Greenhouse Gas Protokoll geforderten Bereiche (Scopes) abgedeckt werden, ein zeit- und kostenaufwändiges Projekt darstellen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Carbon Footprint eine unscharfe Größe ist, niemals also zu einhundert Prozent korrekt sein kann: Kein Unternehmen befindet sich zu einem gesetzten Zeitpunkt im Stillstand und selbst in der detailreichsten Ermittlung muss mit validen Schätzwerten agiert werden.
Die DFGE, Institut für Energie, Ökologie und Ökonomie, hat um diese Hürden zu überwinden, eine Methode entwickelt, die „TopDown“ vorgeht: Sensitive Positionen der CO2 Bilanz werden detektiert, herausgegriffen und dann detailliert untersucht. In einem iterativen und rekursiven Prozess, d.h. durch mehrmaliges Durchlaufen dieser Prozessstufen können so die Ergebnisse nach und nach verfeinert werden. So gelingt es, belastbare Aussagen, die auch einer wissenschaftlich fundierten Überprüfung durch Stakeholder eines Unternehmens standhalten, vergleichsweise schnell und mit überschaubarem Aufwand zu generieren. Zudem dienen sie nicht nur als Ausgangswert für die Reduzierung der CO2 Emissionen und – fortgeschrieben über mehrere Jahre – als Nachweis der Emissionsreduktion, sondern können natürlich auch in der Kommunikation zu Kunden und Auftraggebern eingesetzt werden.
„Die neue Regelung des Einkaufs bei BT stellt einen weiteren Meilenstein für die Vermeidung von oberflächlichen CO2 Berechnungen und Green Washing dar. Endlich wird die Komplexität der CO2 Emissionen erkannt und berücksichtigt. Die Reduzierung der Treibhausgase kann kein Hobby der Großkonzerne bleiben, die es sich leisten können, sondern geht uns alle an.“ Sagt Dr.-Ing. Thomas Fleissner, Geschäftsführer der DFGE „mit dem von uns entwickelten TopDown Ansatz können wir auch heute schon Unternehmen jeder Größe unterstützen, einen verlässlichen Carbon Footprint in relativ kurzer Zeit und in einem überschaubaren Kostenrahmen zu erstellen.“
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