ESG-Kriterien und -Ratings
Die transparente Bewertung der Leistungen von Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit anhand messbarer und nachprüfbarer Kriterien gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Auch Finanzakteure integrieren mit zunehmender Vehemenz Nachhaltigkeitsaspekte als Konditionen bei der Kapitalvergabe. Dabei werden Unternehmen in sogenannten ESG-Ratings objektiv zu ihren nachhaltigen Geschäftspraktiken beurteilt. Hier wird zwischen den Bereichen Bereichen E (Environment), S (Social) und G (Governance) unterschieden. Zudem werden je nach Branche, Standort, Größe und Struktur eines Unternehmens verschiedene Aspekte berücksichtigt und entsprechend gewichtet. Die folgende Abbildung bietet einen Überblick über beispielhafte Kriterien in den einzelnen Bereichen E, S und G:
Zu den bekannten umfassenden Ratings zählen etwa S&P Global Rating, MSCI, TRUCOST und SUSTAINALYTICS. Eine detaillierte Übersicht haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Für diese Ratinganbieter ist eine transparente Offenlegung von Nachhaltigkeitsdaten und -kennzahlen durch Unternehmen unabdingbar. Diese bilden die Grundlage der Analyse und Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung im Rahmen der ESG-Ratings. Unternehmen sehen sich somit zunehmend verpflichtet, über ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen zu berichten, um Zugang zu Kapital zu erlangen.
Umweltberichterstattung über CDP
Ein Beispiel für die Erfassung umweltrelevanter Leistungsindikatoren durch Investoren ist die weltweit größte Umweltdatenbank CDP. Mithilfe von Fragebögen zu den Themen Climate, Water und Forest sammelt die Non-Profit-Organisation Daten zur umweltbezogenen Performance von Unternehmen. Diese Informationen werden dann an Investoren weitergegeben und bei der Analyse und Bewertung im Rahmen der ESG-Ratings verwendet. Ein spezielles Programm, die „CDP Non-Disclosure Campaign“1 richtet sich an Unternehmen mit hohen Umweltauswirkungen, die trotz Aufforderung bislang nicht (mehr) oder nur teilweise über ihre Anstrengungen im Umweltbereich berichten. Diese Unternehmen werden gesondert von Investoren angefragt, der Offenlegungsaufforderung von CDP nachzukommen.
Wettbewerbsnachteile bei fehlender Transparenz in ESG-Themen
Trotz des zunehmenden Transparenzdrucks gibt es weiterhin eine nicht unerhebliche Anzahl an Unternehmen, die sich einer Offenlegung der ESG-Daten entziehen. Ende Juni 2022 wurde beispielsweise eine Liste mit 1.400 CDP-Verweigerern veröffentlicht, die insgesamt einen Marktwert von mehr als 24 Billionen Dollar haben. Diese Unternehmen kommen der genannten Aufforderung von Investoren, umweltbezogene Daten zu ihrer Performance in den Bereichen Climate, Water und/oder Forest über die CDP-Datenbank offenzulegen, nicht nach. Unter den Firmen befinden sich auch 45 deutsche Unternehmen, die nun zwar nicht mit konkreten Sanktionen, jedoch durchaus mit erhöhtem Druck von Investorenseite rechnen müssen. Zu den Folgen zählen nicht nur Wettbewerbsnachteile bei der Kapitalvergabe, sondern auch ein Verlust an Glaubwürdigkeit bei Kunden und anderen Stakeholdern.2
Um dies zu vermeiden, sollten sich Unternehmen frühzeitig den erhöhten Transparenzanforderungen des Kapitalmarkts stellen und die nötigen Maßnahmen einleiten. Wir bei der DFGE helfen Ihnen, diese unterschiedlichen und sich ständig ändernden Anforderungen einheitlich und korrekt zu beantworten. Als autorisierter und langjähriger Partner zahlreicher Ratings wie CDP oder EcoVadis können wir Sie bestmöglich beraten. Haben Sie Fragen zur Teilnahme an Nachhaltigkeitsratings oder anderen Arten der Nachhaltigkeitsberichterstattung? Dann kontaktieren Sie uns genre über oder telefonisch unter +49 8192-99733-20.
Quellen
1 https://www.cdp.net/en/investor/engage-with-companies/non-disclosure-campaign