Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel (LEH) steht vor der Herausforderung, ökologische, soziale und ökonomische Verantwortung in Einklang zu bringen. ESG (Environmental, Social, Governance) ist dabei nicht nur ein Trend, sondern ein entscheidender Faktor für die Zukunftsfähigkeit der Branche. Führende Ketten wie EDEKA, REWE, die Schwarz Gruppe (Lidl, Kaufland) und ALDI Süd haben ihre Klimastrategien von der Science Based Targets initiative (SBTi) validieren lassen und richten den Blick zunehmend auf die Lieferkette – ein Bereich, in dem die DFGE – Institute for Energy, Ecology and Economy mit ihrer Expertise unterstützt.
Klimaziele der großen LEH-Akteure in Deutschland
EDEKA-Verbund
EDEKA hat zusammen mit dem WWF wissenschaftsbasierte Klimaziele erarbeitet und sich als erster deutscher Lebensmittelhändler ein validiertes Netto-Null-Ziel gesetzt. Bis 2045 sollen die Gesamtemissionen um 90 % gegenüber 2022 gesenkt werden. Neben eigenen Standorten und Logistik rückt die Lieferkette in den Mittelpunkt: 85,33 % der vor- und nachgelagerten Emissionen sollen bis 2045 durch Lieferanten mit eigenen SBTs abgedeckt werden. EDEKA identifiziert Klima-Hotspots in seinem Sortiment und entwickelt mit Partnern gezielte Reduktionsmaßnahmen. Quelle: EDEKA Pressemitteilung
REWE Group (inkl. Billa und PENNY)
Die REWE Group hat sich der SBTi angeschlossen und will ihre Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette deutlich verringern. 98 % der Emissionen fallen upstream an, weswegen REWE eine Lieferantenoffensive gestartet hat. Bis Ende 2024 sollen strategische Lieferanten, die 75 % der produktbezogenen Emissionen ausmachen, wissenschaftsbasierte Ziele vereinbaren. Ein Klimaförderprogramm unterstützt Partner mit Schulungen und finanziert Projekte zur CO₂-Reduktion. Quelle: REWE Group Pressemitteilung
Schwarz Gruppe (Lidl, Kaufland)
Die Schwarz Gruppe verfolgt ein Netto-Null-Ziel bis 2050. Im Rahmen ihrer SBTi-Validierung sollen die eigenen Scope-1- und -2-Emissionen bis 2030 um 48 % sinken; in der Lieferkette werden landwirtschaftliche Emissionen bis 2034 um 42,4 % und energie-/industriebezogene Emissionen um 35 % reduziert. Über die Lieferanteninitiative „S3“ werden rund 1 000 Lieferanten geschult, die bis 2026 eigene SBTi-konforme Ziele vorlegen müssen. Kaufland und Lidl fordern damit, dass Lieferanten, die 75–78 % der produktbezogenen Emissionen verursachen, sich spätestens bis 2026 zu wissenschaftsbasierten Zielen verpflichten. Quelle: Schwarz Gruppe Pressemitteilung
ALDI Süd (und ALDI Nord)
ALDI Süd strebt Netto-Null bis 2050 an. Die neuen SBTi-validierten Ziele sehen vor, die Scope-1- und -2-Emissionen bis 2030 um 52 % (ALDI Süd) bzw. 55 % (ALDI Nord) gegenüber den Basisjahren 2021/2020 zu senken. Da rund 99 % der Emissionen in der Lieferkette liegen, müssen strategische Lieferanten, die 75 % der produktbezogenen Emissionen verursachen, bis Ende 2024 wissenschaftsbasierte Ziele vorweisen. Quelle: ALDI Süd Nachhaltigkeitsbericht 2024
Die Rolle der Lieferkette im ESG-Kontext
Ein Großteil der Emissionen – insbesondere Scope-3-Emissionen – entsteht in vor- und nachgelagerten Prozessen wie landwirtschaftlicher Produktion, Verarbeitung und Transport. Die genannten Unternehmen verpflichten sich dazu, diese Emissionen mithilfe wissenschaftsbasierter Zielpfade zu reduzieren und erwarten von ihren Lieferanten ambitionierte Beiträge. Transparenz und standardisierte Nachhaltigkeitsbewertungen sind dabei zentrale Werkzeuge. Ohne klare Reduktionspfade in der Lieferkette lässt sich das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens nicht erreichen.
Neue ESG-Schwerpunkte: EcoVadis und Product-Carbon-Footprint
EcoVadis – Nachhaltigkeitsratings in der Lieferkette
Um die Transparenz in den Lieferketten zu erhöhen, setzen führende Händler vermehrt auf das unabhängige Bewertungssystem EcoVadis. Die 2024 gegründete Retail Impact Initiative (RII) von ALDI Süd, Lidl International und der REWE Group verpflichtet Mitglieder, von ihren Lieferanten eine Nachhaltigkeitsbewertung über die Plattform einzufordern. Auf dieser Basis werden Schwachstellen identifiziert und Verbesserungsmaßnahmen vereinbart.
Product-Carbon-Footprint (PCF) – CO₂-Transparenz auf Produktebene
Neben Unternehmens- und Lieferkettenzielen rückt die Berechnung des Product Carbon Footprints (PCF) in den Fokus. Dieser misst die Treibhausgasemissionen entlang des Lebenszyklus eines Produkts – von der Rohstoffgewinnung über Produktion und Verpackung bis hin zur Entsorgung. Mit dem Inkrafttreten der CSRD/ESRS steigt die Wahrscheinlichkeit, dass detaillierte Produkt-CO₂-Daten künftig verpflichtend werden. Hier kann die DFGE mit ihrem Know-how zur CO₂-Bilanzierung, zur Datenaufbereitung und zur Reduktionsstrategie wichtige Hilfestellung leisten.
Wie die DFGE Unternehmen unterstützt
Die DFGE – Institute for Energy, Ecology and Economy begleitet Unternehmen im LEH-Sektor dabei, ESG-Ziele zu erreichen und nachhaltige Lieferketten aufzubauen. Zu den Kunden zählen unter anderem Gubor, Lieken, Faravelli und Ritter Sport, wodurch fundierte Erfahrung in der Lebensmittelindustrie und bei deren Zulieferbetrieben besteht.
Das Leistungsportfolio umfasst:
- ESG-Strategieberatung: Entwicklung maßgeschneiderter Strategien, die zu den spezifischen Herausforderungen des Unternehmens passen.
- SBTi-Unterstützung: Begleitung bei der Erarbeitung und Validierung wissenschaftsbasierter Klimaziele.
- Lieferkettenanalyse: Identifikation von Klima-Hotspots und Ausarbeitung von Maßnahmen zur Scope-3-Reduktion.
- EcoVadis-Optimierung: Unterstützung bei der Vorbereitung auf EcoVadis-Assessments und Verbesserung der Nachhaltigkeitsbewertungen von Lieferanten.
- CO₂-Bilanzierung & PCF: Erstellung von Corporate- und Product-Carbon-Footprints, Identifikation von Emissionshotspots und Begleitung bei Dekarbonisierungsmaßnahmen.
- Kommunikation & Reporting: Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten und Beratung bei der transparenten Kommunikation der ESG-Leistungen.
Weitere Informationen: DFGE – Nachhaltigkeit im Lebensmitteleinzelhandel
Fazit
Transparenz und messbare Daten werden zum entscheidenden Faktor im LEH. Händler wie REWE, Lidl und ALDI Süd verlangen zunehmend EcoVadis-Ratings, während PCF-Pionierprojekte zeigen, wohin die Reise geht. Die DFGE bietet hier umfassende Unterstützung – von der Strategie bis zur praktischen Umsetzung – damit Unternehmen die wachsenden ESG-Anforderungen sicher meistern.
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