
Im Zeitraum vom 10. bis 22. November 2025 fand in der brasilianischen Stadt Belém die 30. Weltklimakonferenz (COP30) statt. Wir liefern einen kurzen Überblick über die diesjährige COP und fassen die wichtigsten Ergebnisse zusammen.
Der Hauptbeschluss der diesjährigen COP zielt darauf ab, die Klimaschutzbeiträge der weltweiten Nationen zu erhöhen. Mit einer Erhöhung der „Nationally Determined Contributions“ (NDC) um 30% bis Ende 2027 erzielt die COP30 ein wichtiges nächstes Ziel in der Verpflichtung zu stärkerem Klimaschutz. Desweiteren wurde ein globaler Loss-and-Damage-Fonds (LDF) eingerichtet, der mit einer ersten Zusage jährlich mit US $20 Mrd. unterstützt werden soll. Ein weiterer wichtiger Beschlusspunkt war die finale Regelung der Artikel 6.2/6.4, die Klarheit im Bezug auf internationale CO2-Handelsmechanismen schaffen soll. DIE Verpflichtung zu besserem Schutz von Regenwald und dem Stopp von Entwaldung war ein weiterer Schwerpunkt der diesjährigen COP-Beschlüsse.
Verringerung der Ambitionslücke
Die globale NDC-Deckung liegt nach der COP30 nun bei 68% der Pariser Ziele für die Einhaltung von 1,5°C bis zum Jahr 2030. Im Vergleich dazu lag die Abdeckung durch NDCs im Jahr 2022 noch bei 55% und stieg deutlich an. Die verbleibende Ambitionslücke ist leider weiterhin enorm und beträgt momentan noch 1,2 Gt CO2e. Von den bisher zugesagten NDCs erwähnen 21% die Nutzung von „Nature-Based Solutions“ wie z.B. Aufforstung oder Renaturierung. Länder wie Brasilien, Indonesien oder Kongo verpflichten sich zur Wiederherstellung von mehreren Hundert Mio. Hektar Land bis zum Jahr 2030. Die COP30 ist die erste Weltklimakonferenz, die ein globales Prozentziel an NDCs festgelegt hat.
Risiko der Finanzierung
Bisher wurden ca. US $300 Mrd. zur Finanzierung des globalen Klimaschutzes zugesagt. Diese fokussieren sich hauptsächlich auf Waldschutz, die Klimawandelanpassung besonders vulnerabler Länder und die Förderung der Produktion von grünem Wasserstoff. Das Problem hierbei besteht darin, dass eine Lücke zwischen zugesagter Finanzierung und wirklich stattfindender Umsetzung besteht. Von den zugesagten US $300 Mrd. sind bisher nur ca. US $28 Mrd. freigegeben und weitere US $72 Mrd. sind an Bedingungen geknüpft. Hier besteht ein enormes Risiko weiteren Klimaschutz durch nicht verwirklichte Finanzierungszusagen zu verzögern.
Verbindlichkeit des Loss-and-Damage-Fonds
Der erstmals eingerichtete globale LDF ist der Beginn der konkreten finanziellen Unterstützung der Länder, mit der höchsten Vulnerabilität durch klimabedingte Schäden. Die Beschlüsse der letzten COPs bilden die Grundlage für die nun stattfindende Einrichtung des LDF. COP27 war hierbei der Startpunkt an dem Loss and Damage das erste Mal anerkannt wurde, aber noch kein Finanzierungsbeschluss stattfand. Ein ähnliches Bild zeichnete COP28, auf der über freiwillige Beiträge diskutiert wurde, eine verbindliche Einrichtung aber noch nicht erreicht werden konnte. Die ersten Länder, die vom Beschluss der COP30 profitieren werden, sind die Phillipinen, Kiribati und Haiti.
Allianz zum fossilen Ausstieg
Während der zweiten Verhandlungswoche fand sich ein Bündnis aus über 80 Staaten, das die während der COP28 getroffene Entscheidung zum Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern, in einem verbindlichen Fahrplan festhalten möchte. Leider führte der starke Widerstand von öl- und gasfördernden Ländern dazu, dass vorerst kein verpflichtender Prozess gebildet werden konnte. Trotzdessen kündigte COP30-Präsident André Corrêa do Lago an, dass dieser Prozess noch in den nächsten elf Monaten seiner Präsidentschaft erstellt werden soll.
Fazit COP30
Als Fazit kann festgehalten werden, dass eine große Ambitionslücke der zugesagten Klimaschutzbeträge (1,2 Gt CO2e), zusammen mit noch nicht verwirklichten oder an Bedingungen geknüpften Finanzierungszusagen ein erhebliches Risko für die Erreichung der gesetzten Klimaziele darstellt. Trotzdem ist die COP30 als weiterer Teilerfolg der globalen Gemeinschaft zu sehen. Mit der Einrichtung des Loss-and-Damage-Fonds, der Regelung der weltweiten CO2-Handelsmechanismen und der Verpflichtung zu weiteren prozentualen nationalen Verpflichtungen wird die Grundlage geschaffen, kontrollierter und auf multiplen Ebenen reagieren zu können. Die verbleibende Zeit bis 2030 muss nun von progressiven Staaten entschieden und schnell genutzt werden um die auftretenden Schäden in Grenzen zu halten und einen lebenswerten Planeten zu sichern.
Wenn Sie und Ihr Unternehmen etwas bewegen und in Sachen Klimaschutz und Offenlegung aufholen möchten, melden Sie sich per E-Mail oder Telefon (+49 819 29973320) bei einem unserer Experten der DFGE. Gemeinsam mit uns gehen Sie den nächsten Schritt mit einer CO2-Bilanzierung, der Konzeption einer wirkungsvollen Klimastrategie oder einer Beratung zu CSR-Berichten und Ratings wie CDP und EcoVadis.
Quellen:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/weltklimakonferenz-cop30-kein-durchbruch-aber
https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/abschluss-cop30-2395690







