Mit der Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) werden viele Unternehmen in der EU ab 2025 verpflichtet, umfassend über ihre Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu berichten. Ein zentraler Bestandteil der CSRD ist der ESRS E1-Standard (European Sustainability Reporting Standards), der sich explizit dem Thema Klimawandel widmet. Für die meisten Unternehmen wird dieser Standard voraussichtlich eines der wesentlichen Berichtsthemen sein.
Erfassung der Treibhausgasemissionen entlang der Wertschöpfungskette
Eine zentrale Rolle im ESRS E1 Standard spielt dabei die Erfassung und Offenlegung des CO₂-Fußabdrucks. Dieser bildet nicht nur die Grundlage für gesetzliche Anforderungen, sondern ist auch essenziell für die Festlegung von Klimazielen, die Entwicklung effektiver Dekarbonisierungsstrategien und die Erstellung eines CSRD-konformen Climate Transition Plans. Unter E1-6 fordert der Standard die Berechnung der Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, basierend auf den drei Emissionskategorien des GHG Protocols:
- Scope 1: Direkte Emissionen aus eigenen betrieblichen Aktivitäten
- Scope 2: Indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie
- Scope 3: Indirekte Emissionen aus vor- und nachgelagerten Prozessen, wie Lieferketten oder der Nutzung von Produkten
Die Berichterstattung gemäß ESRS E1 umfasst somit nicht nur die eigenen Aktivitäten des Unternehmens, sondern auch wesentliche Emissionsquellen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dabei sind besondere Anforderungen an die separate Angabe biogener Emissionen zu beachten. Zudem verlangt der Standard neben den absoluten Emissionskennzahlen auch die Angabe relativer Kennzahlen des Carbon Footprints in Bezug auf den Nettoumsatz.
Scope-2-Emissionen: Markt- vs. standortbezogener Ansatz
Die Scope-2-Emissionen müssen sowohl nach dem standortbasierten (location-based) als auch nach dem marktbasierten (market-based) Ansatz berechnet und offengelegt werden. Diese beiden Ansätze sind im GHG Protocol definiert:
- Der location-based Ansatz verwendet die durchschnittlichen Emissionsfaktoren des lokalen Stromnetzes, meist auf Basis nationaler Durchschnittswerte.
- Der market-based Ansatz berücksichtigt hingegen die spezifischen Emissionsfaktoren aus vertraglich bezogener Energie, wie z.B. Ökostromzertifikate oder Grünstromverträge.
Darüber hinaus müssen Unternehmen die genutzten marktbasierten Instrumente, wie Grünstromverträge, Power Purchase Agreements (PPAs) und andere Beschaffungsmechanismen, offenlegen und durch entsprechende Kennzahlen ergänzen. Diese doppelte Berechnung sorgt für eine transparente und differenzierte Bewertung der indirekten Emissionen aus eingekaufter Energie.
Datenqualität und Offenlegung der Methoden
Unternehmen müssen sicherstellen, dass die verwendeten Emissionsdaten möglichst aktuell und spezifisch sind. Für eine nachvollziehbare Berichterstattung fordert der E1-Standard die Offenlegung der zugrunde liegenden Methoden, Annahmen und Quellen der Emissionsfaktoren.
Energieverbrauch und Energiemix als zusätzliche Kennzahlen
Neben den Treibhausgasemissionen verlangt der ESRS E1-Standard auch die Offenlegung weiterer wichtiger Kennzahlen. Unter E1-5 müssen Unternehmen ihren Energieverbrauch sowie den Energiemix detailliert offenlegen. Dabei umfasst dies beispielsweise den Gesamtenergieverbrauch im eigenen Betrieb, der nach verschiedenen Energiequellen wie fossilen, nuklearen und erneuerbaren Quellen aufgeschlüsselt wird. Diese Kennzahlen liefern wichtige Einblicke in den Energieeinsatz eines Unternehmens und ermöglichen eine differenzierte Bewertung der Quellen, aus denen die benötigte Energie stammt.
DFGE: Ihr Partner für die Erstellung von Treibhausgasbilanzen
Die DFGE unterstützt seit 1999 bei der Berechnung von Treibhausgas-Bilanzen für Unternehmen oder einzelne Produkte. Die langjährige Erfahrung sowie die Verwendung des Top-Down-Ansatzes ermöglichen eine schnelle und aussagekräftige Ermittlung des Carbon Footprints. Dieser Ansatz ermöglicht nicht nur eine schnelle und verlässliche Erstellung des Corporate Carbon Footprints, sondern deckt auch die Anforderungen der Berichtsstandards E1-5 (Energieverbrauch und -mix) und E1-6 (Treibhausgasemissionen) ab. Unternehmen erhalten so eine fundierte Grundlage, um sowohl gesetzliche Anforderungen zu erfüllen als auch ihre Klimastrategien nachhaltig voranzutreiben. Kontaktieren Sie uns unter oder telefonisch unter +49 8192-99733-20.