Am 12. & 13.11.2024 fand die 13. Responsible Leadership Conference in Frankfurt statt. Ein besonders heiß-diskutiertes Thema „Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen“. Diese miteinander verknüpften Themen sind nicht nur für die Erhaltung der Gesundheit unseres Planeten von wesentlicher Bedeutung, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung, wie Unternehmen arbeiten und Regierungen in einer zunehmend auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Welt Gesetze erlassen.
Bilder mit Genehmigung des F.A.Z. Institut | Initiative Verantwortung | Fotograf Jonas Ratermann
Im Laufe der Diskussionen wurde verdeutlicht, dass der Schutz der biologischen Vielfalt und die Sicherstellung von Ökosystemleistungen nicht mehr nur eine Aufgabe von Naturschützern oder Umweltaktivisten ist. Diese Themen müssen zum Kern der Unternehmensstrategien, der rechtlichen Rahmenbedingungen und der globalen Wirtschaftssysteme werden.
Figure 1: Three pillars of sustainability (Folke et al., 2016)
1. Warum sind Biodiversität und Ökodienstleistungen wichtig?
Biodiversität bezieht sich auf die Vielfalt des Lebens auf unserer Erde – sie umfasst die Artenvielfalt, die genetische Vielfalt und die Ökosysteme, in denen diese Organismen leben. Diese Vielfalt ist die Grundlage für die Ökosystemleistungen, gemeint sind. Beispielsweise saubere Luft und sauberes Wasser, fruchtbare Böden, Bestäubung und Klimaregulierung.
Trotz ihrer Bedeutung sind sowohl die biologische Vielfalt als auch die Ökosystemleistungen durch menschliche Aktivitäten wie Abholzung, Umweltverschmutzung und Klimawandel in nie gekanntem Maße bedroht. Auf der Konferenz betonten die Experten, dass Unternehmen und Regierungen den greifbaren Wert dieser natürlichen Ressourcen erkennen müssen, um deren Erhalt zu gewährleisten.
2. Was sagt der Gesetzgeber?
Auf der Konferenz wurden mehrere Gesetzesänderungen als Katalysatoren für die Integration von Biodiversität und Ökosystemleistungen in unternehmerisches Handeln hervorgehoben. Brandaktuell sind dabei:
- CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive): Die CSRD der Europäischen Union verpflichtet Unternehmen, über ihre Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung (ESG) zu berichten. Dies schließt auch Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen mit ein.
- CSDDD (Corporate Sustainability Due Diligence Directive): Es wird erwartet, dass diese Richtlinie den Unternehmen strengere Verpflichtungen auferlegt, um sicherzustellen, dass ihre Tätigkeiten mit den globalen Nachhaltigkeitszielen übereinstimmen, und dass sie den Schutz der biologischen Vielfalt zu einer Schlüsselpriorität für Unternehmensführer macht.
3. Aufruf nach „Responsible Leadership“
Die Konferenz unterstrich die Notwendigkeit einer verantwortungsvollen Führung bei der Überbrückung von ökologischem Schutz und wirtschaftlichem Wachstum. Von Unternehmen wird zunehmend erwartet, dass sie über die Einhaltung von Vorschriften hinausgehen, die biologische Vielfalt und die Ökosystemleistungen in ihre Strategien einbeziehen und die Verantwortung für ihren ökologischen Fußabdruck übernehmen.
Nachhaltige Geschäftsmodelle – solche, die eben auch Ökosysteme regenerieren, anstatt sie zu zerstören – sollen zum neuen Standard werden.
4. Looking Ahead
Die Einbeziehung der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen in die Geschäftspraktiken und den Rechtsrahmen ist nicht länger ein fernes Ziel – sie findet jetzt statt. Die Diskussionen auf der 13. Responsible Leadership Conference spiegeln einen wachsenden Konsens wider: Der Schutz der Natur ist nicht nur das Richtige, sondern auch das Klügste, was man für eine nachhaltige Entwicklung tun kann.
Welche Schritte unternimmt Ihre Organisation zum Schutz der biologischen Vielfalt? Teilen Sie uns Ihre Gedanken mit und beteiligen Sie sich an der Diskussion. Wenn Sie Fragen haben, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren. Kontaktieren Sie uns unter oder telefonisch unter +49 8192-99733-20.