Der Einsatz im Kampf gegen den Klimawandel genießt in unserer Gesellschaft und der politischen Arena höchste Dringlichkeit. Aktive Beteiligung am Klimaschutz ist mittlerweile eine Erwartungshaltung. Investoren, Geschäftspartner, Verbraucher und Medien evaluieren Unternehmen verstärkt anhand ihrer Nachhaltigkeitspraktiken. In diesem Beitrag sprechen wir über den Carbon Footprint, sowie über Vorteile und Herausforderungen einer unabhängigen Prüfung.
CO2-Bilanz als Instrument für umweltbewusstes Wirtschaften
Die Analyse der firmeneigenen klimarelevanten Emissionen im Kontext des Carbon Footprints liefert Unternehmen eine Grundlage, um Klimaschutzziele abzuleiten und eine strategische Ausrichtung zu bestimmen.
Die unternehmensweite CO2-Bilanz, genannt Corporate Carbon Footprint (CCF), umfasst die gesamten Treibhausgasemissionen, die von einem Unternehmen über seinen gesamten Geschäftsbetrieb hinweg verursacht werden.
Die CO2-Bilanz kann auch produktspezifisch erfolgen, um die Umweltauswirkungen eines Produkts im Hinblick auf den Klimawandel zu bewerten und zu quantifizieren. Dazu wird Product Carbon Footprint (PCF) für den gesamten Lebenszyklus eines Produkts, oder für die bestimmten Lebenswegabschnitte erstellt.
Etablierte Standards und Normen
Eine einheitliche Methodik und einen gemeinsamen international anerkannten Rahmen für die transparente und konsistente Berechnung und Kommunikation von CO2-Bilanzen bieten folgende Standards und Normen:
ISO 14064 – 1 „Spezifikation mit Anleitung zur quantitativen Bestimmung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen und Entzug von Treibhausgasen auf Organisationsebene“ sowie GHG Protocol Corporate Accounting and Reporting Standard haben sich für die einheitliche Erstellung eines Corporate Carbon Footprint etabliert.
ISO 14067 „Treibhausgase – Carbon Footprint von Produkten – Anforderungen an und Leitlinien für Quantifizierung“, GHG Protocol Life Cycle Accounting and Reporting Standard sowie PAS 2050 werden für die Quantifizierung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen für Produkte verwendet.
Nachhaltige Transparenz durch unabhängige Prüfung des Carbon Footprint
Eine Verifizierung der CO2-Bilanz bietet eine Vielzahl von Vorteilen und ist aus mehreren Gründen wichtig.
Durch die unabhängige Überprüfung werden die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Emissionsdaten des Unternehmens sichergestellt. Dies erhöht die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung und zeigt, dass das Unternehmen transparent und verantwortungsbewusst handelt.
Ein durch Dritte geprüftes CCF bzw. PCF kann das Image und den Markenwert eines Unternehmens verbessern, indem es sein Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit unterstreicht.
Insgesamt trägt die Verifizierung der CO2-Bilanzen dazu bei, die Nachhaltigkeitsbemühungen eines Unternehmens zu stärken und sein Geschäft für die Anforderungen einer kohlenstoffarmen Zukunft besser zu positionieren.
Ablauf einer Verifizierung des Carbon Footprint
Der Ablauf einer CCF bzw. PCF- Verifizierung kann je nach den spezifischen Anforderungen und Standards variieren. Nachfolgend ist ein typischer Verifizierungsprozess dargestellt.
Der Verifizierungsprozess beginnt mit der Vorbereitung und Planung. Das Unternehmen wählt eine unabhängige Prüforganisation für die Verifizierung aus, auf der Webseite der Deutschen Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) sind alle akkreditierten Verifizierungsstellen gelistet. Außerdem erstellt das Unternehmen einen Projektplan, weist Ressourcen zu und plant den zeitlichen Rahmen für die Verifizierung.
Das Unternehmen stellt seine Bilanzierungsdaten dem ausgewählten Verifizierer zur Verfügung und stimmt mit ihm das Prüfprogramm ab. Der Zertifizierer führt eine Risikoanalyse zu den Rahmenbedingungen der Bilanzierung sowie Plausibilitätsprüfungen durch, bewertet die Vollständigkeit der Daten und überprüft die Bilanzierung auf Normkonformität. Dabei benötigen die Prüfer Einsicht in die Bilanzierungsmethodik, unter anderen in die erfassten Treibhausgasemissionen, verwendeten Emissionsfaktoren, Referenzwerte etc.
In dem folgenden vor Ort Audit nehmen die Prüfer Einsicht in die Daten, Dokumente und Nachweise, die als Quellen für die Bestimmung der Treibhausgasemissionen verwendet wurden. Außerdem werden die Datenerfassungssysteme und Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Daten überprüft.
Anschließend erstellt der Zertifizierer einen Verifizierungsbericht, der die Befunde, Hinweise und Empfehlungen zusammenfasst und die Übereinstimmung mit den geltenden Standards und Richtlinien bestätigt. Ein Zertifikat bzw. Prüfbescheinigung und ggf. ein Prüfzeichen werden an das Unternehmen übermittelt und können für die interne und externe Kommunikation verwendet werden.
Wie können wir Sie unterstützen?
Die DFGE unterstützt Sie als Komplettanbieter rund um das Thema Klimastrategie gerne bei der Berechnung des Carbon Footprints, dem Aufstellen eines wissenschaftsbasierten Emissionsziels oder einem integrierten Klimamanagement – kontaktieren Sie uns via oder telefonisch unter der +49 8192-99 7 33 20.