Die Ermittlung von Product oder Corporate Carbon Footprints erfolgt vielfach nicht aus Ökologie-Bewusstsein, vielmehr werden Unternehmen dazu gezwungen. Die DFGE nennt die drei Hauptgründe.
Greifenberg/München, 15. Oktober 2013 – Laut der Studie „Umweltbewusstsein in Deutschland 2012“ des BMU (Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit), steht aus Sicht der Bevölkerung der Umweltschutz auf Platz 2 der wichtigsten politischen Aufgaben. Für 35 Prozent der Befragten ist der Schutz der Umwelt eines der wichtigsten politischen Probleme der Gegenwart – das bedeutet einen Anstieg um 20 Prozent in den letzten zwei Jahren . Ein freiwilliges nachhaltiges Wirtschaften zum Schutz der Umwelt wird auch für Unternehmen immer wichtiger, jedoch ist dies nicht der Beweggrund einen unternehmensweiten Carbon Footprint (CF) oder einen CF für ein Produkt zu erstellen. Vielmehr sind es ganz konkrete Zwänge, die Unternehmen dazu bewegen, sich mit den durch ihre Produkte, Dienstleistungen und ihr gesamtes Unternehmen verursachten Treibhausgas-Emissionen auseinander zu setzen.
Der Carbon Footprint hat sich als Messgröße für Nachhaltigkeitsberichte und -Bewertungen etabliert, denn die Erstellung ist wissenschaftlich klar definiert, daher transparent und für einen Benchmark mit anderen nutzbar. Es werden CO2-Äquivalente in Kilogramm oder Tonnen berechnet, die nicht nur CO2 sondern auch andere klimawirksame Gase nach IPCC beinhalten. Zudem werden Unternehmen entlang ihrer Wertschöpfungskette und Produkte über den gesamten Lebenszyklus hinweg analysiert. So lassen sich Einsparpotenziale für Treibhausgasemissionen entdecken und die Ökobilanz kurz-, mittel- und langfristig optimieren – sowie Zeit und Geld in der Supply Chain sparen.
Was sind nun die Zwänge, die Unternehmen „grün“ werden lassen? Die DFGE – Institut für Energie, Ökologie und Ökonomie, seit 1999 Experte für Ökobilanzierungen sieht konkret 3 Gründe, die Unternehmen zwingen, ihren Carbon Footprint auszuweisen:
1. Auftraggeber und Ausschreibungen
Große börsennotierte Unternehmen fordern mehr und mehr von ihren Zulieferern die Ausweisung der durch ihre Produkte oder Dienstleistungen verursachten CO2-Emsissionen. Oftmals ist dieses Reporting bereits in Ausschreibungen aufgeführt und Lieferanten, die diesen Auftrag bekommen wollen, müssen valide Umweltdaten liefern, die wiederum vom Aufraggeber in seinen Nachhaltigkeits- oder Umweltberichten verrechnet werden. Unternehmen, die sich hier weigern, werden unter Umständen nicht bei der Auftragsvergabe berücksichtigt. Die zukünftige Berechnung wird oft Vertragsbestandteil. Nur mit einem qualitativ hochwertigen Vorgehen kann mit dem Kunden auch auf Augenhöhe kommuniziert werden.
2. Nachhaltigkeitsbewertungen
Noch folgen vor allem große Unternehmen den Aufrufen der weltweiten Rankings wie CDP (Carbon Disclosure Project) und GRI (Global Reporting Initiative) und reichen Jahr für Jahr ihre Daten zu ihren Emissionen als auch zu ihren Umweltinitiativen ein. Wie unter 1 erwähnt, wird zunehmend die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet und die Daten der Lieferanten immer wichtiger. Und zunehmend werden auch kleinere Unternehmen aufgefordert, an den Nachhaltigkeitsbewertungen teil zu nehmen. Das CDP ist nur ein Beispiel, viele weitere Institutionen werden folgen und dafür sorgen, dass nachhaltiges Engagement transparenter und vergleichbarer wird. Unternehmen, die sich diesen Evaluationen langfristig entziehen wollen, werden durch schlechte Bewertungen einen Imageschaden erhalten können. Hinter dem CDP stehen außerdem viele Finanzinvestoren, dies kann auch die Möglichkeiten der Unternehmen am internationalen Kapitalmarkt direkt beeinflussen.
3. Gesetze
In Frankreich wurde es bereits 2001 gesetzlich geregelt, dass börsennotierte Unternehmen ihre Corporate Social Responsibility (CSR) Aktivitäten veröffentlichen müssen. Seit 2009 müssen Unternehmen in Schweden einen eigenen CSR-Bericht publizieren oder die Berichterstattung in den Geschäftsbericht integrieren. Die Publikationen haben sich dort an den G3-Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) zu orientieren. Und seit Oktober 2013 müssen Unternehmen in UK , die an der London Stock Exchange gelistet sind oder Aktien im New York Stock Exchange oder NASDAQ anbieten, ihre Treibhausgas-Emissionen einmal jährlich berichten. Die gesetzlich geregelte Verpflichtung zum Nachweis über verursachte Treibhausgas-Emissionen ist also bei weitem kein Trend in einigen wenigen Ländern, sondern etabliert sich europaweit. Unternehmen, die international tätig sind, sollten die Chance nicht verpassen, bereits heute die Infrastruktur für die Erfassung des Carbon Footprint aufzubauen und sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
„Der Druck zur Erstellung eines Carbon Footprints erfolgt gemäß unserer Beobachtungen top-down – und wird durch den Druck der Stakeholder und Verbraucher bottom-up unterstützt.“ kommentiert Dr.-Ing. Thomas Fleissner, Gründer der DFGE „Während wir in den Anfangsjahren unseres Unternehmens, also in den späten 90er Jahren, nur für ganz grosse Unternehmen Ökobilanzierungen durchgeführt haben, sehen wir heute einen erhöhten Bedarf auch im Mittelstand.“
Um die Erstellung und Berechnung eines Corporate und eines Produkt Carbon Footprint in einem überschaubaren Zeit- und Kostenrahmen anbieten zu können, entwickelte die DFGE die Software-as-a-Service Applikation FridaCarb. FridaCarb dient als Plattform zur Erfassung der relevanten Daten unabhängig von Ort (z.B. für Hunderte von Niederlassungen) und Zeit und berechnet erste Werte. Durch den TopDown Ansatz der DGE werden in einem iterativen und rekursiven Prozess, d.h. durch mehrmaliges Durchlaufen dieser Prozessstufen, die Ergebnisse nach und nach verfeinert. So gelingt es, belastbare Aussagen, die auch einer wissenschaftlich fundierten Überprüfung durch Stakeholder eines Unternehmens standhalten, vergleichsweise schnell und mit überschaubarem Aufwand für das Unternehmen zu generieren. Die Berechnungen des Carbon Footprint erfolgen norm-konform gemäß dem GHG-Protokoll und den Anforderungen des Carbon Disclosure Projekt (CDP). Im Zuge einer umfassenden Nachhaltigkeits-Kommunikation unterstützt die DFGE ihre Kunden auch bei der Teilnahme am CDP (Carbon Disclosure Project) und an der GRI (Global Reporting Initiative).
Weitere Informationen zur DFGE und den Lösungen unter www.dfge.de, telefonisch unter +49 8192 99733 20 oder via e-mail an . Kostenfreie Teststellungen der Software-Applikation FridaCarb für Sustainability Intelligence finden sich unter frida.dfge.de
Quellen:
- http://www.bmu.de/themen/umweltinformation-bildung/umweltinformation/studie-umweltbewusstsein-in-deutschland-2012/
- https://www.gov.uk/measuring-and-reporting-environmental-impacts-guidance-for-businesses
- https://www.cdproject.net
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